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Was sich liebt das raecht sich - Roman

Was sich liebt das raecht sich - Roman

Titel: Was sich liebt das raecht sich - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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fresse einen Besen, wenn er wirklich Fußball spielt.«
    Kitty sah ihm zitternd nach, als er in den Ferrari stieg und die Einfahrt hinunterschoss. Sie wusste ganz genau, wo Elliot war – er probte zusammen mit Caitie Maguire für Romeo und Julia. Eilig rannte sie ins Haus, um Elliot anzurufen, aber der hatte sein Handy ausgestellt.
     
    Als Judd die alte Mrs Stafford, die ihm kurz nach seinem Eintreffen Auskunft darüber gegeben hatte, wer Iris Maguire war, gemächlich mit ihrem karierten Einkaufstrolley die Straße herunterkommen sah, hielt er neben ihr an und öffnete das Fenster.
    »Hallo, Sie. Ich frage mich, ob Sie mir helfen können.« Er sah sie durchdringend aus seinen leuchtend blauen Augen an.
    »Ich werde es auf jeden Fall versuchen«, zwitscherte die alte Frau vergnügt und bauschte mit einer mädchenhaften Geste ihre Haare auf. Schließlich traf sie nicht jeden Tag auf jemanden wie diesen netten, attraktiven Mann aus dem mit einem Burggraben versehenen großen Haus.
    »Ich suche meinen Sohn Elliot«, erklärte er.
    Mrs Staffords Augen fingen an zu blitzen. »Oh, den hübschen blonden Jungen? Er ist sicher im Gemeindehaus und probt mit der jungen Caitie Maguire.«
    Judd stieg die Zornesröte ins Gesicht. »Caitie Maguire?«
    »Ja. Obwohl ich sie vielleicht eher Julia nennen sollte«, setzte die alte Dame ihn kichernd in Kenntnis. »Junge Liebe ist einfach etwas Wunderbares, finden Sie nicht auch?«
    »Nein, verdammt noch mal, das finde ich ganz sicher nicht!«, brüllte Judd sie an, ließ den Motor des Ferraris so laut aufheulen, dass Mrs Stafford beinahe einen Herzinfarkt bekam, raste zum Gemeindehaus, riss die Türen auf und legte einen dramatischen Auftritt hin.

    Alle blickten auf. Elliot, der mitten in einer Szene oben auf der Bühne stand, rang hörbar nach Luft, doch Caitie unterzog den Typen mit den rötlich blonden Haaren einer faszinierten Musterung. Das also war Judd Harrington. Der Mann, der ihre Schwester ködern wollte, der seiner Geliebten aufgetragen hatte, ihren Bruder zu zerstören, und dessentwegen – was das Allerschlimmste war – ihr Vater zusammengebrochen war.
    »Das ist schlimm«, wisperte Elliot mit wild klopfendem Herzen. »Das ist wirklich, wirklich schlimm.«
    »Kann ich Ihnen helfen?« Hugo blickte Judd durch seine schwarz gerahmte Brille hindurch stirnrunzelnd an. Der Eindringling würde wahrscheinlich einen wundervollen Jago abgeben, ging es ihm unwillkürlich durch den Kopf. »Es ist nur so, dass wir gerade bei der Probe einer wichtigen Schlüsselszene sind.«
    Judd sah ihn verächtlich an, marschierte durch den Raum, und als sein Blick auf Elliot fiel, reckte der, obwohl er innerlich erbebte, mit dem Mut der Verzweiflung herausfordernd das Kinn.
    Jas starrte Elliot mit großen Augen an und wünschte sich, sie könnte irgendetwas tun. Sie wusste, welche Angst der arme Kerl vor seinem Vater hatte, und jetzt hatte der herausgefunden, was er heimlich tat. Skye und Abby Valentine tauschten glückliche Blicke aus und verfolgten mit angehaltenem Atem, was weiter geschah. Skye konnte ihre Freude kaum verhehlen. Zu sehen, wie die dämliche Caitie Maguire endlich die Quittung für ihr Tun bekam, wäre jede Sekunde wert, in der sie selber als die langweilige, alte Lady Capulet in diesem dämlichen Theaterstück auf der Bühne stand.
    »Dad, ich kann alles erklären«, setzte Elliot an.
    »Sie sind Elliots Vater!«, schwärmte Hugo, der von der gespannten Atmosphäre gar nichts mitbekam, stürzte auf
Judd zu und schüttelte ihm begeistert die Hand. »Sie sind sicher furchtbar stolz auf Ihren Sohn.«
    »Weil er wie eine Elfe über die Bühne schwebt? Wohl kaum.«
    Hugo zuckte zusammen, als hätte er ihm einen Schlag versetzt. »Weil er wie eine Elfe über die Bühne schwebt?«, wiederholte er und verzog unglücklich das Gesicht. »Ihr Sohn ist einer der talentiertesten jungen Schauspieler, denen ich jemals begegnet bin.«
    Trotz seiner Angst war Elliot hocherfreut über das Lob, doch seine Freude hielt nicht lange an, als ihn der geballte Zorn des Vaters traf.
    »Ach tatsächlich?«, raunzte Judd den armen Hugo an. »Und wen spielt er? Die dämliche Tinkerbell ?« Er starrte seinen Sohn aus zusammengekniffenen Augen an. »Ich bin sicher, dass du in einer Strumpfhose echt toll aussiehst.«
    Elliot biss sich auf die Lippe, und Hugo fragte in verletztem Ton: »Tinkerbell? Ich möchte nicht unhöflich sein, aber wir proben hier nicht für Peter Pan, sondern für Romeo und Julia

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