Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was sich neckt, das küsst sich (German Edition)

Was sich neckt, das küsst sich (German Edition)

Titel: Was sich neckt, das küsst sich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
Vom Netzwerk:
offen und lustig. Arbeitete hart. War loyal denen gegenüber, die ihr am Herzen lagen, und selbst jetzt, betrunken wie sie war, war sie unglaublich sexy.
    Er beugte sich vor und strich sanft mit den Lippen über ihren Mund. Sofort flammten Hitze und Begehren auf. Sie schwankte erneut, und er legte seine Hände auf ihre Schultern, um ihr Halt zu geben.
    In der Sekunde, in der er sie berührte, wusste er, dass er verloren war. Lust war nichts, dem man mit dem Verstand beikommen konnte, und er wollte sie so sehr. Doch die Hilflosigkeit einer angetrunkenen Frau auszunutzen war nicht seine Art. Außerdem sollte Heidi wissen, was sie tat, wenn sie in sein Bett kam. Alles andere hätte sein Ego gekränkt. Entschlossen trat er einen Schritt zurück.
    Ihre Augen waren groß und unfokussiert. Sie gähnte. „Das war schön. Aber ich bin müde.“
    Trotz des schmerzenden Pochens in seinen Lenden lächelte er. „Du bist nicht müde - du stehst kurz davor, bewusstlos zu werden.“
    Sie winkte ab und schwankte Richtung Bett. „Tomate, Tomatee.“
    Er half ihr. Nachdem sie sich auf die Matratze gesetzt hatte, zog er ihr die Schuhe aus. Auf gar keinen Fall werde ich ihr auch den Rest ausziehen, dachte er. Auf die Unterhaltung am nächsten Morgen, wie und warum sie sich ihrer Kleidung entledigt hatte, konnte er gut verzichten.
    Sie streckte sich auf dem Bett aus, und er deckte sie zu. Dann gab er ihr einen Kuss auf die Stirn.
    „Morgen wird es dir sehr, sehr schlecht gehen“, murmelte er.
    „Nein. Wenn ich Glens Geheimmischung trinke, geht es mir gut.“
    „Soll ich sie holen?“
    Sie schloss die Augen und atmete tief ein. „Nacht, Rafe“, murmelte sie bereits im Halbschlaf.
    Er deutete das als Nein. „Nacht, Ziegenmädchen.“
    Leise ging er hinaus und ließ die Tür einen Spaltbreit offen. Im Bad schaltete er das Licht ein, damit sie den Weg später besser finden würde. Dann betrat er sein Zimmer. Er wollte gerade die Tür schließen, da hörte er ein seltsames Geräusch. Musste Heidi sich jetzt schon übergeben?
    Er trat auf den Flur hinaus und lauschte. Da war das Geräusch wieder. Es kam von unten. Ein Schrei. Nicht panisch, sondern eher …
    Seine Mutter?
    Er zuckte zusammen und eilte in sein Zimmer zurück. Nachdem er die Tür geschlossen hatte, schnappte er sich seinen iPod, steckte sich die Kopfhörer in die Ohren und stellte die Musik laut. Er hatte schon immer gewusst, dass Fool‘s Gold seine ganz private Form der Hölle war. Ein Ort, an dem seine Muter mit dem Typen herummachte, der sie betrogen hatte, und wo er, Rafe, die einzige Frau, die er wollte, nicht haben konnte.
    Kurz vor Mitternacht war Rafe schließlich eingeschlafen. Eine Stunde später war er von dem Geräusch schneller Schritte auf dem Flur geweckt worden. Die Badezimmertür wurde aufgerissen und zugeknallt. Er hatte sich auf die Seite gedreht und war wieder eingeschlafen. Kurz vor Sonnenaufgang weckte ihn das Piepen seines Handys.
    Schnell zog er sich an, nahm seine Stiefel und trat auf den Flur. Er klopfte an Heidis Tür.
    „Geh weg.“
    Die Stimme klang schwach und gequält.
    Er öffnete die Tür und sah eine zusammengekauerte Gestalt auf dem Bett. „Ich kümmere mich heute früh um die Ziegen.“
    „Du weißt nicht, wie das geht.“
    „Das kriege ich schon raus.“
    „Du musst alles desinfizieren.“
    „Ich weiß, ich habe gesehen, wie du das machst.“
    Heidi drehte sich um. Ein geschwollenes blutunterlaufenes Auge linste unter der Decke hervor. Das bisschen Haut, das er sehen konnte, schimmerte unschön grün und blau.
    „Wann hast du aufgehört, dich zu übergeben?“, fragte er.
    „Ich bin mir nicht sicher, ob ich überhaupt aufgehört habe.“
    „Ich kümmere mich um die Ziegen“, wiederholte er.
    „Danke.“ Sie fiel aufs Bett zurück und stöhnte. „Heute kommt Lars.“
    „Lars?“
    „Er trimmt ihre Hufe.“
    „Darum kümmere ich mich auch. Beziehungsweise Lars wird sich darum kümmern, und ich passe auf. Ich mag es, anderen Leuten bei der Arbeit zuzusehen.“
    „Danke. Ich werde später vermutlich sterben.“
    „Tut mir leid, so viel Glück wirst du nicht haben. Du wirst dir wünschen, tot zu sein, aber du wirst überleben.“
    „Das kannst du nicht mit Bestimmtheit wissen.“
    Er fragte sich, an wie viel vom Vorabend sie sich erinnerte. Aber selbst wenn sie noch wusste, dass sie ihn angebettelt hatte, sie zu küssen, würde sie vermutlich so tun, als erinnerte sie sich nicht daran.
    „Versuch, ein wenig zu

Weitere Kostenlose Bücher