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Was sich neckt, das küsst sich (German Edition)

Was sich neckt, das küsst sich (German Edition)

Titel: Was sich neckt, das küsst sich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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ein.
    „Ich weiß. Gebt mir ein paar Tage, um darüber nachzudenken.“
    Sie würde sich nach einer Alternative umschauen. Wenn sie keine fände, käme sie auf den Plan ihrer Freundinnen zurück.
    „Denk du ruhig nach“, sagte Annabelle. „Ich sehe mich um und entwerfe vielleicht schon mal ein paar Skizzen für die Höhlenmalerei. Die Frauen des Stammes waren für ihre Zeit sehr gebildet, also werden wir mit Strichmännchen nicht weit kommen. Wie ist es um deine künstlerischen Fähigkeiten bestellt?“
    „Nicht sonderlich gut. Ich habe mal gezeichnet, aber das ist schon Jahre her.“
    „Ich hoffe, es fällt dir wieder ein.“
    Heidi hatte das Gefühl, sich zu lange falschen Hoffnungen hingegeben zu haben. Warten und wünschen und träumen. Als sie herausfand, was Glen getan hatte, hatte sie fürchterliche Angst gehabt, alles zu verlieren. Mit jedem Tag, den sie May und Rafe besser kennengelernt hatte, war sie weniger wachsam gewesen. Das war ein großer Fehler gewesen, wie sich jetzt herausgestellt hatte. Rafe war rücksichtlos, das hatte sie schmerzlich erkennen müssen. Er würde sich nehmen, was er wollte, und es war ihm egal, wer oder was sich ihm in den Weg stellte. Daher würde sie genauso stark, genauso entschlossen sein müssen. Sie war zu weit gekommen, um jetzt noch alles zu verlieren.
    Direkt nach dem Mittagessen kehrte Heidi auf die Ranch zurück. Insgeheim hoffte sie, sich für ein paar Stunden in ihr Zimmer flüchten zu können und allein zu sein. Sie musste ernsthaft über den Plan ihrer Freundinnen nachdenken. Bislang war sie immer ein sehr ehrlicher Mensch gewesen, und die Stadt zu betrügen erschien ihr nicht richtig. Aber sie hatte das dumpfe Gefühl, wenn sie darauf vertraute, dass das System sie beschützte, würde sie sich und ihre Ziegen bald auf der Straße wiederfinden. Immerhin war May die geschädigte Partei in diesem Fall.
    Als sie auf das Grundstück fuhr, sah sie einen großen Lieferwagen vor dem Haus stehen. Die Aufschrift und die Bilder von Haushaltsgeräten auf der Seite machten deutlich, dass May nicht noch mehr Lamas gekauft hatte. Hatte der alte Ofen endgültig seinen Geist aufgegeben? Ließ May ihn reparieren?
    Heidi ging durch den Vorraum in die Küche, wo May aufgeregt zwei junge Männer beobachtete, die einen brandneuen Herd aus Edelstahl anschlossen. Sechs glänzende Platten und ein Backofen, der groß genug war, um darin einen dreißigpfündigen Truthahn zu braten.
    Als May Heidi sah, klatschte sie in die Hände. „Du bist wieder da. Ich hatte gehofft, sie wären schon weg, bevor du nach Hause kommst. Aber es ist immer noch eine Überraschung, oder?“ May sah gleichzeitig schuldbewusst und zufrieden aus. „Ich habe den Gedanken einfach nicht mehr ertragen, weiter in dem alten Ofen zu backen. Und dann hat Glen mir erzählt, wie gerne er Pie isst. Ich hoffe, du bist mir nicht böse. Ich hätte dich vorher fragen sollen. Tut mir leid.“
    Heidi schaute May genauer an. Sah die Hoffnung und Sorge in ihren Augen, das leichte Zittern um ihre Mundwinkel. Auf gar keinen Fall wusste May, was Rafe vorhatte. Sie war so großzügig und freigiebig. Charakterzüge, die ihr Sohn sich hätte von ihr abschauen können, was er aber nicht getan hatte.
    „Der Herd ist wunderschön“, sagte Heidi. „Ich bin begeistert.“
    „Wirklich?“ May kam auf sie zu und zog sie in die Arme. „Da bin ich aber froh. Ich hatte befürchtet, dass du verärgert sein könntest. Aber als ich ihn gesehen habe, konnte ich einfach nicht widerstehen.“
    Sie zog Heidi mit sich und zeigte ihr all die tollen Funktionen. Die Männer waren mit der Installation fertig. May unterschrieb die Papiere, dann gingen die beiden.
    Ehrfürchtig berührte May die Griffe. „Stell dir nur vor, was wir damit alles machen können. Als Erstes werde ich einen Erdbeerkuchen backen. Hast du die Erdbeeren an dem Farmstand auf dem Weg in die Stadt gesehen? Sie sehen einfach köstlich aus. Ich muss schon mal den Boden backen, damit er abkühlen kann.“ Sie schaute zur Wanduhr. „Die Zeit reicht gerade noch.“
    Plötzlich wurde die Hintertür geöffnet, und Rafe trat ein.
    „Mom, du musst aufhören, uns ständig so zu überraschen.“ Er kam in die Küche. „Oh, ein neuer Ofen, hm?“
    „Ist er nicht toll?“
    Heidi versuchte, sich zu beherrschen. Wenn sie sich einfach darauf konzentrierte, ein- und auszuatmen, gelänge es ihr vielleicht, seine Nähe zu ignorieren. Oder seine Größe und dass sie sich trotz allem immer noch

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