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Was soll denn aus ihr werden?

Was soll denn aus ihr werden?

Titel: Was soll denn aus ihr werden? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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immer so atemlos ankommst«, sagte Dorothea zufrieden lächelnd. »Hab ich dir's nicht gesagt, Dori, daß es auch schön ist hier? Jetzt fängst du an, es zu sehen. Sag es auch der Nonna, daß du siehst, wie schön das Land ist, sie hört es gern.«
    Das wollte Dori schon gern tun. Jetzt setzte sie ihren runden Hut auf den Kopf und machte sich auf den Weg. Noch auf der Hausschwelle stimmte sie an und in hellen Tönen erklang ihr Lied:
    »Rote Wolken am Himmel,
Wilde Rosen im Hag, ...
Und ich freu' mich, ja ich freu' mich
Am sonnigen Tag.«
    Das ganze Lied wurde durchgesungen, und sogar die Worte:
    »Und die Freude, ja die Freude
Verweht wie ein Traum« –
    hallten wie lauter Freude durch das Tal, und noch jubelnder tönte der Schlußgesang:
    »Ein jeder neue Frühling
Bringt die Rosen zurück.«
    Dori war auf der kleinen Steintreppe am Hause der Nonna angekommen und trat ein.
    »Sing du nur zu, ich höre es gern«, rief die alte Nonna Dori entgegen.
    »Ich will schon«, sagte Dori und sang ihren Schlußvers gleich noch einmal.
    »So, das tönt ganz erfreuend«, sagte die Nonna, »nun setz dich hier zu mir, Dori, und erzähl mir, was ihr macht und wie ihr's habt, du und die Mutter. Mir scheint, der Frühling gefällt dir hier?«
    Dori bestätigte diesen Eindruck und erzählte der Nonna, wie es in ihrem kleinen Haushalt zuging, und daß die Mutter auch so zufrieden und heiter sei, wie man nur wünschen könne, fast wieder so, wie sie in den frühernZeiten gewesen, deren Don sich sehr deutlich erinnerte. Das hörte die Nonna gern.
    Noch nicht viel anderes hatte Don weiter berichtet, als mit einem gewaltigen Ruck die Türe aufging, es war Niki Sami, der hereintrat. Er lachte von einem Ende des Gesichtes bis zum andern, als er Dori erblickte, und rief ihr gleich zu: »Das ist recht, daß du mir entgegenkommst, gerade von der Nonna weg wollte ich zu dir hinauf; da sieh!« Er hielt ihr einen Gegenstand so dicht unter die Augen, daß Dori gar nichts sehen konnte.
    Sie entfernte seine feste Hand ein wenig; es war eine halb offene wilde Rose, die er ihr entgegenhielt. »O, die ist schön! Noch habe ich gar keine gesehen hier. Wo hast du sie gefunden?« fragte Dori, die Rose selbst feststeckend, die Niki Sami jetzt ihr aufstecken wollte.
    »Ja, wo? Gelt, wenn ich es dir nur gleich sagte!« gab er zurück. »Komm du nur zuerst zu uns herauf, dann sag ich dir's, wo die Rosen sind, ganze Sträuche voll.« Ererzählte nun der Nonna, auf die Zeit der wilden Rosen hin sei der Besuch verschoben worden, und nun sei er gekommen, um zu zeigen, daß die Zeit da sei.
    Die Nonna nickte zustimmend und sagte, Dori werde Freude haben, den Besuch zu machen und das schöne, neu aufgebaute Haus in Ardez zu sehen, mit den angebauten großen Stallungen und den luftigen Böden oben drüber. Sie selbst hätte sich recht gefreut, da überall herumzugehen, wo alles so gut aussehe. Da werde Dori dann noch ganz andere Dinge anzuschauen haben, als nur wilde Rosen, deren es droben im Gestrüpp am alten Turm haufenweis gebe.
    Dori stand jetzt auf und sagte, sie wolle nun gehen, Niki Sami werde wohl noch ein wenig mit der Nonna reden wollen, unterdessen mache sie noch einen Umweg und treffe dann mit Niki Sami daheim wieder zusammen, er komme ja nachher zm Mutter hinauf.
    Aber davon wollte der Vetter nichts wissen: »Du brauchst keinen Umweg zu machen, komm du nur geraden Weges mit mir«, sagte er auflachend, denn es war ihm so, als habe er unversehens etwas ganz Bedeutsames gesagt. »Und mit der Nonna habe ich keine Geheimnisse, du kannst schon hören, was wir sprechen, oder nicht, Nonna?« Diese bestätigte Niki Samis Worte und war auch seiner Ansicht, Dori könne wohl auf den Vetter warten, da er doch eigentlich um ihretwillen gekommen sei, dann können sie den Weg zur Mutter hinauf miteinander machen. So hatte Dori zu bleiben. Es ging aber viel weniger lang, als sie im Sinne gehabt, auf ihrem Umweg zu verweilen.
    Nach einem kurzen Gespräch mit der Nonna brach der Vetter auf und die beiden stiegen zusammen die Halde hinan.
    Niki Sami hatte es eilig, zu Dorothea hinaufzukommen, um die bevorstehende Fahrt mit ihr zu besprechen. Schon beim Eintreten rief er, seine Blume hoch aufstreckend: »Vase Dorothea, die wilden Rosen sind offen!«
    Dorothea war denn auch ganz einverstanden, daß der erste schöne Tag für die Fahrt benutzt werden sollte, wie der Vetter erst vorschlug. Dann meinte er aber selbst wieder, so sei die Abrede unsicher, es müsse ein Tag

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