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Was Soll Ich Tun

Was Soll Ich Tun

Titel: Was Soll Ich Tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anselm Gruen
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Leidenschaft der Liebe, die mit der Zeit schwächer geworden ist. Wenn Sie die Situation nicht allein mit Ihrem Partner klären können, dann wäre es gut, zur Eheberatung zu gehen. Wenn Ihr Mann dazu bereit ist, dann zeigt er damit, dass ihm an Ihrer Ehe liegt.
    Vergeben heißt nicht,
    es sich selbst und
    dem anderen zu leicht
    zu machen.
    Nach diesen drei Schritten kommt erst der Akt der Vergebung. Vergebung ist zunächst ein Akt derBefreiung. Ich befreie mich von der negativen Energie, die durch die Verletzung in mir ist. Und ich befreie mich von der zu engen Bindung an den, der mich verletzt hat. Ich lasse seine Schuld bei ihm und kreise nicht ständig darum. Auch da kann es helfen, ein Ritual der Versöhnung – vielleicht gemeinsam mit dem Therapeuten – durchzuführen. In so einem Versöhnungsritual könnte man einen Schlussstrich unter die Verletzung durch die Untreue ziehen, das Alte begraben und neu anfangen. Vergeben heißt nicht, es sich selbst und dem anderen zu leicht zu machen. Die Untreue muss aufgearbeitet werden. Dann kann sie begraben werden. Dann wird sie nicht mehr zum Vorwurf gegen den anderen dienen, ein neues Miteinander wird möglich. Bei diesem Versöhnungsritual muss Ihr Mann Ihnen versprechen, dass er Sie nicht mehr durch Untreue verletzen wird. Er kann nicht versprechen, dass er sich nicht mehr verlieben wird. Aber er kann Ihnen die Gewissheit geben, dass er Sie nicht mehr heimlich betrügen wird, sondern ein eventuelles neues Verliebtsein in ein Paargespräch oder eine Paartherapie einbringen wird.
    Ich bin seit fünf Jahren mit meinem Freund zusammen. Vor kurzem hat er mir einen Heiratsantrag gemacht. Noch vor wenigen Wochen hätte ich ohne zu zögern Ja gesagt. Jetzt allerdings bat ich ihn erst einmal um Bedenkzeit. Der Grund: Ich habe in meinem Yogakurs einen Mann kennengelernt, in dessen Gegenwart ich zum ersten Mal seit langem wieder richtig Schmetterlinge im Bauch spüre. Ich bin völlig durcheinander und weiß nicht, ob das nur Schwärmerei ist oder ob mehr dahinter steckt. Ich will meine Beziehung nicht aufs Spiel setzen, aber im Moment eine Hochzeit auch nicht überstürzen.
    Wie soll ich mich zwischen
    den beiden Männern verhalten?
    Wir werden nie
    den idealen Partner finden,
    der alle unsere Gefühle
    anspricht.
    Dass Sie sich in einer festen Beziehung in einen anderen Mann verlieben, das kann Ihnen auch in der Ehe immer wieder passieren. Die Frage ist, wie Sie das Verliebtsein in Ihr Leben und in die bestehende Beziehung integrieren. Wenn Sie mit Ihrem Freund schon fünf Jahre zusammen sind und bis vor kurzem den Heiratsantrag ohne Zögern angenommen hätten, spricht vieles dafür, dass Sie sich für diese Beziehung entscheiden sollen. Wir verlieben uns immer in Menschen, die etwas von dem leben, was auch in uns ist, was wir aber zu wenig gelebt haben. Fragen Sie sich also, was dieser Mann in Ihnen hervorruft. Und dannspüren Sie in sich selbst hinein. Was er in Ihnen hervorruft, das ist in Ihnen. Das gehört Ihnen. Dafür müssen Sie nicht Ihre Beziehung aufs Spiel setzen. Sie sind 33 Jahre alt. Wenn Sie sich für den anderen Mann entscheiden, brauchen Sie wieder eine Zeit, um die Beziehung zu klären. Und dann haben Sie sich gegen Ihren jetzigen Freund entschieden. Wir werden nie den idealen Partner finden, der alle unsere Gefühle anspricht. Es wird immer Menschen geben, die andere Seiten in Ihnen ansprechen. Sie müssen sich verabschieden von der Illusion, die Sie sich von einem anderen machen, und lernen, ja zu sagen: zu sich mit Ihrer Durchschnittlichkeit und zu dem Freund, der auch seine positiven und seine eher schwierigen Seiten hat. Sie müssen betrauern, dass weder Sie noch Ihr Freund ideal sind. Wenn Sie das tun, kommen Sie gerade dadurch in Berührung mit all den positiven Kräften, die in Ihnen und in Ihrem Freund sind. So wünsche ich Ihnen den Engel der Klarheit, der Sie begleitet bei Ihrer Entscheidung.
    Ich lebe alleine und sehne mich sehr nach einer wirklich guten Partnerschaft, nach Nähe, nach Liebe und Angenommensein. Aber immer, wenn mir jemand zu nahe kommt, kommt es bald so weit, dass ich das nicht ertragen kann und ich zerstöre die Beziehung. Ich merke dann auch die Lust an der Zerstörung dessen, wonach ich mich eigentlich sehne. Ich leide unter meiner Unfähigkeit zu Nähe und hasse mich selber dafür.
    Wie kann ich aus diesem
    Teufelskreis herauskommen?
    Natürlich macht
    Liebe immer auch
    verletzlich. Aber sie
    heilt auch Wunden .
    Die

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