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Was Soll Ich Tun

Was Soll Ich Tun

Titel: Was Soll Ich Tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anselm Gruen
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sich selbsternster nehmen und etwas an seiner Situation ändern. Wenn alles nicht hilft, dann wäre es auch gut, dass Sie ihm Grenzen setzen. Wenn er seinen Frust an Ihnen und den Kindern auslässt, dann sollen Sie sich wehren: „Es ist dein Frust. Bearbeite ihn, anstatt ihn bei uns abzulassen.“ Oder aber Sie reagieren gar nicht darauf, sondern gehen einfach in ein anderes Zimmer. „Ich spreche erst wieder mit dir, wenn du wieder du selbst geworden bist. Ich habe keine Lust, deinen Frust abzubekommen. Gehe lieber raus und laufe dich frei davon.“ Sie sollen seine Aggressionen nicht persönlich nehmen, sondern als Hilfeschrei seiner Seele hören. Und diesen Hilfeschrei seiner Seele sollten Sie ernst nehmen und ihm das auch vermitteln, dass Sie sein Verhalten so verstehen. Vielleicht kann er sich dann seiner Wahrheit stellen.
    I mmer öfter streite ich mit meinem Mann. Oft sind Kleinigkeiten der Ausgangspunkt, etwa das Geld. Ich bin in meiner Kindheit zur Sparsamkeit erzogen worden und habe Angst, dass er unser Geld zum Fenster hinaus schmeißt und damit unsere Sicherheit bedroht. Er wirft mir Kleinlichkeit vor. Es kann sein, dass wir uns dann bis aufs Messer streiten.
    Wie kann man in einer
    Partnerschaft „vernünftig“ und
    ausgeglichen mit dem Thema
    Geld und „Sicherheit“ umgehen?
    Fragen Sie sich, wofür das Geld in ihrer Beziehung steht,
    welche anderen Themen
    sich am Streit um das Geld
    festmachen.
    Geld ist leider in vielen Familien entweder Tabu oder aber ein Punkt beständigen Streitens. Da geht es allerdings nicht nur um Geld, sondern eben auch um die eigene Erziehung, um eigene Werthaltungen. Sie selber sind zur Sparsamkeit erzogen worden. Das ist gut so. Und das kann ein gutes Regulativ sein, damit Ihr Mann nicht alles verschwendet. Aber Sie müssen Ihre Sparsamkeit auch nicht zur höchsten Norm machen. Fragen Sie sich, ob es nicht auch einen anderen Umgang mit Geld gibt. Ein wichtiger Weg wäre, Ihre Angst ernst zu nehmen und mit Ihrem Mann klare Regeln zu treffen, wie viel Geld Sie für den Haushalt haben, wie viel Geld für Anschaffungen usw., und wie viel Sie monatlich zurücklegen, um für das Alter zu sparen. Klare Regeln, auf die man sich geeinigt hat,sind besser als tägliche Streitereien. Die Geldeinnahmen und -ausgaben müssen natürlich geregelt werden. Sonst wird es immer wieder Streit geben. Aber auch wenn Sie gute Regeln getroffen haben, die Ihnen ein wenig Sicherheit geben, wird das Geld immer wieder zum Problem werden. Es ist dann nie allein das Geld, sondern am Geld hängt sich vieles andere auf: Das kann die Angst um die Zukunft sein oder die Angst, dass der Mann das Geld für andere braucht, die er beschenkt, die Angst, dass er zu wenig für die Familie sorgt usw. Geld steht für Zuwendung. Wenn der Mann zuviel Geld ausgibt, haben Sie den Eindruck, dass Sie zu kurz kommen, dass ihm das Geld und sein Konsum wichtiger ist als die Beziehung. Fragen Sie sich also, wofür das Geld für Sie und Ihren Mann steht, welche anderen Themen sich am Streit um das Geld festmachen. Und dann versuchen Sie, vernünftig und nüchtern darüber zu sprechen und klare Regelungen zu treffen.
    Ich habe einen Freund, dessen Familie mich nicht akzeptiert. Sein Vater spricht kaum mit mir und gibt mir eigentlich deutlich zu verstehen, dass ich ihm nicht genehm bin. Seine Schwester verhält sich ähnlich abweisend. Dabei sehne ich mich nach nichts mehr als nach Einverständnis und danach akzeptiert zu werden. Der Freund hält zu mir, aber er reibt sich dabei auch auf, weil er sieht, wie sehr ich verletzt bin.
    Wie kann ich mit Menschen
    umgehen, die mich nicht
    akzeptieren wollen?
    Fragen Sie sich auch nüchtern,
    ob Ihre Liebe der
    Belastung standhält,
    die auf sie zukommt.
    Es schmerzt, wenn die Familie des Freundes Sie nicht akzeptiert. Aber wenn Sie und Ihr Freund glauben, dass Ihre Liebe zueinander „stimmt“ und stark genug ist, sie ein Leben lang zu leben, dann sollten Sie den Weg der Liebe gehen. Sie müssen sich dann allerdings schützen gegenüber dem Vater und der Schwester. Vielleicht projizieren die beiden ihre eigenen Wünsche in Sie hinein. Und denen entsprechen Sie nicht. Es wird notwendig sein, zu betrauern, dass Sie nicht die Akzeptanz erfahren, die Sie erhoffen. Es wäre schön, wenn die Familie Sie auch akzeptieren würde. Aber wenn es nicht so ist, dann brauchen Sie genügend innere Distanz von dieser Familie. Und Sie können immerhin hoffen, dass die Akzeptanz sich irgendwann doch

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