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Was Soll Ich Tun

Was Soll Ich Tun

Titel: Was Soll Ich Tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anselm Gruen
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Ich bemühe mich um Dankbarkeit und verfalle im Anschluss dann doch wieder ins Gejammere, dass es jemand anderem besser geht oder ihm die Dinge leichter fallen als mir.
    Wie begegne ich
    diesem Neid am besten?
    Der Neid zeigt Ihnen,
    was in Ihnen an Kraft steckt.
    Und dafür sollten Sie
    dankbar sein.
    Sie sollten nicht gegen Ihren Neid kämpfen, sondern mit ihm sprechen. Was sagt Ihnen Ihr Neid? Welche Sehnsucht versteckt sich hinter ihm? Vielleicht diese: Sie möchten glücklich sein, es besser haben, leichter mit dem Leben umgehen? Vielleicht entdecken Sie, wenn Sie sich diese Wünsche eingestehen, dass in Ihnen selbst die Fähigkeit steckt, anders und leichter mit sich umzugehen, manches besser zu machen. Das wäre der eine Weg. Der Neid zeigt Ihnen, was in Ihnen an Kraft steckt. Und dafür sollten Sie dankbar sein.
    Der andere Weg: Sie sollten betrauern, dass Sie so sind, wie Sie sind, durchschnittlich begabt, mit einergewissen Schwere usw. Das Betrauern geht durch den Schmerz über die eigene Begrenztheit. Aber durch das Betrauern kommen wir auch mit dem Potential unserer Seele in Berührung, das in uns steckt. Und wir werden fähig, ja zu uns zu sagen, so wie wir sind, ja zu sagen zu unserer Durchschnittlichkeit. Dieses Ja führt zum inneren Frieden. Kämpfen Sie also nicht gegen den Neid, sondern lassen Sie sich vom Neid, der in Ihnen aufkommt, immer wieder daran erinnern, dankbar zu sein für das, was Sie haben und was Sie sind und leben. Danken kommt von denken. Der Neid lädt Sie ein, richtig zu denken, genauer: so zu denken, dass Sie dankbar sein können. Und Sie werden genügend Gründe finden, dankbar zu sein, dass Sie so sind, wie Sie sind, dankbar zu sein für das, was Gott Ihnen an Gaben und Erlebnissen geschenkt hat.
    In der Anwesenheit von jemandem, der ständig kritisiert und nur negativ redet, bin ich ganz hilflos.
    Wie sollte ich reagieren?
    Entscheidend ist, sich selbst
    zu schützen und sich nicht
    von den negativen Worten anstecken oder beeinflussen
    zu lassen.
    Der erste Weg in einer solchen Situation ist, sich selbst zu schützen und sich nicht von den negativen Worten anstecken oder beeinflussen zu lassen. Ich lasse die Worte beim anderen und antworte nicht darauf. Sonst wird er immer neue Gründe finden, mit seiner Kritik fortzufahren. Wenn Sie etwas Gutes dagegen setzen, wird er sagen: „Ja, aber…“
    Es gibt zwei Wege, zu antworten. Der erste Weg ist das Schweigen. Wenn Sie gar nichts sagen, sondern im Schweigen bei sich sind, dann wird der andere bald merken, dass seine Worte keine Resonanz finden. Er wird also ein Selbstgespräch führen. Und das wird auf Dauer für ihn langweilig. Der zweite Weg: Sie fragen ihn ganz direkt: „Was hast du davon, die Dinge so negativ zu sehen?“ Diese Frage verunsichert den anderen zumindest. Vielleicht wird er sich herausreden: „Die Welt ist einfach so schlimm.“ Dann würde ich nur antworten: „Wir sehen die Welt immer so, wie wir uns selbst sehen.“ Aber darüber würde ich nicht mehr diskutieren, sondern das Wort einfach stehen lassen. Es wird ihn verunsichern. Und auch wenn es nicht sofort sein Reden verändert, wird es doch wie ein Stachel in seiner Seele sein, ein Anstoß, der irgendwann einmal seine Sichtweise beeinflussen wird.
    Z wischendurch unterhalten wir uns unter Kolleginnen oder Freundinnen über andere. Es geht um Klatsch und kritische Beobachtungen. Ich merke, welche Lust es macht und dass es einen Sog haben kann, über andere schlecht zu reden. Und ich merke, dass das eine große Versuchung ist, der ich mich kaum entziehen kann.
    Es ist fast wie eine Sucht,
    und ich fühle mich auch
    nicht gut danach.
    Wir reden gerne
    über die Fehler der anderen
    und machen sie schlecht,
    um uns selbst besser
    zu fühlen.
    Wir reden gerne über die Fehler der anderen und machen sie schlecht, um uns selbst besser zu fühlen. Wir lenken von den eigenen Fehlern ab. Und wir möchten uns insgeheim über die anderen stellen. Wir sind ja besser als die anderen. Aber zugleich spüren Sie, dass solche Gespräche nichts bringen. Sie fühlen sich nachher schlechter. Hermann Hesse sagt einmal: „Was nicht in uns ist, das regt uns auch nicht auf.“ Fragen Sie sich einmal, wenn Sie über andere reden: Rede ich jetzt eigentlich über mich? Habe ich nicht genau die gleichen Fehler wie der andere, über den ich rede? Nehmen Sie also Ihr Reden als Spiegel für sich selbst. Das wird Sie dann davon abhalten, einfach weiter negativ über andere zu

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