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Was Soll Ich Tun

Was Soll Ich Tun

Titel: Was Soll Ich Tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anselm Gruen
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einzusetzen.
    Ich finde in unserer Gemeinde keine Heimat mehr. Ich sehe, dass Kirche verwaltet wird, dabei aber immer mehr verfällt. In meiner ländlichen Gemeinde ist jetzt ein indischer Priester eingesetzt, der die Messe liest und dann wieder in sein Kloster abreist. Man kann nicht mit ihm reden, weil er nicht einmal unsere Sprache richtig spricht oder versteht.
    Was kann ich tun,
    um Kirche wieder als
    Heimat zu erfahren?
    Wenn Sie in sich
    den Raum entdecken,
    in dem Gott, das Geheimnis, in Ihnen wohnt,
    dann können Sie auch
    bei sich daheim sein.
    Die schmerzliche Erfahrung der kirchlichen Heimatlosigkeit machen heute leider viele Christen. Sie sollen diese Erfahrung in der Kirche zur Sprache bringen, indem Sie an das Ordinariat und an den Bischof schreiben. Die Kirche soll zumindest wissen, was sie vielen Gläubigen antut, wenn sie nicht genügend für die Gemeinden tut. Aber Sie sollen nicht nur auf das Tun von oben warten, sondern selbst auf die Situation reagieren. Es gibt zwei Wege, darauf zu antworten. Der erste Weg wäre, sich eine andere Gemeinde zu suchen, in die Sie in den Gottesdienst gehen, in der Sie sich angesprochen fühlen und für die Sie sich engagieren. Das kann eine Nachbargemeinde sein oder ein Kloster, in dem Sie Ihre spirituelle Heimat finden. Wenn Sie sich dort daheim fühlen, können Sie auch mal einen Gottesdienst mitfeiern, der nachaußen hin nicht sehr ansprechend ist. Der andere Weg bestünde darin, dass Sie in Ihrer Gemeinde nach Gleichgesinnten suchen und mit ihnen etwas Lebendiges aufbauen, eine Meditationsgruppe, einen Bibelkreis oder einen Hauskreis gründen. Miteinander können Sie dann überlegen, wie Sie auch die Gottesdienste mitgestalten, so dass es der Gottesdienst der Gemeinde wird. Wenn keiner dieser beiden Wege für Sie gangbar ist, dann wäre es wichtig, einen inneren spirituellen Weg zu gehen. Den kann Ihnen niemand nehmen. Wenn Sie in sich den Raum entdecken, in dem Gott, das Geheimnis, in Ihnen wohnt, dann können Sie auch bei sich daheim sein. Und wenn Sie in sich und in Gott Heimat finden, gelingt es manchmal auch, die Heimat in einer Gemeinde zu erleben, die von sich aus nicht so lebendig ist.
    Ich habe nach manchen Enttäuschungen als Frau eine Lebenspartnerin gefunden, mit der ich glücklich bin. Wir sind beide christlich sozialisiert, haben aber in der katholischen Gemeinde keine Möglichkeit, meinen Glauben in der Gemeinschaft zu leben. Wir stoßen auf Anfeindung und Misstrauen.
    Was sollen wir bei solcher
    Ablehnung tun?
    Trauen Sie dem eigenen
    Gefühl und Gewissen
    und leben Sie im
    Vertrauen auf Gott
    Ihre Partnerschaft.
    Sind Sie dankbar für das Glück, das Sie mit Ihrer Lebenspartnerin erleben. Unterstützen Sie sich gegenseitig auf Ihrem spirituellen Weg. Lesen Sie gemeinsam in der Bibel, meditieren Sie miteinander und gehen Sie die spirituellen Wege, die Ihnen gemäß sind. Suchen Sie sich katholische Gemeinden, die Sie nicht ablehnen. In einer Stadt werden Sie sicher solche Gemeinden finden. Wenn nicht, dann schließen Sie sich an ein Kloster an, in dem Sie keine Ablehnung erfahren. Versuchen Sie dort Heimat zu finden. Sie wissen, dass Sie dort immer wieder eintauchen können, um den Glauben auch in einer größeren Gemeinschaft zu erleben, die Sie trägt. Sie können sich gegenseitig stützen. Aber es tut auch gut, sich von einer Gemeinschaft getragen zu wissen. Nehmen Sie die Ablehnung, die Sie in manchen kirchlichen Kreisen erleben, nicht persönlich. Ihr gemeinsames Leben verunsichert viele und erinnert sie an ihre eigene zwiespältige Beziehung zur Sexualität. Sie sollen nicht überandere urteilen, sondern wahrnehmen, dass sich manche mit Ihrem Lebenskonzept schwer tun. Trauen Sie dem eigenen Gefühl und Gewissen und leben Sie im Vertrauen auf Gott Ihre Partnerschaft.
    Ich lese in vielen Büchern und höre es zwischendurch auch von überzeugten Christen: dass es wichtig ist, eine ganz persönliche Beziehung zu Jesus aufzubauen. Es will mir einfach nicht gelingen. Er ist für mich zu weit weg von dem, was mich im Alltag umtreibt und plagt. Was müsste ich tun?
    Sich auf Gott einlassen – wie
    macht man das ganz praktisch?
    Setzen Sie sich nicht
    unter Druck. Man kann
    diese Beziehung nicht immer
    fühlen. Sind Sie dankbar,
    wenn Sie ein
    Wort Jesu berührt.
    Eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus aufzubauen, ist sicher das Ziel des christlichen Weges. Aber einem, der diese Beziehung nicht spürt, zu sagen, er solle sie aufbauen, hilft

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