Was Soll Ich Tun
heißt, dass zweifelnde Menschen mit ihrer Sehnsucht in Berührung kommen, sich im Glauben Gott anzuvertrauen und in Gott innere Freiheit und Festigkeit zu finden.
Ich selber bin nach dem Krieg aus der evangelischen Kirche ausgetreten, weil der Pastor unserer Gemeinde ein Nazi war. Meine Tochter haben wir nicht getauft, aber nach moralischen Grundsätzen und auch in der Offenheit gegenüber der Religion gut zu erziehen versucht. Sie hat inzwischen selber einen Sohn, der keinerlei religiöse Erziehung mehr genossen hat. Da ich inzwischen wieder in die Kirche eingetreten und auch in der Gemeinde aktiv bin und spüre, wie wichtig das für mich geworden ist, leide ich ganz besonders darunter, dass der Enkel mit dieser Welt gar nichts mehr anfangen kann.
Wie kann ich meinem Enkel
etwas von dem weitergeben,
was mir wichtig ist?
Es ist eine Herausforderung,
eine Sprache zu finden,
die das Herz öffnet für etwas,
das größer ist als das
alltägliche Ringen um gute
Noten oder genügend Geld.
Sie können Ihren Enkel nicht missionieren. Aber Sie sollten mit ihm durchaus über das reden, was Ihnen wichtig ist. Erzählen Sie einfach, was Sie in der Kirche machen. Wenn der Enkel offen dafür ist, würde ich auch über das sprechen, was mich trägt und was mir der Glaube bedeutet. Und ich würde ihn auch fragen, wie er sein Leben versteht und worin er den Sinn des Lebens sieht. Ich weiß nicht, wie alt Ihr Enkel ist. Wenn er noch klein ist, würde ich mit ihm beten. Wenn er größer ist, würde ich ihm vielleicht ein Buch schenken, das ihm eine andere Sicht vermitteln kann.Und vor allem sollen Sie darauf vertrauen, dass er seinen Weg findet, dass er in seinem Herzen mehr spürt, als er nach außen hin ausdrücken kann. Denn jeder Mensch hat in sich eine Sehnsucht nach diesem Mehr. Sie dürfen hoffen, dass diese Sehnsucht auch bei ihm einmal durch eine spirituelle Erfahrung angesprochen und geweckt wird. Ich kenne genügend Menschen, die keinerlei religiöse Erziehung erfahren haben, die aber in ihrem Herzen eine religiöse Sehnsucht entdeckt haben. Sie waren offen für Gottesdienste oder Kirchengebäude, in denen sie sich wohl gefühlt haben. Sie können ja einfach nur mit dem Enkel Kirchen anschauen und sie ihm erklären. Dann sehen Sie, welche Fragen er hat. Aber es ist auch für Sie eine Herausforderung, eine Sprache zu finden, die der Enkel versteht und die ihm das Herz öffnet für etwas, das größer ist als das alltägliche Ringen nach guten Noten oder genügend Geld.
Ich habe kürzlich einen Freund kennengelernt, den ich sehr sympathisch finde, und ich glaube, dass es Liebe ist, was sich zwischen uns beiden entwickelt. Er kommt allerdings aus einem ganz anderen Elternhaus als ich und hat mit Glaube und Christentum überhaupt nichts am Hut. Wir sparen das Thema aus. Es gibt vieles andere, was uns verbindet und interessiert. Aber es ist da eine Lücke zwischen uns. Wie kann ich sie überwinden?
Wird die Liebe reichen?
Liebe ist die eigentliche Basis
für eine dauerhafte Beziehung.
Aber Liebe meint immer den
ganzen Menschen, seiner
Geschichte, mit seinem Glauben,
seinen tiefsten Überzeugungen.
Für die Freundschaft und die Ehe ist es nicht unbedingt notwendig, dass der andere den gleichen Glauben hat wie ich. Aber aussparen darf ich das Thema nicht. Sonst steht immer etwas zwischen Ihnen und Ihrem Freund. Und Sie haben das Gefühl, dass ein Teil von Ihnen nicht geliebt wird. Sprechen Sie also über Ihren Glauben und darüber, was er Ihnen bedeutet. Er muss diesen Glauben nicht unbedingt verstehen. Aber in der Art und Weise, wie er zuhört, spüren Sie, ob Sie sich auch mit Ihrem Glauben geachtet und geliebt fühlen. Wenn der Freund Ihren Glauben lächerlich macht, dann wäre das wohl ein Grund, sich zu trennen. Denn dann fühlen Sie sich selbst nicht ernst genommen. Sie können also nur prüfen, ob die Liebe stark genug ist, die unterschiedlichen Glaubenspositionen zu überbrücken. Sie brauchen nicht zu erwarten, dass der andere Ihren Glauben übernimmt. Aberer sollte ihn ernst nehmen und sich zumindest interessiert zeigen. Ihr Glaube ist ja auch für ihn eine Herausforderung, sich mit seinem Lebenskonzept auseinanderzusetzen und sich zu fragen, was ihn selber letztlich trägt und welchen Sinn er in seinem eigenen Leben sieht. Sie dürfen dankbar sein für die Liebe, die Sie spüren. Die Liebe ist die eigentliche Basis für eine dauerhafte Beziehung. Aber diese Liebe meint immer den ganzen Menschen, mit
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