Was Soll Ich Tun
Sie sich:
Wonach sehne ich mich
eigentlich? Und gehen Sie
dieser Sehnsucht nach.
Ein anderer Weg wäre, nochmals genauer anzuschauen, was Religion für Sie in der Kindheit bedeutet hat. Was haben Sie erlebt, als Sie mit Ihren Eltern in die Kirche gingen, als Ihre Eltern mit Ihnen beteten? Welche Vorstellungen von Gott hatten Sie als Kind? Hat Religion etwas für Sie bedeutet? Was hat sie für Ihre Eltern bedeutet? Fragen Sie sich nach den Erfahrungen, die Sie und Ihre Familie mit der Religiongemacht haben. Vielleicht kommen Sie dann wieder mit den Wurzeln Ihres Glaubens in Berührung.
Ein anderer Weg: Lesen Sie Bibel oder lesen Sie ein paar religiöse Bücher. Lesen Sie ganz langsam und fragen Sie sich: Verstehe ich das? Oder berührt mich dieses Wort? Und was löst es in mir aus? Trauen Sie dann Ihrem Gefühl. Oder gehen Sie in den Gottesdienst. Sie können es durchaus als Zuschauer tun, der von außen beobachtet, was da geschieht. Und dann fragen Sie sich, was Sie berührt.
Wieder ein anderer Weg: Stellen Sie sich vor, dass die Worte der Bibel, dass dieser Gottesdienst, dass diese Rituale stimmen. Und dann experimentieren Sie damit. Wenn das Wort von Psalm 23 stimmt „Der Herr ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen“, wie geht es mir dann? Ändert sich dann mein Leben? Gehe ich dann anders in den Tag?
Bleiben Sie weiter auf der Suche und trauen Sie Ihrer Sehnsucht. In Ihrer Sehnsucht ist schon Religion. Sie werden Gott finden und Sie werden einen Weg finden, auf dem Ihnen das Geheimnis der Religion, auf dem Ihnen das Geheimnis Gottes und das Geheimnis Ihres eigenen Lebens aufgehen wird.
M eine Freundin war kürzlich auf einem Engelkongress. Die Referenten haben von direkten Kontakten und heilenden Begegnungen mit Engeln berichtet, die ihnen ganz konkrete Ratschläge für ihr Leben geben.
Greifen Engel wirklich
in unser Leben ein?
Über Engel kann man
nur schwebend sprechen.
Engel sind getreue Begleiter
auf unserem Weg.
Aber sie sind zugleich
unverfügbar.
Ihre Freundin scheint auf einem esoterischen Engelkongress gewesen zu sein. In der Esoterik glaubt man, man könne über die Engel verfügen. Als Christen glauben wir auch an die Engel, die uns begleiten und schützen. Doch die Engel sind Boten Gottes. Gott schickt sie uns. Wir dürfen die Engel darum bitten, dass sie uns begleiten. Aber wir haben keine Macht über die Engel. Wir können sie nicht nach Belieben anrufen, um ihre Hilfe zu beanspruchen. Manchmal hilft auch die nüchterne Dogmatik der theologischen Tradition, die von den Engeln sagt, dass sie geschaffene geistige Wesen und personale Mächte seien. Als geschaffene Wesen sind sie erfahrbar. Sie können sich zeigen in einem inneren Impuls, in einem anderen Menschen, der im rechten Augenblick für uns zum Engel wird, aber auch in einer Lichterfahrung oder einer Engelerscheinung. Sie sind personale Mächte, aber keine einzeln festmachbaren Personen. Sie schützen unser Personsein, damit wir nicht auseinanderfallen. Jesus sagt in der Bibel, dass die Engel uns begleitenund dass sie zugleich Gottes Angesicht schauen. (Mt 18,10) Aus diesem Wort Jesu haben die Kirchenväter die Lehre vom Schutzengel entwickelt. Jeder Mensch – so sagen sie – bekommt bei seiner Geburt einen Engel zur Seite, der ihn begleitet, auch über alle Irrwege und Umwege, und der ihn im Sterben über die Schwelle des Todes in Gottes gute Hände hinein trägt. Engel zeigen uns die heilende Nähe Gottes. Und Engel bringen uns in Berührung mit dem Potential, das in unserer Seele liegt. Aber wir können, wie gesagt, über die Engel nicht verfügen. Sie sind eine Wirklichkeit, über die wir nur in Bildern sprechen können. Die Künstler haben nicht umsonst die Engel mit Flügeln dargestellt. Engel beflügeln uns, sie schenken unserer Seele Leichtigkeit. Aber das Bild der Flügel will uns auch sagen: Wenn wir zu genau wissen wollen, was die Engel sind, wie sie ausschauen und was sie uns ganz konkret und genau sagen, dann fliegen sie weg. Über Engel kann man nur schwebend sprechen. Engel sind getreue Begleiter auf unserem Weg. Aber sie sind zugleich unverfügbar.
Mir haben sich vor allem strenge Jesusbilder eingeprägt: Jesus, der die Händler aus dem Tempel wirft. Der die Trennung von den Eltern fordert. Der das Schwert gebracht hat. Der am Kreuz Gefolterte.
Kann man sich Jesus
auch als heiteren, lachenden
Menschen vorstellen?
Dass er ein Mensch mit einem fröhlichen und offenen Herzen war, das sehen wir aus den
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