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Was tun, wenn es brennt?

Was tun, wenn es brennt?

Titel: Was tun, wenn es brennt? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Ursula; Schauer Wawrzine
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fühlt sich richtig schlecht.
Körperliche Reaktionen verändern sich
    Wie bereits beschrieben, bleibt unser Körper immer dann auf hohem Stressniveau, wenn keine Lösung in Sicht ist. Insbesondere dann, wenn alles aussichtslos erscheint, gibt es keine Entwarnung. Mit dem Dauerstress entsteht die chronische Stressreaktion, die uns sprichwörtlich krank machen kann. Unser Körper unterscheidet nicht, ob wir uns monatelang im Busch vor einer mordenden Meute verstecken müssen oder ob wir vom Chef mit zu viel Arbeit ohne Aussicht auf erfolgreiche Erledigung zugedeckt werden. Die Reaktion ist die gleiche, wir erhöhen unsere Aufmerksamkeit, geben Gas, geben unser Bestes und gehen dabei über unsere Grenzen.
    Ohne Erfolg bleibt jedoch die notwendige Dopaminausschüttung aus. Sie wäre dafür zuständig, nun alle Kräfte zu mobilisieren und unsere Kreativität, Konzentration und Merkfähigkeit zu steigern. Verlassen uns aber die Glückshormone, so verlieren wir an Energie und der Selbstwert sinkt.
    Dies kann uns im beruflichen wie auch im privaten Bereich passieren. Im beruflichen Bereich sind es meist der hohe Zeitdruck, fehlende Wertschätzung und eine nicht mehr bewältigbare Aufgabenfülle. Im privaten Bereich sind es schwierige familiäre Beziehungen, Trennungen oder die Pflege von Angehörigen, die zu chronischem unkontrollierbaren Stress führen.
Das Problem: Die chronische Stressreaktion
    Befinden wir uns im Dauerstress, stellt unser Körper ständig alles bereit, was wir eigentlich zum Kampf gegen Naturgewalten oder beim Angriff von bösen Tieren benötigen. Das Großhirn, zuständig für unser kognitives Denken, gibt nun an das Stammhirn mit seinen Überlebensfunktionen ab. Schematische Entscheidungsmuster, Schnelligkeit und eine erhöhte Entscheidungsbereitschaft führen leider zu einer höheren Fehlerquote als gewohnt. Unsere Muskelnwerden hervorragend mit Blut und Sauerstoff versorgt. Um dies zu gewährleisten, erhöhen sich Puls und Blutdruck. Zudem wird unser Blut eingedickt, und Eiweiße sind bereit, die Blutgerinnung für einen schnellen Wundverschluss sicherzustellen.
Gesundheitliche Risiken
    Die Bereitstellung für Flucht und Kampf belastet auf Dauer unseren Körper, und die gesundheitlichen Risiken steigen erheblich. Mit dem erhöhten Druck, der das Blut durch unsere Adern pumpt, verschleißen unsere Blutgefäße. Damit steigt die Gefahr von Thrombosen, Schlaganfall oder Herzinfarkt beträchtlich. Mit der kontinuierlich hohen Cortisolausschüttung, die mit der chronischen Stressreaktion einhergeht, heilen Wunden schlechter und wir sind anfälliger für Infektionskrankheiten. Dies wurde in zahlreichen Studien belegt. So wurden Zahnmedizinstudenten während des Examens kleine Wunden zugefügt. Diese waren im Schnitt erst nach elf Tagen verheilt, während die gleiche Wunde in acht Tagen verheilte, wurde sie in den Semesterferien zugefügt 5) . Dauerhaft Stressgeplagte haben ein fünffach erhöhtes Risiko, sich eine Erkältung einzufangen. Diese lästigen Zipperlein sind aber leider noch lange nicht das Ende der negativen Auswirkungen auf unsere Gesundheit.
    SEIT LÄNGERER ZEIT
    wird ein Zusammenhang von chronischem Stress als Auslöser von Krebserkrankungen diskutiert. Man vermutet, dass der Körper nicht mehr in der Lage ist, notwendige Reparaturarbeiten, wie z.B. das Ausmerzen von Krebszellen, zu erledigen. So erhöht sich bei Extremstress und geringer sozialer Unterstützung die Brustkrebsinsidenz um das Neunfache 6) . Die negativen Auswirkungen von chronischem Stress auf Körper und Psyche belegen Studien mit Angehörigen von Alzheimererkrankten, die ihre Lieben zu Hause pflegen. Grund hierfür sind die ständige Sorge, Einsatz- und Aufopferungsbereitschaft verbunden mit unruhigen Nächten, die die Angehörigen im Interesse des kranken, geliebten Menschen über die eigenen Grenzen gehen lassen. In Studien konnte belegt werden, dass die dauerhaft hohen Anforderungen auch unsere Psyche in Mitleidenschaft ziehen. Infolge derer entwickeln bis zu 81 Prozent depressive Störungen. Im Mittel erkranken betreuende Pflegepersonen zwei- bis dreimal so häufig wie Personen gleichen Alters einer Kontrollgruppe, die keine Person pflegt oder betreut. Krankheit, ein schlechtes Immunsystem und eine damit einhergehende Müdigkeit, Antriebs- und Energielosigkeit sind die Folge 7) .
Andere Unannehmlichkeiten
    Mit andauernder Stressreaktion sorgt das zu viel ausgeschüttete Cortisol nicht nur für die gefürchteten

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