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Was tun, wenn es brennt?

Was tun, wenn es brennt?

Titel: Was tun, wenn es brennt? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Ursula; Schauer Wawrzine
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Kopfschwirrt, wissen sie nicht mehr, wo sie zuerst hinlangen sollen. Sie geben ihr Bestes, doch es passieren immer häufiger Fehler. Sie übersehen wichtige Details, vergessen einen Kollegen zu informieren, beantworten Mails nicht rechtzeitig. Das Umfeld reagiert fordernd und kritisch. In langen Ausführungen erklärt der Mitarbeiter seine Not, rechtfertigt seine Versäumnisse und hofft auf Verständnis durch sein Umfeld. Stattdessen wird er zunehmend als überfordert und unzuverlässig wahrgenommen. Er hat nun ein Problem. Er schätzt noch einmal neu den Endpunkt dieser Überlastungssituation ab, stellt seine persönlichen Belange bis dahin zurück und arbeitet hoffnungsvoll auf den Wendepunkt zu, an dem er sein Ziel erreicht haben wird, seinen Erfolg feiern kann und endlich wieder einen Gang runterschalten wird.
    Bei Familie und Freunden macht sich Unzufriedenheit breit. Sie fühlen sich vernachlässigt. Immer häufiger kritisieren sie die Aufopferungsbereitschaft für die Firma und fordern mehr gemeinsame Zeit. Gerne spielt man nun die Kritikpunkte herunter, bagatellisiert, fühlt sich gleichzeitig unverstanden und angegriffen. Es kommt zu Streit. Schließlich wird versprochen, dass der Zustand nicht mehr lange dauern wird, es könne sich nur noch maximal um ein paar Wochen handeln. Das Tempo wird noch einmal erhöht, um endlich wieder in die gewohnten Bahnen zurückzukommen. Ein schlechtes Gewissen stellt sich ein.
    Phase 3: Erschöpfung
    Auf Dauer geht der Mitarbeiterin die Puste aus
    Der Ausnahmezustand dauert inzwischen deutlich länger als ursprünglich angenommen. Mit der Zeit realisiert der Mitarbeiter, dass er die Herausforderung auch mit größtem Einsatz nicht in der angestrebten Quantität, Qualität oder Zeit zufriedenstellend erledigen kann. Er fühlt sich ausgepowert und kraftlos. Die Arbeit wird ihm zunehmend zur Last und macht nicht mehr so viel Freude. Einerseits ärgert er sich über den Chef, der ihm Zusatzarbeit zumutet. Er zeigt ihm seine Not auf, jammert und klagt. Der Chef kann die konkrete Sachlage, die sich hinter diesen emotionalen Aussagen versteckt, nicht erkennen. Er möchte den Mitarbeiter motivieren. Er zeigt Verständnis für seine angespannte Lage. Er bestätigt noch einmal, wie unendlich wichtig die Aufgabe ist, dass sie oberste Priorität hat, und bittet ihn, die Extrameile für die Firma zu gehen. Der Mitarbeiter fühlt sich mit seinem Problem nicht ernst genommen und allein gelassen. Andererseits melden sich leise Selbstzweifel in ihm. Kann es sein, dass er mit den aktuellen Anforderungen in der Arbeitswelt nicht mehr mithalten kann? Ist er zu jung und unerfahren bzw. zu alt und unflexibel? Er betrachtet seine Kollegen, staunt über deren Elan und Leistungsfähigkeit und fragt sich, woher diese ihre Kraft nehmen. Ein Scheitern würde er als persönliches Versagen empfinden, das möchte er auf jeden Fall verhindern. Mit Durchhalteparolen treibt er sich selbst an. Er denkt bei sich, dass es wie bei einem Marathonlauf darum geht, Schwächephasen zu überwinden, die Zähne zusammenzubeißen und sich unermüdlich Richtung Ziel voranzutreiben. Er kennt sich als Gewinnertyp und will auch aus dieser Sache als Gewinner hervorgehen.
    In Privatgesprächen wird immer wieder der Frust im Freundeskreis und in der Familie abgeladen. Die angebotenen Ratschläge werden als unrealistisch abgelehnt. Das führt zu einem Rückzug auf beiden Seiten. Als Elternteil sind sie, endlich von der Arbeit nach Haus gekommen, nicht wirklich brauchbar. Gestresst suchen sie nach Ruhe. Das ist schwierig, da jetzt jedes familiäre Anliegen als zusätzliche Last empfunden wird. Was früher Spaß gemacht hat, ist nun nur noch ein lästiger Zeiträuber und Belastung. Streit mit Partner und Kindern häufen sich, alle leiden unter der Mehrbelastung, vor allem der Partner, der das Familienleben nun allein organisieren muss. Man geht der ständigen Kritik aus dem Weg, bleibt länger in der Arbeit oder zieht sich zu Hause zurück.
    Phase 4: In der Klemme stecken
    Die Mitarbeiterin sieht keinen Ausweg mehr
    Irgendwann merkt der Mitarbeiter, dass er am Ende seiner Kräfte angelangt ist. Inzwischen kostet es ihn enorm viel Anstrengung, den Arbeitsalltag zu bewältigen. Er kämpft gegen seine Energielosigkeit und Unlust. Er hat den Überblick verloren und bemüht sich darum, dies vor seinem Umfeld zu verbergen. Er ist vorwiegend damit beschäftigt, Brandherde zu löschen statt systematisch vorwärtszukommen. Nun steckt er in

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