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Was uns glücklich macht - Roman

Was uns glücklich macht - Roman

Titel: Was uns glücklich macht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Öffentlichkeit gehabt hatte, aber wenn es darauf hinauslief, war ich dabei. Ich hätte es sofort und auf der Stelle mit ihm getan. Ich hätte mich auf alles eingelassen, ohne mich darum zu scheren, was die anderen hätten sehen können.
    Aber das wollte er gar nicht. Er küsste mich noch eine Weile, rückte dann näher, legte mir seinen starken Arm um die Schultern und drückte mich an sich. Er fühlte sich so stark an, so gut. Seine Hände rochen ein wenig nach Ketchup, sein Atem roch ein bisschen nach Bier, und sein Shirt roch, als hätte er darin schon oft an einem Lagerfeuer gesessen, und er hielt mich einfach fest, bis es zu dunkel war, um die Texte auf den Steinen noch lesen zu können. Und dann küsste er mich noch einmal und stand auf.
    »Wie findest du es?«, fragte er und sah sich um. Ich wusste, dass er die Gedenkstätte meinte, aber ich bezog mich auf absolut alles, als ich antwortete.
    Ich sagte: »Ich finde es wunderbar.«
    Er lächelte. »Soll ich dich heimbringen?«
    Meine Antwort überraschte mich selbst. »Du kannst mich hinbringen, wohin du willst.«
    Und das tat er dann auch.
    Er wohnt in einem atemberaubend schönen Haus in Red Mountain, mit überwältigender Aussicht, makelloser Ausstattung und wohnlicher Atmosphäre. Beim Reinkommen entschuldigte er sich kurz, um ins Bad zu gehen, und während ich auf ihn wartete, entschied ich, dass ich ihn heiraten wollte. Ich stürzte auf ihn zu, sobald er zurückkam. Wir würden es nie bis ins Bett schaffen.
    Ich schwebte immer noch wie auf Wolken, als ich am nächsten Morgen ging. Regelrecht auf Wolken. Es war beinahe zehn, als wir in seinen Jeep stiegen und zurück in die Innenstadt fuhren. Dort setzte er mich mit einem ausführlichen Kuss ab und sagte, er würde mich am Nachmittag anrufen, und ich wusste, ich konnte mich auf ihn verlassen.
    Ich holte mir ein warmes Schokocroissant und einen Caffè Latte aus der Main Street Bakery und genoss sie, während ich in mein Zimmer zurückschwebte, wo mich nun der Augenblick erwartete, auf den ich mich besonders gefreut hatte. Meine Freundin, mit der ich unterwegs war, hatte nichts mehr von mir gehört, seit ich ihr am Nachmittag davor eine SMS geschrieben hatte, in der ich ihr von meinem Date erzählte.
    Sie hatte zurückgeschrieben: WENN DU HEUT NACHT NICHT KOMMST WEISS ICH DASS DU ENTWEDER VON EINEM VERRÜCKTEN ZERSTÜCKELT WIRST ODER VÖGELST WIE VERRÜCKT !!
    Bitte entschuldigt die Ausdrucksweise, aber so sind ihre SMS nun mal.
    Ich riss die Tür auf, so laut ich konnte, in der Hoffnung, dass ich sie dort antreffen würde, wo ich sie dann antraf, im Wohnzimmer, mit irgendeinem Käseblatt.
    »Ich bin wieder da, Süße«, sagte ich laut und frech, »und zerstückelt hat mich niemand.«
    Ich erzählte ihr die ganze Geschichte, und ich glaube, sie hat sich fast noch mehr für mich gefreut als ich selbst. Und wirklich, gibt es etwas Schöneres als das? Wenn ja, fällt mir nichts ein. Ich kann mich an keinen Augenblick in meinem Leben erinnern, an dem ich glücklicher war als in diesem Moment, wo ich meiner Freundin Marie haarklein erzählte, was für großartigen Sex ich gerade gehabt hatte, während ich meinen Latte austrank und die Butter und Schokolade auf meinen Lippen schmeckte. Was könnte man sich sonst noch wünschen?
    Möge ich von liebender Güte erfüllt sein
    Möge es mir gut gehen
    Möge ich Frieden und Gelassenheit empfinden
    Möge ich glücklich sein
    Diese Meditation hat mir im Lauf der Jahre viel Trost gespendet. Ich habe mich bemüht, nach diesen Worten zu leben, aber bis zu diesem Tag hatte ich nie das Gefühl, als hätte ich die Meditation wirklich umgesetzt. Doch an diesem Tag würde sich alles ändern, weil ich endlich wirklich von liebender Güte erfüllt war. Ich empfand tatsächlich Frieden und Gelassenheit, ich war vollkommen glücklich. Das einzige Problem war, dass es mir nicht gut ging, ich wusste es nur noch nicht.
    Ich bin nach New York zurückgefahren, um meinen Job zu kündigen und meine Angelegenheiten zu regeln. Dann wollte ich für immer nach Aspen umsiedeln. Vielleicht würde ich Stephen heiraten, vielleicht nicht, auf alle Fälle würde ich wandern, Ski fahren, reiten und andere Männer kennenlernen, wenn er sich doch als der falsche herausstellte. Ich war bereit. Ich plante, innerhalb von zwei Wochen in Colorado zu sein.
    Als ich nach Hause kam, ging ich als Erstes zu meiner Therapeutin, die laut applaudierte, als ich ihr von meinen Plänen berichtete. Ich glaube, sie hat

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