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Wasser-Speier

Wasser-Speier

Titel: Wasser-Speier Kostenlos Bücher Online Lesen
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Alpha Centauria kennenlernen.«
    »Wie du willst.« Hanna führte sie von dem Geschäft zum Rau m hafen hinüber. Dort wartete bereits das nächste Schiff.
    Sie nahmen eine merkwürdige, bewegliche Treppe, die zu einer Tür seitlich am Schiff hinaufführte. Gary war verwundert. Eigen t lich schien die ganze Sache kaum etwas mit einem Schiff zu tun zu haben, denn erstens besaß es keine Segel, und zweitens stand es senkrecht auf seinem Heck. Doch hatte er ja schon mitangesehen, wie das andere vor dem Feuer an seinem Heck geflohen war. Es mußte also über einen starken magischen Antrieb verfügen.
    »Was ist das für eine Treppe?« fragte Gayle, wobei sie mit den Vorder- und Hinterpranken nervös das Gleichgewicht hielt. Die Treppe stieß ständig knurrige Geräusche aus.
    »Man nennt es Grolltreppe«, erklärte Hanna. »Man benutzt sie, obwohl es damit länger dauert, ins Schiff zu kommen und auch wieder heraus. Aber es ist praktischer.«
    »Praktischer als was?« fragte Gary.
    »Als zu springen.«
    Da hatte sie recht. Es war ein ziemlich weiter Weg nach unten.
    Hanna betrat das Schiff. Gary wollte ihr gerade folgen, als er hi n ter sich ein Geräusch vernahm. Erschreckt drehte er sich um und sah, wie Gayle nach den Stufen trat. Die Grolltreppe schien die eine oder andere Stufe verloren zu haben, so daß Gayle nun in Gefahr schwebte, zu stürzen.
    Schnell griff er nach ihr und packte sie an einer steinernen Fl ü gelspitze, als ihre Hinterfüße gerade die Treppe durchbrachen. Dann riß er sie ins Innere – doch ihr steinerner Leib wog so viel mehr als der seine, daß es ihm lediglich gelang, sich selbst an sie heranzuziehen.
    »Laß los!« rief sie. »Sonst tust du dir auch noch weh!«
    »Nicht ohne dich«, widersprach er. Mit der freien Hand bekam er das Geländer zu packen und hielt sich verzweifelt daran fest.
    Gayle bewegte sich auf allen vieren vorwärts, in einem höchst empfindlichen Gleichgewicht, doch kurz darauf bewirkte Garys Ziehen, daß sie etwas mehr Halt gewann und sich schließlich wi e der auf sicheren Boden schwingen konnte.
    »Diese Grolltreppe ist eigentlich nur für Menschen gedacht«, meinte Hanna. »Dein großes Körpergewicht muß sie überlastet haben.« Sie wirkte nicht besonders bestürzt.
    »Ich muß vorsichtiger werden«, meine Gayle ein bißchen e r schüttert. Auch Gary war geschockt. Wäre Gayle aus dieser Höhe abgestürzt, hätte es sie in Stücke zerschmettern können.
    Das Schiffsinnere war halbwegs gemütlich. Es gab eine Reihe von kleinen Kabinen und Spezialsitze mit dazugehörigem G e schirr. »Das sind Andruckliegen«, erklärte Hanna. »Ihr müßt euch darin anschnallen.«
    »Aber die passen mir doch gar nicht«, protestierte Gayle.
    »Das könnte zum Problem werden«, räumte Hanna ein. »Vie l leicht solltest du dich doch lieber auf dem Deck aufhalten.«
    Gary schnallte sich an, während Gayle niederkauerte. »Zu A n fang wird die Beschleunigung sehr kräftig sein. Sie läßt dann aber nach, sobald das Schiff Fluggeschwindigkeit erreicht hat«, erklärte Hanna. »Ihr müßt nur durchhalten, bis es vorbei ist.« Dann verblaßte sie.
    Das Schiff erzitterte. Da spürte Gary, wie ihn eine riesige, u n sichtbare Hand so heftig herunterdrückte, daß er kaum noch Luft bekam. Er keuchte, spannte die Muskeln an, kämpfte darum, bei Bewußtsein zu bleiben. Irgendwie hatte er das Gefühl, daß der Druck nicht nur nach unten, sondern gleichzeitig nach außen pre ß te, als wollte ihn irgend etwas aus dem Fenster werfen. Doch es gelang ihm, dies innerlich auszugleichen und seine ganze Kondit i on in die Waagschale zu werfen. Er mochte im Augenblick zwar nur aus menschlichem Fleisch bestehen, aber von Natur aus war er ein Wasserspeier, den nicht nur körperlich, sondern auch von se i ner Persönlichkeit her steinerne Züge auszeichneten.
    Nach einer Weile, die wahrscheinlich um einiges kürzer war, als es den Anschein hatte, ließ der Druck schließlich nach, und Gary konnte wieder normal funktionieren. Es war zwar immer noch ein gewisser Druck vorhanden, so daß er im Augenblick vielleicht etwa doppelt soviel wog wie normal, doch damit kam er ganz gut zurecht. Er blickte zu Boden – und stellte fest, daß Gayle ve r schwunden war!
    Beunruhigt sah er sich um. Am Boden entdeckte er Krallensp u ren. Die führten bis in den hinteren Teil der Kabine, wo sich das Eintrittsloch befand. Und da war auch Gayle, die Zähne in ein Liegenbein geschlagen.
    Gary erinnerte sich daran, wie er das

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