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Wasser-Speier

Wasser-Speier

Titel: Wasser-Speier Kostenlos Bücher Online Lesen
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wunderbaren Dinge gibt. Aber in Wirklichkeit haben wir noch nicht besonders viel davon zu Gesicht bekommen. Nur ein paar merkwürdige Bauten, einen Sanitärladen und dann dieses Rau m schiff, das ziemliche Ähnlichkeit mit einem Schlafzimmer hat. Es muß doch bestimmt noch mehr geben!«
    »Nicht, wenn alles auf die Einbildungskraft des Philters b e schränkt ist. Der muß seine Vorstellungen darüber, wie die Z u kunft aussehen könnte, aus deinem Geist abgelesen und entspr e chend umgesetzt haben. Vielleicht stammen einige Ideen auch von deinen Gefährten. Die ganze Sache ist also nur ein Spektakel, um dich für eine Weile abzulenken.«
    »Eine Ablenkung«, meinte er nachdenklich. »Ja. Der Philter will nicht, daß wir ihn finden; deshalb lenkt er uns einfach ab. Ich glaube kaum, daß wir ihn auf der Zentaurenwelt finden werden – oder auf irgendeiner anderen Welt.«
    »Trotzdem sorgt er sich um irgend etwas, das ich tun könnte«, überlegte sie. »Ich wünschte nur, ich wüßte, was das ist.«
    »Sei bloß vorsichtig, bis wir es wissen«, riet Gary. »Und auße r dem…«
    »Außerdem was?«
    Doch plötzlich war Gary zu schüchtern, um zu sagen, was ihm auf dem Herzen lag. Vielleicht erriet sie es ja.
    Sie kehrten an ihre Plätze zurück und entspannten sich, warteten darauf, daß die Illusion aus ihrem Autopilotendasein erlöst wurde. Jedenfalls war es gemütlich, einfach nur stumm Zusammensein zu können.

14
Vergangenheit
    Iris blickte Gary Wasserspeier nach. Die arme Kreatur war so b e gierig darauf, die Wasserspeierin wiederzusehen, daß es einem schon leid tat. Aber vielleicht würde Gayle ihm ja tatsächlich he l fen, und möglicherweise würden sie gemeinsam etwas Nützliches in Erfahrung bringen! In der Zwischenzeit wollte Iris sich erns t haft auf die Suche machen und sich bemühen, diese Mission en t schlossen zu Ende zu führen. Denn sie wußte genau, wie gefäh r lich es werden konnte, sich länger als unbedingt erforderlich im Gebiet des Wahnsinns aufzuhalten.
    Wenn sie sich doch nur entscheiden könnte, wo sie nach dem Dämonenphilter suchen sollte! Genau das war das Problem. Sie wußte, daß alles um sie herum nur Illusion war – teilweise ihre eigene, zu einem großen Teil aber auch die des Dämons. Ihre eig e ne Illusion hätte sie zwar jederzeit beenden können, doch zog sie es vor, sie aufrechtzuerhalten, bis sie ihre gemeinsame Mission hier erledigt hatten. Die Illusion des Philters konnte sie zwar als solche erkennen und auch durchdringen, indem sie hineintrat, aber bese i tigen konnte Iris sie nicht. Aber würde der Philter seinen Aufen t haltsort wirklich mit tarnender Illusion verbergen – oder würde er genau dort überhaupt keine Illusion aufbauen, um sie in die Irre zu führen? Das wußte sie nicht. Folglich wußte sie aber auch nicht, wo sie anfangen sollte. Sie war sich nur sicher, daß die Illusion nicht offen erkennbar dalag, denn sie hatten die Ruinen ziemlich gründlich durchsucht, bevor sie sie durch weitere Illusionen e r gänzten, und da war nun einmal ganz einfach nichts Besonderes gewesen. Dessen war Iris sich völlig sicher, weil sie ja die Fähigkeit besaß, Illusionen als solche zu erkennen, ob es ihre eigenen oder die des Dämons waren. Bevor sie sich selbst ans Werk gemacht hatte, hatte es in den Ruinen der Stadt Scharnier überhaupt keine Illusionen gegeben.
    Dann ging Iris die Sache noch einmal im Geiste durch. Der Teich des Wasserspeiers – den hatten sie schon wahrgenommen und von seinem sauberen Wasser getrunken, noch bevor sie von Gayle Wasserspeier auf der Insel des Teiches gewußt hatten. Der Philter mußte die Insel also verborgen haben. Doch wie, wenn nicht durch Illusion? Vielleicht nach Art der Dämonen, indem er um die Insel einen Schutzschirm entstehen ließ? Das wäre dann allerdings keine richtigen Illusion gewesen, sondern nur ein dünner Schleier aus Dämonenstoff, der das Gewünschte verdeckte. Das würde auch erklären, wieso Iris davon hatte getäuscht werden können. Der Philter hatte nicht gewollt, daß sie von der Wa s serspeierin erfuhren, obwohl Gayle eigentlich recht harmlos wir k te.
    »Wo gehen wir hin, Mutter Iris?« fragte Überraschung fröhlich. Das Kind hatte sich ordentlich ausgeschlafen, worüber die anderen Gruppenmitglieder außerordentlich froh gewesen waren. Nun war Überraschung zu allem bereit. Iris hatte sich schon lange in ihre Rolle als Mutter gefügt, weil diese ihr nun mal beim Nachspielen der Vergangenheit zuteil

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