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Wasser-Speier

Wasser-Speier

Titel: Wasser-Speier Kostenlos Bücher Online Lesen
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gerade eben durchgängig aktiv gewesen; deshalb war die äußere Illusion erstarrt. Bedeutete das etwa, daß der Zug und die Landschaft, ja, das ganze Land der Zukunft nur eine einzige gewaltige Illusion waren, die von dem Philter hervorgerufen wu r de? Falls dem so sein sollte, wäre dies nur eine weitere Ablenkung von ihrer Suche.
    Andererseits ließen Illusionen sich durchschauen. Wenn er und Gayle wachsam blieben, würden sie vielleicht doch noch entd e cken, was sie eigentlich suchten. Außerdem hatte die Sache einen weiteren Vorteil: Wenn sie gerade die Aufmerksamkeit des Philters an sich fesselten, blieben die beiden anderen Gruppen solange davon verschont, was ihrer Suchaktion größere Erfolgschancen einräumte. In diesem Sinne erreichten Gary und Gayle mögliche r weise sehr viel mehr, als es den Anschein hatte.
    »Wie bewegt sich dieses Gebäude denn überhaupt durch den Raum?« erkundigte sich Gary, als der Zug endlich daran vorbe i fuhr.
    »Seht mal hin.«
    Das taten sie. Einen Augenblick später quoll Rauch aus dem Fundament des Gebäudes. Dann erhob es sich in die Luft. Jetzt war deutlich zu erkennen, wie das Feuer aus seinem Unterteil he r vorschoß, wie ein Drache mit furchtbaren Verdauungsschwieri g keiten. Auf der Flucht vor diesem Feuer stieg das Gebäude immer höher. Doch das Feuer verfolgte es und versengte ihm den Schwanz. Das Gebäude schoß zum Himmel, gnadenlos vom Feuer verfolgt.
    »Und schon ist das Schiff unterwegs nach Alpha Centauria«, ve r kündete Hanna. »Ihr könnt auch dorthin, wenn ihr wollt.«
    »Ein Zentaur namens Alpha?« fragte Gary beeindruckt.
    »Eine Zentaurenwelt namens Alpha.«
    »Nicht Xanth?«
    »Wir befinden uns in der Zukunft«, erwiderte Hanna. »Da hat die Magie sich auch auf andere Welten ausgeweitet. Jetzt hat jede Art und Rasse ihre eigene Welt. Die Zentauren wissen das zu schätzen; denn sie haben sich ja noch nie besonders gern mit gewöhnlichen Kreaturen abgegeben.«
    Davon hatte Gary auch schon gehört. Zentauren waren ziemlich hochnäsige Mischlinge. Doch da fiel ihm noch etwas anderes ein. »In Scharnier gab es ja überhaupt keine Zentauren! Wo waren die denn?«
    »Die sind erst erschienen, als Scharnier bereits verlassen war«, erklärte Hanna. »Als ein paar weitere frische Menschen zusammen mit ihren Pferden ins Land gestolpert kamen, tranken sie unwi s sentlich von einem Liebesquell. Die Zentauren reden nicht gern darüber; sie schämen sich dafür, daß sie zum Teil von Menschen abstammen.«
    Auch davon hatte Gary schon gehört. In gewissem Sinne konnte er die Zentauren verstehen. Ihm selbst behagte der Gedanke schließlich auch nicht, daß es irgendwo in seiner Erblinie mensc h liche Einflüsse gegeben haben sollte, obwohl die Existenz der Se e le dies nahelegte. »Haben sie vom Liebesquell von Scharnier g e trunken?«
    »Natürlich nicht!« versetzte Gayle. »Den habe ich doch gere i nigt.«
    Hoppla! »Natürlich. Wie konnte ich das nur vergessen! Also war es irgendein ungefilterter Quell.«
    »Ja«, bestätigte Hanna. »Die frühen Zentauren sind übrigens ta t sächlich nach Scharnier gekommen, und sie haben auch eine Zei t lang dort gelebt. Aber irgendwann zogen sie es vor, den Wah n sinnsgewittern aus dem Weg zu gehen, und wanderten nach Süden auf die Zentaureninsel ab. Das machte aber keinen Unterschied; denn nachdem die Schnittstelle erst installiert worden war, brauc h te man im Gebiet des Wahnsinns keine Bewohner mehr.«
    »Installiert ohne den Philter«, versetzte Gayle.
    »Dessen Fehlen uns Wasserspeier teuer zu stehen kam«, fügte Gary hinzu. »Und nun auch den Rest von Xanth. Arme Desiree!«
    »Hiatus wird sich schon um ihren dämlichen Baum kümmern«, meinte Hanna verächtlich.
    »Wie denn, wo er mitten im Wahnsinn doch nicht einmal orden t lich Ohren wachsen lassen kann?«
    »Aber er kann im Wahnsinn runde Wurzeln wachsen lassen – und die braucht der Baum auch, anstelle seiner Quadratwurzeln. Die Baumnymphe wird ihm sehr dankbar dafür sein.«
    »Woher weißt du das alles?« fragte Gary.
    »Das hier ist die Zukunft, da ist eben schon alles bekannt.«
    »Einschließlich der Art und Weise, wie wir den Philter finden werden?«
    »Ihr werdet den Philter niemals finden!«
    »Und du wirst uns niemals die Wahrheit darüber sagen«, konterte er.
    Sie zuckte die Schultern. »Wir werden sehen.«
    Der Zug fuhr in einen Bahnhof ein. »Hier steigt ihr aus«, ve r kündete Hanna.
    »Und was, wenn wir lieber bis zu einer anderen Station weite r

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