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Wassergeld

Wassergeld

Titel: Wassergeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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segelten ein paar Brocken Fleisch an ihm vorbei.
    »Der Helikopter wird gerade präpariert und dabei stören wir bloß«, versuchte Gerhard, eine plausible Lösung anzubieten.
    Unser Chef schaute auf die Uhr. »Da fällt mir ein, dass ich heute auch noch nicht zu Mittag gegessen habe. Frau Wagner ist zu beschäftigt, um sich um meine Lachsschnittchen zu kümmern.« Er drehte sich zu der muskulösen Dame um, die im Kiosk stand. »Würden Sie mir bitte die Speisekarte bringen?«
    »Hä?«, kam es aus dem Innern des Häuschens. »Guck uff die Dafel do unne, do steht alles druff.« Sie zeigte unwirsch auf eine Tafel, die vor dem Kiosk auf dem Boden stand.
    Unser Vorgesetzter registrierte höchstwahrscheinlich nur die Handbewegung, die Sprache dürfte ihm fremd gewesen sein. Er blickte auf das Speisenangebot.
    »Ah ja«, meinte er nach kurzer Überlegung, »haben Sie das Rindersteak auch als Entrecôte Chauteau in very rare?«
    Der Dame schienen die Augäpfel aus dem Schädel zu springen. »Die Fleschbrocke liegen seit heit morsche uff’m Grill. Was willscht dezu? Pommes un ä Bier?«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte sich die Dame um und knallte mit einer Plastikgabel ein Steak auf einen Pappteller. Als sie KPD das fertige Menü und die offene Flasche Bier hinstellte, wusste er nicht, dass er gemeint war.
    »Was ist das?«, fragte unser Chef vorsichtig.
    »Na, dei Esse«, antwortete die resolute Kioskbesitzerin und steckte sich eine Gauloises in den Mund.
    Aus dem Augenwinkel heraus sah ich, wie sich Gerhard vor zurückgehaltenem Lachen fast einnässte. Auch mir erging es nicht viel besser. »Das haben Sie eben bestellt, Herr Diefenbach«, erklärte ich ihm möglichst steif. »Probieren Sie mal die knusprigen Pommes, die schmecken exzellent. Und das Bier ist immerhin Pilsner Brauart, ein Exportbier würde ich an Ihrer Stelle nicht anrühren.«
    Pikiert wandte sich KPD von dem Pappteller ab. Nachdem er sichtbar mit seiner Fassung gerungen hatte, wurde er sachlich. »Ich habe heute Morgen mit dem Landrat konferiert. Er überlässt alles Weitere mir.« Stolz drückte er seine Brust heraus. »Der Landrat weiß halt um meine Fähigkeiten als Katastrophenmanager.«
    Bisher hatte er immer nur seine eigenen Katastrophen gemanagt, dachte ich.
    »Ich habe alles geplant. Während sich die anderen Hilfsdienste um den Deichbruch und die Camper kümmern, schnappen wir uns die Erpresser. Ich rechne mit einer deutschlandweiten Presse. Frau Wagner ist gerade dabei, diverse Fernsehanstalten und Presseagenturen anzurufen.«
    Gerhard konnte das Gesülze nicht mehr ertragen. »Und wie sieht Ihr Plan nun aus, Herr Diefenbach?«
    »Ach so, ja, der Plan. Herr Palzki wird nachher mit im Hubschrauber sitzen. Über die geforderte Frequenz wird ständig automatisch die per GPS gemessene Position des Hubschraubers durchgegeben. Sobald die Erpresser sich melden, wird Herr Palzki die Anordnungen auf einer anderen Frequenz an Sie und Ihre Kollegin Wagner weitergegeben, Herr Steinbeißer. Sie koordinieren dann den Einsatz unserer Fänger. Wir werden 20 Streifenwagen und 15 Zivilfahrzeuge in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg zur Verfügung haben. Herr Palzki wird auch alle anderen Besonderheiten, die eventuell während des Fluges auftauchen, per Funk an Sie, Herr Steinbeißer, durchgeben. Wir können uns keine Zeitverzögerung leisten. Egal, an welchem Punkt die Kiste abgeworfen wird, das Zielgebiet muss eine Minute später unter Kontrolle sein.«
    So ein Mist, jetzt war es sicher. Ich musste in das fliegende Gerät steigen. Wenn das mal gut ginge.
    »Was halten Sie von meinem Plan?« Wir nickten zustimmend und synchron. »Dann werde ich gleich wieder losfahren. Ich habe noch einen Friseurtermin. Die Pressekonferenz habe ich für morgen früh um 10 Uhr angesetzt. Staatsanwalt Borgia wird auch daran teilnehmen.«
    Borgia, der hatte mir gerade noch gefehlt. Zum Glück hatten wir in diesem Fall keinen Tatort, an dem mir diese Witzfigur von Staatsanwalt über den Weg laufen konnte.
    »Herr Diefenbach, können Sie mich nach Schifferstadt mitnehmen, wenn es Ihnen nichts ausmacht?«
    Gerhard hatte recht, ich musste hierbleiben und wir waren in einem Auto gekommen.
    »Von mir aus, steigen Sie ein«, antwortete KPD. »Wir fahren gleich los. Machen Sie es gut, Herr Palzki. Ich werde den Funkverkehr zusammen mit Frau Wagner und Herrn Steinbeißer verfolgen. Wir treffen uns anschließend bei der Festnahme der Ganoven. Ach übrigens, in der Kiste sind,

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