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Wassergeld

Wassergeld

Titel: Wassergeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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mir leid, Herr Becker, aber meine Mitarbeiter können manchmal nicht das Wichtige vom Unwichtigen unterscheiden. Das positive Bild, das die Öffentlichkeit durch die Presse von der Polizei erhält, muss allererste Priorität haben. Nur damit ist gute Polizeiarbeit zu erzielen. Gerade jetzt, wo ich dabei bin, mit meinen Untergebenen diese Erpresser zu schnappen, ist das sehr wichtig. Kommen Sie doch bitte mit in mein Büro, Herr Becker. Ich werde Ihnen den aktuellen Stand der Ermittlungen erläutern.«
    KPD richtete seinen Blick auf Jutta. »Würden Sie bitte veranlassen, dass wir belegte Brötchen bekommen? Und die nächsten zwei Stunden möchte ich nicht gestört werden.«
    Zusammen mit dem vor sich hin grinsenden Becker verschwand er.
    »Das ist ja unglaublich!«, meckerte Jutta und knallte ihren Notizblock auf den Tisch.
    »Mir ist das egal«, entgegnete ich. »Hauptsache, KPD ist beschäftigt und lässt uns in Ruhe arbeiten.«
    »Wo du recht hast, hast du recht. Was ist eigentlich mit dir los, Gerhard? Du schaust heute richtig malträtiert aus der Wäsche. Hat dir der freie Sonntagmittag nicht gut getan?«
    Das Zählen der von ihm getrunkenen Kaffeetassen hatte ich längst aufgegeben.
    »Katharina will an Weihnachten ihre Familie zu mir nach Hause einladen«, erzählte er gequält und verzog dabei sein Gesicht.
    »Dann freue dich doch, dass du ihre Familie kennenlernen darfst! Was ist daran so schlimm?«, fragte ich.
    Gerhard sah mich verächtlich an. »Du mit deinen beiden Kindern hast da leicht reden. Katharina hat sieben Geschwister und 15 Nichten und Neffen, alles minderjährige Pupsbacken. Weißt du, was das für meine Wohnung und meine Nerven bedeutet? Vermutlich hat sie auch senile Eltern, die sollen ja schon fast 50 Jahre alt sein.«
    »Na, jetzt mach mal halblang. Nicht jeder ist mit 50 Jahren senil.«
    »Ach, nein? Und was mache ich mit den vielen Windelrockern?«
    »Ich kann dir helfen, Gerhard. Ich habe eine sensible Nachbarin, die leihst du dir über Weihnachten aus. Sie wird den Kiddies viele interessante Geschichten aus ihrem Leben erzählen. Du wirst von den Schreihälsen keinen Ton hören.«
    Vielleicht war das meine Chance. Frau Ackermann sprang als Nachwuchsbelustigung bei Gerhard ein und ich konnte mit Stefanie und meinen Kindern ein unbeschwertes Weihnachtsfest genießen.
    Jutta klatschte in die Hände. »Könnten wir ganz kurz dienstlich werden? Wir hätten nämlich noch eine Kleinigkeit zu tun.«
    Während Gerhard und ich uns kerzengerade hinsetzten und spaßeshalber salutierten, schnappte sie sich ihren Notizblock.
    »Das Salutieren könnt ihr euch in Zukunft sparen, ihr Kindsköpfe. Es reicht, wenn ihr mir morgens die Füße küsst.«
    »Zu Befehl, Frau General!«
    »In der Rheingüter GmbH wurde in der letzten Nacht eingebrochen. Das Gelände war zwar versiegelt, mit einem Einbruch hatte aber niemand gerechnet. Ziel des Einbruchs schien ausschließlich das Bürogebäude gewesen zu sein. Nach der ersten oberflächlichen Begutachtung scheint eine Reihe Aktenordner zu fehlen. Ohne diesen Linde wird es schwer werden, festzustellen, was entwendet wurde. Er hatte nämlich kein angestelltes Büropersonal. Der letzten Dame hatte er vor fast einem Jahr gekündigt. Anscheinend liefen die Geschäfte nicht sehr gut.«
    »Das kannst du an Borgia weitergeben. Wenn er mit dem Geschäftsführer fertig ist, kann er ihn fragen, ob er uns weiterhilft.«
    »Dann hätte ich noch eine kleine Randinfo: Markus Drexler, der Geschäftsführer des Bergungsunternehmens, hat letzte Woche seine Firma gewerberechtlich abgemeldet. Er hätte folglich den Auftrag gestern früh gar nicht mehr durchführen dürfen. Die beiden Taucher konnten wir zu der Sache noch nicht befragen. Mich würde es nicht wundern, wenn seine Mitarbeiter von nichts wissen.«
    »Ach ja, unser Brainstormingverdächtiger«, meinte Gerhard. »Darum kann sich Jürgen kümmern. Er soll die Hintergründe recherchieren und die Daten von Drexler und seinen Mitarbeitern abfragen. Was gibt es Neues von unserem Steuermann?«
    »Gut, dass du danach fragst. Du kannst dich mit Reiner gleich auf den Weg machen. Alexander von Welchingen lebt ja in Bad Dürkheim. Anschließend dürft ihr einen Umweg über Speyer machen, dort wohnt der Matrose, der auf der Walburga war.«
    »Endlich mal wieder Außendienst.« Gerhard stand auf und streckte sich. »Ich bin gleich bereit, Reiner, muss nur noch schnell die Toilette aufsuchen.«
    »Okay«, beschloss Jutta unser

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