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Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Titel: Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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Naturerbe und Ökologie statt. Es gibt zwei große Themenbereiche: Weltkörper – Körper der Welt und Wasser/Wellen/Wunder . Deshalb wurde es auf die Liste unserer Freizeitvergnügen gesetzt.“
    Lace sank ins Polster und überlegte, ob er darauf bestehen sollte, ins Hotel zurückgebracht zu werden. Dann sagte er sich, dass er nirgendwo so viele Gelegenheiten bekommen würde, die anderen wirklich kennen zu lernen.
    Der Flugwagen landete an einer Plattform und lustlose Ausschussmitglieder kletterten hinaus. York zeigte die Reservierungen vor. Darauf bekam jeder eine Plakette und wurde gebeten, sie anzustecken. Zu seiner Erleichterung entdeckte Lace auf seinem Anstecker den Schriftzug Gast , was hoffen ließ, dass er ungeschoren davon kommen würde. Auch Mira, York und Haller hatten Gästeplaketten. Alle stöhnten heimlich, als Bette freudestrahlend ihr Metallmärkchen hochhielt. Es glitzerte und zeigte einen blinkenden Stern.
    „Sie sind zu beneiden “, sagte Haller höflich. Er las, was Antoia bekommen hatte. Körper der Welt stand auf ihrer Plakette. „Und Sie auch, Commander.“
    „Das bezweifle ich “, erwiderte Antoia und steckte das Ding mit stoischer Miene an ihre Jacke. „Ich bin froh, dass ich mich für Zivilkleidung entschieden habe.“
    Auch Elester Major war mit einer Sondermarke bedacht worden. Sie trug die Aufschrift Wunder . Alisander starrte auf seine Plakette, die eine Sonne zeigte. Er schien unter bedenklichen Vorahnungen zu leiden. „Möchte jemand mit mir tauschen?“
    Niemand meldete sich.
    „Na, dann los“, sagte York energisch. „Wir haben Tisch neun. Direkt im Unterwassergarten. Ein phantastischer Platz!“ Mit ausgebreiteten Armen drängte sie ihre Schützlinge durch ein Drehkreuz. Ein junger Mann führte sie eine Treppe hinab und durch einen dunklen Gang. Dahinter lag ein bläulich beleuchteter Raum, in dem dunkle Silhouetten dräuten.
    Als sie weitergingen, erkannte Lace, was ihn umgab. Es waren lebensgroße Modelle von Meerestieren, wie sie auf der Erde gelebt hatten. Über den Tisch neigte sich ein großer Hai. Thunfische bewegten sich träge an unsichtbaren Aufhängungen.
    Kaum saßen alle um den ovalen Tisch, schaltete sich eine Animation ein. Moränen lugten aus kleinen Höhlen. Bläschen stiegen auf. Pflanzen wogten. Alisander sah nach oben und fluchte leise. Sie konnten jetzt auch erkennen, was über ihnen war: ein Besucherdurchgang. Menschen blickten zu ihnen herab.
    „Phantastisch! Nicht wahr?“, fragte York.
    „Nennen wir es passend“, murmelte Alisander. Füße bewegten sich über ihn hinweg.
    Ein silbern geschminkter Mann brachte Cocktails. Auf jedem Glas schwamm ein Meerestier aus leichtem Kunststoff im blauen Schaum.
    „Darf man die behalten?“, fragte Alisander mit gespielter Begeisterung und befingerte dabei unruhig seine Plakette.
    „Natürlich “, erwiderte York strahlend. „Es gibt jede Menge Überraschungen.“
    „Das fürchte ich ja“, sagte Alisander zu Lace. „Was wird es sein? Ein Servicetrupp von Aqua Stellata, der uns plötzlich in einen Tank pumpt?“
    „Warum so negativ, Alisander?“, fragte York. „Ich habe immer wieder Gruppen hergebracht und alle haben sich wunderbar amüsiert.“
    Eine Frau in einem schockierend hautfarbenen, engen Dress kam an den Tisch.
    „Jemand mit einer Körper der Welt -Plakette?“, fragte sie.
    Antoia stand auf.
    „Ich“, sagte sie.
    „Dann darf ich Sie auf eine Reise der Sinne mitnehmen!“
    Antoia folgte ihr in den dunklen Gang.
    „Aufrecht und furchtlos“, murmelte Alisander.
    Er nahm einen tiefen Schluck von seinem Cocktail. Eine andere junge Frau holte ihn kurz darauf ebenfalls vom Tisch fort.
    „Wie zehn kleine Negerlein “, sagte Bette munter. „Alisander hat genau die richtige Farbe.“
    „Kind “, sagte Mira.
    Der silbern geschminkte Mann kam durch den Gang.
    „Brian Lace?“, fragte er.
    Lace sah auf.
    „Ich habe eine Gästemarke“, sagte er abwehrend.
    „Sie wurden ausgerufen, Master Lace.“
    „Sag ich doch“, lachte Bette. „Einer nach dem anderen verschwindet!“
    Lace stand auf und folgte dem Mann nach draußen. Er wurde durch das gut besuchte Museum bis zur Infotheke geführt. Dort stand Antonio Tossadori , einer der bekanntesten Dirigenten des Planeten, und sah mit gequältem Gesichtsausdruck zu den Lautsprechern, aus denen eine schnulzige Version von Weinsteins Erster Sinfonie drang.
    „Was der M ensch nicht alles ertragen muss“, sagte er und schüttelte Lace die Hand.

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