Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Titel: Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
Vom Netzwerk:
Händen! Deinen eigenen Händen“, zischte Tossadori. „Du wirst ja sehen, was die dir helfen werden!“ Er stopfte Lace ein Kärtchen in die Tasche. „Meine Nummer. Das Schiff geht um Mitternacht. Besinne dich und komm zum Raumhafen!“
    Lace sah ihn mit leerem Blick an.
    „Danke, Antonio“, sagte er.
    „Du bist so ein Idiot!“, sagte der Dirigent wütend. „Wie tief muss ich mich vor dem Genie verneigen, damit es mir erlaubt, ihm aus dem Sumpf herauszuhelfen? Was willst du noch? Auftritt sgarantien? Ich besorge sie dir! Einen Vertrag?“
    Lace senkte den Kopf noch mehr. Er sah auf seine intakte rechte Hand.
    „Mach‘s gut, Antonio“, sagte er. „Ich weiß es zu schätzen, wie sehr du deinen Stolz bezwingen musstest, um mir solch ein Angebot zu machen.“
    Tossadori lehnte sich vor, um ihm in die Augen sehen zu können.
    „Was meinst du damit?“, fragte er leise.
    Lace lächelte.
    „Nicht mehr, als ich gesagt habe. Ich verspüre plötzlich eine heiße Flamme der Neugier in mir aufsteigen. Ich empfinde das Verlangen, zu tun, was dem Staatsbürger in mir auferlegt wurde: Gründlich in der Aqua-Stellata-Affäre herumzurühren. Ich habe den Eindruck, es wird stinken wie frischer Klärschlamm!“
    Tossadoris Lippen zuckten.
    „Du machst einen Fehler, Brian! Den größten deines Lebens.“
    Lace verneigte sich leicht.
    „Maestro Tossadori! Danke für Ihren guten Willen und Gute Nacht!“
    „Gute Fahrt in die Hölle “, murmelte Tossadori, weiß vor Wut und stürmte davon.
    Lace zuckte die Achseln. Ihm direkt gegenüber war ein großer Bildschirm montiert. Etwas ließ ihn genauer hinsehen. Knochen wanderten durch sein Gesichtfeld. Über den Schirm schritt ein Skelett. Lace kam irgendetwas daran bekannt vor.
    Er amüsierte sich über sich selbst. Was konnte ihm an einem Skelett schon bekannt vorkommen? Dann ging ihm auf, was er erkannt hatte: den Gang, diese aufrechte, energische, aber doch gelassene Art der Fortbewegung.
    Er starrte auf den Bildschirm. Sekundenlang wurde sichtbar, was die Knochen umschloss, dann zogen plötzlich amöbenhafte Formen durchs Bild. Eine Einblendung informierte: Weiße Blutkörperchen (Leukozyten) Frau, Alter 40 Jahre.
    Offenbar war Antoia eine ganz besondere Attraktion zuteil geworden – eine Ganzkörperdurchspiegelung.
    Im Sekundentakt blendeten andere Blutbestandteile auf.
    Lace lehnte sich gegen die Wand und betrachtete nachdenklich di e Gewebeproben, die nun folgten, um schließlich Antoias Herz beim Schlagen zuzusehen. Es pumpte ihr Blut mit militärischer Präzision. Der Blutdruck lag bei 118/79 wie ihn die Schrift informierte. Ohne Rücksicht auf Diskretion verkündete sie wenig später Körpergröße (178cm) und Gewicht (69,5 kg).
    Lace grinste.
    Wie man es erwarten durfte, lagen die Blutwerte alle im Normbereich. Antikörper gegen einige Infektionskrankheiten legten Zeugnis von der Impfpraxis der Raumflotte ab. Der Fund blauer Farbpartikel im 800fach vergrößerten Haar überraschte ihn nicht. Aber er runzelte die Stirn als der Schirm zu einem schwer zu deutenden Bild kommentierte: Narbengewebe/Zustand nach Beschuss durch Lasergewehr.
    Wo wurde ein Commander heutzutage mit einem Lasergewehr beschossen?
    Eine rosige Brustwarze wischte durchs Bild, gefolgt von einem erschrockenen Gesicht. Etwas metallisch Glänzendes traf die Kamera. Sekundenlang wurde der Schirm dunkel und zeigte dann eine andere Abteilung.
    Lace wandte sich an den Robo hinter der Infotheke.
    „Wo finde ich Körper der Welt ?“, fragte er.
    Der Robo wies ihn zu einem Lift, der ihn gerade rechtzeitig ins dritte Obergeschoss brachte, dass er Antoia dabei beobachten konnte, wie sie einem Sicherheitsmitarbeiter des Museums den Arm auf den Rücken drehte und ihn in die Knie zwang.
    Er schob sich an ein paar Neugierigen vorbei.
    „Kann ich Ihnen behilflich sein, Antoia?“
    „Oh, bemühen Sie sich nicht, Lace. Ich habe nur eine kleine Meinungsverschiedenheit mit diesem Menschen. Er meint, ich müsse eine teure Kamera ersetzen. Ich dagegen, neige dazu, den Aufnahmeleiter zu verklagen. Torn Haller würde bestimmt gern die ersten juristischen Schritte einleiten, wenn ich ihn darum bitte.“
    Der Mann vom Sicherheitsdienst wand sich in Antoias festem Griff.
    Lace beugte sich zu ihm herab.
    „Schon mal etwas vom Aqua -Stellata-Ausschuss gehört?“, fragte er. „Wir gehören dazu. Und Sie sollten sich gut überlegen, ob Ihr Arbeitgeber entzückt sein wird, wenn wir auch hier ein paar Nachforschungen

Weitere Kostenlose Bücher