Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Titel: Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
Vom Netzwerk:
Schiffe, Niklas?“
    „Die Schiffe von Aqua Stellata. Sie kommen auf einem falschen Vektor herein. Sie fliegen korrekt ab, wechseln dann aber den Kurs, geraten außer Sensorreichweite und kehren schließlich mit Verspätung zurück, und dabei fliegen sie auf einem falschen Vektor herein. Ich habe Cassini gesagt, dass das bestimmt nichts mit den Sachen im Ausschuss zu tun hat. Wen interessiert es schon, wenn die sich nicht an die Routen halten? Was kann das schon bedeuten? Und Cassini wackelte da herum, wie er es immer macht und sagte, dass ich es Ihnen sagen müsste, Commander. Sie kennen ihn doch! Abweichungen machen ihn fuchsteufelswild. Er traut sich nicht, diese Beobachtungen zu melden, weil sie ja nichts mit Kometen zu tun haben, aber er will unbedingt, dass Sie davon wissen, Commander.“ Arik machte eine kreisende Bewegung mit den Schultern. „Deswegen dachte ich, ich sollte es Ihnen doch besser sagen. Der lässt mich sonst nicht in Ruhe. Ich sagte ihm, er sollte es Ihnen selbst sagen, aber er sagte, das geht nicht. Du musst das machen, Nik!, sagte er zu mir. Du musst ihr sagen, dass die Schiffe auf einem falschen Vektor hereinkommen! Und was blieb mir da übrig?“
    „Na, das ist doch etwas, Niklas “, sagte Antoia. „Cassini hatte Recht und du hast das Richtige getan. Hat er dir die Daten gegeben?“
    „Er sagt, das geht nicht, weil die Daten der Flotte gehören. Er sagt, Sie müssen sich die irgendwie anders besorgen. Er sagt, es genügt vielleicht, wenn Sie wissen, dass da etwas nicht stimmt.“
    „Verstehe. Cassini wie er leibt und lebt. Und an seinem Standpunkt ist nichts auszusetzen. Bitte übermittle ihm meinen Dank! Ich werde mich um die Sache kümmern.“
    „Dann ist es ja gut.“
    Er drehte das Käppchen, sah zu Lace herab, sah zu den treibenden Schlammwolken und setzte die Kopfbedeckung dann zielgenau an ihren Platz auf dem Scheitel.
    „Also, dann kehre ich jetzt vielleicht besser zurück“, sagte er.
    „Ja, das wäre am besten“, ermunterte ihn Antoia. „Und vielen Dank, Niklas!“
    „Gern geschehen, Commander“, sagte Niklas Arik, grüßte korrekt und verschwand, wie er gekommen war.
    Lace verfolgte den militärisch steifen Abgang und fragte dann: „Und das war dann wohl eine Fortbildung oder so etwas?“
    „Eine Fachtagung“, verbesserte Antoia friedlich.
    Eine der roten Schlammwühlen tauchte kurz aus dem trüben Bereich auf, nur um sich gleich wieder einzugraben. Neue, dichte Wolken stiegen auf.
    „Und was soll man daraus schließen, dass der Vektor nicht stimmt?“, fragte Lace. „Machen die kleine Abstecher? Und wenn, wohin?“
    „Das müsste man berechnen. Ich werde mir das nachher mal ansehen.“
    „Ich habe mich vorher mit einem Burschen von AllGreen unterhalten. Der meinte, der Schadstoffgehalt der Böden auf New Haven wäre zu hoch. Könnte es sein, die laden noch was zu und bringen es dort aus?“
    „Durchaus möglich. Zum Vergnügen weichen sie jedenfalls bestimmt nicht vom Kurs ab, denn das kostet Treibstoff und Zeit.“
    Lace hatte langsam genug von den treibenden Wolken aus Schmutzteilchen.
    „Weißt du was? Wir gehen jetzt gepflegt essen und dann zurück ins Hotel. Wie wäre das?“
    „ Durchaus akzeptabel“, erwiderte Antoia.

Am Rand
     
    Lace stand auf der Aussichtsterrasse des Savanna Hotels, die Geige locker in der Hand und einen Fuß auf die innere Balustrade gestützt. Den Bogen hatte Terrel.
    Sie horchten gemeinsam in den Wind.
    Lace war sich des Leibwächters bewusst, der irgendwo hinter ihm stand, und er verspürte einen Hauch von Nervosität.
    „Inzwischen können wir ja ein w enig mit dem Wind spielen“, sagte er. Er reichte Terrel die Geige. Der Junge setzte den Bogen auf und entlockte der Geige kratzige und fahrige Töne.
    „Für mich hört‘ s sich nicht an, als ob er Fortschritte machen würde“, murmelte der Leibwächter.
    Lace lächelte.
    „Wahrscheinlich nicht.“
    Lace nahm den Bogen.
    „Schön halten“, sagte er, aber Terrel kannte das schon. Er hielt die Geige fest unters Kinn geklemmt, während Lace den Bogen über die Saiten führte. In immer bebenderen Bewegungen erzeugte der Bogen Geräusche, die der Leibwächter ganz sicher nicht als Musik identifizierte. Lace ließ Terrel Gelegenheit, es auszuprobieren und sah verträumt über die bräunlich gelbe Savanne.
    „Worauf wartest du eigentlich?“, fragte Terrel.
    „Was meinst du?“
    „Du bist angespannt “, erwiderte Terrel und Lace verfluchte sich dafür, dass er dem

Weitere Kostenlose Bücher