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Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition)

Titel: Wasserläufer (Aqua Stellata) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B. C. Bolt
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wurde geöffnet.
    Er las : Intensive Nachforschungen über die Tochterfirmen sind gar nicht so einfach. Aquway ist aber auf jeden Fall das finanziell erfolgreichste Unternehmen der Familie. Ich habe mich den Leasingverträgen der Piloten beschäftigt. Ich hatte erwartet, dass viele dieser Verträge zurückgekauft würden, weil solche Leute meist mit knappen Spannen kalkulieren müssen (so wie unsere Flottenzulieferer). Da kann es passieren, dass der Leasingnehmer nicht genügend erwirtschaftet. Aber bei Aquway ist das nicht der Fall. Die Piloten fliegen im Schnitt zwei Jahre und haben ihr Schiff dann abbezahlt und kommen in die Gewinnzone. Das ist ungewöhnlich und spricht klar für Nebeneinnahmen der Piloten. Bin dabei, mir die Flugdaten zu beschaffen, um festzustellen, wo sie etwas zuladen könnten. Melde mich. Kuss, Antoia .
    Während Lace sich einen Hauch Enttäuschung über den sachlichen Ton der Botschaft eingestand, setzte sich Antoia wieder vor den Projektor. Sie zoomte die Gestalt im braunen Samtanzug näher heran. Dank guter Holograph-Technologie stand Master Brian Lace nun nicht mehr als zwei Meter von ihrem bequemen Sessel entfernt. Antoia lächelte beim Gedanken an Terrels Imitation, die sie nachträglich besser wür digen konnte: Der Kopf, der sich immer weiter abwandte, die unruhige Haltung, bei der Lace ständig Spiel- und Standbein wechselte, die stirnrunzelnden Seitenblicke zu den anderen Musikern und die heftigen, schrubbenden Bewegungen mit dem Bogen. Antoia goss sich ein Glas Tonic ein und ging durch die Projektion. Sie umrundete Lace. Es war merkwürdig, so dicht an ihm vorbeizugehen, ohne seinen Blick auffangen zu können, aber Antoia bezweifelte, dass der echte Lace sie beachten würde, so lange er in sein Spiel versunken war. Sie erschrak fast, als er plötzlich herumwirbelte, als hätte er sie bemerkt. Aber er hatte die Augen geschlossen. Der Bogen hüpfte in kleinen ekstatischen Sprüngen auf den Saiten. Dann erschien ein kleines, verträumtes Lächeln, er öffnete die Augen ein wenig, warf der Cellistin einen komplizenhaften Blick zu, den ihm Antoia gar nicht zugetraut hätte, machte drei schnelle Schritte und sein Bogen fuhr plötzlich über die Geige des zweiten Violinisten, der sein Instrument im Reflex fester umklammerte, spielte zwei Noten und schnellte wieder zurück. Sie sah den Mann scharf die Luft einziehen und die Lippen in einem stummen Fluch bewegen, um dann hastig seinen Einsatz aufzunehmen. Lace war schon längst wieder fort. Soweit Antoia es beurteilen konnte, hatte die Attacke auf den zweiten Geiger keine Unterbrechung des Stücks bedeutet. Lace hatte sich die Stelle anscheinend sorgfältig ausgesucht und den Ablauf mit Sicherheit eingeübt, so schnell und scheinbar mühelos war ihm der kleine Gag gelungen.
    Antoia fragte sich, ob Lace diese Aufnahme wohl dem kleinen Terrel zeigen würde. Sie kehrte in ihren Sessel zurück und sah die Aufnahme bis zum Ende an. Dann nahm sie ihren Kommunikator vom Bord und suchte sich eine Nummer aus dem Verzeichnis der Flotte.

Herumtreiber
     
    Drei Tage später stieg Lace aus dem kleinen Zubringer, der zwischen Plejade und der Station Alta Major verkehrte. An der Außenschleuse sah er sich um, bis er einen Mann in der schon vertrauten Uniform der Flotte entdeckte, das kleine Käppchen auf marineblau eingefärbtem Haar.
    „Leutnant Cassini? Ich bin Brian Lace.“
    Cassini berührte sein Käppchen.
    „Es ist mir eine Ehre, Master Lace.“
    „Tut mir leid, dass Sie sich eigens meinetwegen von ihrem Aussichtposten herunterbemühen mussten.“
    „Kein Problem. Ich wollte mir sowieso einiges besorgen, was ich hier unten kriege.“
    Die beiden Männer musterten einander.
    Cassini war vielleicht eine Fingerbreite größer als Lace, schmalschultrig, dunkelhaarig und durch das vorgeschriebene Solarium gebräunt. Von seinen Augen gingen viele kleine Fältchen aus, als würde er zuviel auf seine Instrumente starren.
    „Kommen Sie “, sagte er plötzlich. „Wir wollen hinauffliegen!“
    Über eine andere Schleuse kamen sie zu einem schlanken Spacetraveller, der die Embleme der Raumflotte trug. Damit verließen sie den Schwerkrafteinfluss der Station und rasten in den Raum hinaus.
    „Commander Strudd hat mir den Rat gegeben, mir R-Urlaub zu nehmen. Dabei verlässt man seinen Einsatzort nicht und kümmert sich um die Routinesachen, hat aber doppelt so viel Freizeit wie sonst. Ich kann Sie also herumführen.“
    Sie schwiegen, bis sie Hector

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