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Wassermelone: Roman (German Edition)

Wassermelone: Roman (German Edition)

Titel: Wassermelone: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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sicher«, sagte ich, rührte mich aber nicht. Ich wollte bleiben, wo ich war, ganz in seiner Nähe. Nur einen kleinen Augenblick. Ich wollte, dass er mich küsste.
    Allerdings war die Aussicht darauf, angesichts der mehreren tausend Leute, die sich um uns drängten, äußerst gering. Ganz davon zu schweigen, dass Kate wahrscheinlich in ihrem Tragetuch erstickt wäre, wenn mich Adam mit all seiner männlichen Kraft in die Arme gezogen hätte.
    »Soll ich dich zum Wagen bringen?«, fragte er.
    »Nein, Adam, das ist wirklich nicht nötig.«
    »Wir sehen uns bald wieder«, sagte er.
    »Ja.« Ich schenkte ihm ein leichtes Lächeln. Ein ungeheucheltes freundliches Lächeln.
    Er legte mir die Hände auf die Schultern und zog mich an sich (wobei er sehr vorsichtig war, dass Kate nichts passierte) und küsste mich ganz leicht auf die Stirn. Ich schloss die Augen und gab mich dem Augenblick hin.
    Ich hielt den Atem an, weil ich es kaum glauben konnte. Er roch nach Seife und warmer, glatter Haut. Sein Mund fühlte sich warm und fest an.
    Durch das Stimmengewirr im Café hörte ich jemanden sagen: »Guck, da sind die beiden wieder.«
    Eine andere Stimme fragte: »Welche beiden?«
    »Die sich gestern vor Switzer’s Laden so gestritten haben.«
    Es waren die beiden jungen Frauen, die gestern aus dem kurzen Dialog zwischen Adam und mir so großen Trost gezogen hatten. Mein Gott, war das wirklich erst gestern gewesen?
    Sie fuhren fort, laut über uns zu reden.
    »Ach die. Sieht ja ganz so aus, als würden sie sich wieder vertragen.«
    »So ein Mist!«
    Ich öffnete die Augen und sah Adam an. Wir mussten beide lachen.
    »Fehlt nur noch der Guinness-Mann«, sagte er.
    »Wenn der auftaucht, geh ich wirklich«, erklärte ich ihm.
    Auf dem Weg nach draußen kam ich an den beiden jungen Frauen vorüber.
    »Gestern hatte die aber kein Kind«, sagte die eine.
    »Ob das von ihm ist?«, wollte die andere wissen.
    Ich ging weiter.
    Erst hundert Meter vor dem Haus meiner Eltern hörte meine Stirn auf zu kribbeln.
    Ja, ja, ich weiß. Ein Kuss auf die Stirn hat nicht unbedingt was mit Sex zu tun. Ich könnte Ihnen sogar einen schwedischen Film nennen, in dem es um einen Kuss auf die Stirn geht. Der Kuss war so zärtlich, so sehnsüchtig und auf seine eigene zurückhaltende Art so erotisch, dass er viel besser war als Sex. Nun, sagen wir, genauso gut.

17
    L aura kam am Sonntagnachmittag. Wir saßen herum, tranken Tee, aßen Michaels schöne Jaffa-Kekse und spielten mit Kate. Das Spielen bestand hauptsächlich darin, dass man Kate fütterte, auf ihr Bäuerchen wartete und ihre Windeln wechselte.
    Laura trug ein schmutziges T-Shirt mit Farbflecken, vermutlich eins von ihrem halbwüchsigen Geliebten. Sie sah jung, zufrieden und glücklich aus.
    Dazu hatte sie auch allen Grund. Viermal hatte ihr junger Liebhaber sie in der vorigen Nacht bedient, und sie wollte in allen Einzelheiten darüber berichten – nur unterbrachen uns Mum und Dad immer wieder.
    »Hast du was von James gehört?« Laura hatte jeden Versuch eines Gesprächs unter Frauen aufgegeben, nachdem Dad den Raum etwa zum zwanzigsten Mal verlassen hatte. Er kam wieder herein, nickte ihr zu, nahm Kissen vom Sofa, schob Sessel hin und her und murmelte, er habe die Sonntagszeitung noch nicht gelesen, und falls Helen sie genommen habe, werde er sie umbringen. Da er für die Zeitungen zahle, könne er nicht einsehen, dass ausgerechnet er immer derjenige sei, der sie nicht zu lesen bekam.
    Etwa drei Minuten später war er wieder da, um nachzusehen, ob das Feuer im Kamin gut brannte, und fing eine ausführliche Unterhaltung über die Vorteile von Buchenholz an, wobei er hauptsächlich mit sich selbst redete. (»Das hat ’nen hohen Heizwert, auch wenn’s mehr kostet.«)
    Laura und ich waren auf das Sofa gekuschelt, Kate auf Lauras Schoß, und wir alle, sogar Kate, machten ein gelangweiltes Gesicht, während wir darauf warteten, dass mein Vater mit seiner Tirade zum Ende kam und verschwand. Kaum war er draußen, kam meine Mutter herein, augenscheinlich, um uns Tee anzubieten, in Wirklichkeit aber, um zu kontrollieren, ob ich die Jaffa-Kekse hatte verschwinden lassen.
    Sie erkundigte sich nach Lauras Vater.
    »Geoff Prendergast ist ein wirklich netter Mann«, erklärte sie ihr. »Ich weiß nicht, wie deine Eltern zu dir gekommen sind.«
    Dann ging sie hinaus und nahm die Jaffa-Kekse mit.
    »Hast du was von James gehört?«, fragte Laura erneut, als sich die Wohnzimmertür wieder schloss.
    »Er ist

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