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Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Titel: Watch Me - Blutige Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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schwieg.
    „Antworte mir!“
    „Wahrscheinlich.“ Sie sprach so leise, dass er sich anstrengen musste, um sie zu verstehen.
    „Na super!“ John lachte höhnisch. „Du bist die einzige Frau, die ich je wirklich geliebt habe, und jetzt finde ich heraus, dass du Cains abgelegte Schlampe bist! Was soll ich jetzt damit anfangen? Heiraten kann ich dich auf keinen Fall mehr.“
    Sie klammerte sich an sein Hemd. „Vergib mir, John! Bitte! Ich … ich wollte dir schon so lange die Wahrheit sagen. Ich habe immer wieder daran gedacht.“
    „Und darum hast du Cain mitten in der Nacht angerufen? Weil du es mir erzählen wolltest?“
    „Ich habe ihn nicht gebeten herzukommen.“
    „Er ist von sich aus gekommen?“
    „Nein. Ich … ich habe ihn früher angerufen. Ich musste mit ihm reden, überlegen, was wir tun sollen. Und wir beschlossen, es sei das Beste, nichts zu sagen. Wir wussten, dass es dir nur Kummer und Zweifel beschweren würde, für nichts.“
    „Wir“
    „Nicht unbedingt wir. Ich. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Was zwischen Cain und mir passiert ist, war nur ein dummer Fehltritt. Kannst du das denn nicht begreifen? Es ist vorbei. Ich liebe dich.“
    „Du liebst mich nicht!“ Er schlug zu, ehe er überhaupt wusste, dass er es tun würde. Von der Wucht des Schlages flog ihr Kopf zurück, dann klappte ihr Mund auf, und sie starrte ihn an. Vorsichtig betastete sie den Fleck, den er auf ihrer Wange hinterlassen hatte.
    „Ich hoffe, jetzt fühlt du dich besser“, flüsterte sie.
    Das tat er nicht. Nicht im Geringsten. Er sah sie immer noch vor sich, wie sie sich für Cain auszog, ihn in ihrem Körper willkommen hieß, die Beine um seine Hüften schlang und stöhnte, genau so, wie sie es bei ihm machte …
    Er musste hier raus. Wer weiß, was er sonst noch tun würde.
    Das Telefon weckte Cain auf, kaum dass er eingeschlafen war, aber er kletterte sofort aus dem Bett, um abzunehmen. Das schrille Geräusch zerrte an seinen Nerven und ließ ihn auf der Stelle an Sheridan denken. Er hätte sie nicht zurücklassen sollen. War ihr etwas zugestoßen?
    „Hallo?“
    Als er nichts hörte, klopfte sein Herz bis in die Kehle.
    „Sheridan? Ist alles in Ordnung?“
    Er hörte ein Geräusch – wie ein ersticktes Schluchzen –, und dann flüsterte eine Stimme: „Ich bin’s, Karen.“
    Cain warf einen Blick auf den Wecker. Er war erst seit einer halben Stunde zu Hause, gerade lange genug, um einzuschläfern „Was ist los?“
    „Er weiß Bescheid.“
    John. Die Katze war aus dem Sack. Cain holte tief Luft, ließ den Kopf in die Hand sinken und massierte sich die Schläfen. „Wieso?“
    „Er hat dich heute Nacht gesehen. N…nichts, was ich sagte, konnte noch etwas retten.“
    Abgesehen von einem leichten Zittern in ihrer Stimme klang sie seltsam gedämpft.
    „Was ist passiert?“
    Sie schniefte. „Nichts anderes, als ich es verdient habe. Es ist aus zwischen uns.“
    „Ihr habt ganz andere Kämpfe ausgestanden. Vielleicht beruhigt er sich wieder.“ Das glaubte Cain allerdings kaum. Er hatte gewusst, was es bedeuten würde. Für sie beide. Aber er wollte ihr ein wenig Hoffnung machen. Offensichtlich war sie am Boden zerstört.
    „Nein. Er hat viel zu viele Blockaden, was dich angeht. Darüber wird er nie hinwegkommen“, sagte sie und legte auf.

26. KAPITEL
    Sheridan saß neben Skye in der letzten Bankreihe in genau der Kirche, die sie immer mit ihrer Familie besucht hatte, als sie noch in Whiterock gelebt hatte. Der Trauergottesdienst hatte noch nicht begonnen, aber das Gebäude war bereits völlig überfüllt. Amys spektakulärer Tod hatte mehr Interesse hervorgerufen, als Sheridan erwartet hatte.
    Sie musterte die Menschen, die dicht gedrängt an der hinteren Wand der Kirche standen.
    „Suchst du Cain?“, fragte Skye.
    Genau das hatte Sheridan getan, aber sie wollte es nicht zugeben. „Ich wünschte nur, ich könnte mich ebenfalls hinstellen. Dann könnte ich die anderen viel besser sehen.“
    „Warum tust du es dann nicht?“
    „Das fragst du noch?“ Sheridan deutete auf ihre Schuhe. „Das würde ich nie aushalten.“ Sie hatte nicht erwartet, in Whiterock an einer formellen Veranstaltung teilnehmen zu müssen, sodass Skye und sie sich erst noch die Kleidung besorgen mussten, die sie jetzt trugen. Skye hatte sich für einen schlichten schwarzen Rock, eine weiße Bluse mit hohen Manschetten und eine schwarze Weste entschieden, Sheridan hatte sich ein schwarzes Etuikleid gekauft, dazu eine Kette

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