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Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Titel: Watch Me - Blutige Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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seiner Brust. Gesehen hatte er nichts, aber er hatte Karens leises „Bye!“, gehört, ehe die Tür geschlossen wurde. Es war von Emotionen erfüllt gewesen – positiven Emotionen.
    Was, zum Teufel, ging hier vor? John konnte sich keinen einzigen guten Grund ausmalen, warum Cain Karen mitten in der Nacht besuchen sollte.
    Die Wut, die wie ein lebendiges, atmendes Ungeheuer in ihm erwacht war, trieb ihn zur Tür. Die beiden mussten irgendein Geheimnis haben. Aber was für eins? Gingen sie etwa miteinander ins Bett?
    Bei dieser Vorstellung musste John sich beinahe übergeben. Wenn Karen ihn für dumm verkaufte und hinter seinem Rücken über ihn lachte, während er ihr sein Herz auf dem Silbertablett präsentierte, würde er sie dafür büßen lassen. Das würde ihr noch leidtun!
    Er machte sich nicht die Mühe, anzuklopfen, wie er es normalerweise tat. Er hatte einen Schlüssel, schloss auf und schlich so leise wie möglich zu ihrer Schlafzimmertür, wo er die Umrisse ihres Körpers im Bett ausmachen konnte. Sie schlief. Schon.
    „Karen?“
    Sie fuhr herum, als hätte er sie erschreckt. „John?“
    „Überrascht?“, fragte er.
    Sie antwortete nicht, und das machte ihn noch wütender. „Freust du dich nicht, mich zu sehen? Ich bin der Mann, den du liebst, weißt du noch? Dein Verlobter.“
    „Ich hatte nicht mit dir gerechnet. Was … was willst du?“
    Er konnte ihre Angst spüren. „Eine bessere Frage wäre vielleicht, was Cain hier wollte.“
    Stille. „Er, äh, hat auf einen Sprung vorbeigeschaut.“
    „Macht er das öfter, Karen? Mitten in der Nacht?“
    „Nein.“ Sie setzte sich auf und schüttelte den Kopf. Sie wirkte, als wollte sie ihn verzweifelt davon überzeugen, ihr zu glauben, ohne indes etwas zu erklären. Warum nicht?
    „Wirst du mir den Grund dafür nennen? Oder überlässt du das lieber meiner Vorstellung?“ Sag was, verdammt noch mal! Etwas, das ich dir glauben kann, bevor ich es aus dir herausprügele!
    „Es ist nicht das, was du denkst! Er … er wollte uns alles Gute wünschen, mehr nicht.“
    Als er ihre atemlose Stimme hörte, begann ein Muskel in Johns Wange zu zucken. „Er ist hierhergekommen, um uns alles Gute zu wünschen“, wiederholte er. Was für eine lausige Schwindlerin sie war! Was hatte er überhaupt an ihr gefunden? Wenn er ihr wirklich wichtig wäre, würde sie ihn nicht anlügen. Sie würde sich nicht um drei Uhr morgens mit dem Menschen treffen, den er mehr hasste als alle anderen. War das ihre Form von Loyalität?
    „Ich … ich habe ihn heute Nachmittag angerufen“, sagte sie.
    John setzte sich neben sie aufs Bett. „Warum?“
    „Um ihm von unserer Verlobung zu erzählen natürlich.“ Sie lachte, aber es klang genauso unglaubwürdig wie der Rest.
    „Irgendwie finde ich es merkwürdig, dass du es ihn als Ersten wissen lassen wolltest. Wir hatten beschlossen, dass ich mit Robert und Owen reden würde, ehe wir es sonst jemandem erzählen. Schon vergessen?“
    Inzwischen weinte sie, aber John empfand kein Mitleid. Sie hatte seine Liebe nicht verdient, hatte das Leben, das er sich für sie beide ausgemalt hatte, nicht verdient. „Schh!“, ermahnte er sie. „Beruhige dich! Ich bitte dich nur, mir zu sagen, was hier los ist.“
    „Bitte, John!“ Sie schniefte und schnappte nach Luft. „Versuch, mich zu verstehen! Cain … tat mir so leid. Das ist alles.“
    Er lachte. „Dann bist du eine unter Millionen, Karen. Er erregt bei nicht allzu vielen Leuten Mitleid.“
    „Hör mir zu!“ Ihre Finger schlossen sich um seinen Unterarm. „Er hat seine Mutter so sehr geliebt … und sie dann verloren.“
    Er starrte auf den Ring hinunter, den er ihr geschenkt hatte. „Ich wollte nicht seine ganze Lebensgeschichte von dir hören, Karen. Ich will nur den Grund wissen.“ Er sah ihr in die Augen und sprach jedes Wort sehr sorgfältig aus. „Nur einen Grund, der erklärt, warum er heute Nacht hier war.“
    Sie ließ seinen Arm los und wischte sich die Tränen fort. Sein Diamant glitzerte, als sie sich bewegte. „Das Einzige, was er je von dir gewollt hat, war ein wenig Liebe und Anerkennung.“
    „Er ist hergekommen, um dir das zu sagen?“
    „Nein, ich … ich habe ihn angerufen, um ihm von der Hochzeit zu erzählen. Ich wollte nicht, dass er glaubt, er hätte … überhaupt keine Chance mehr… eine Beziehung zu dir zu entwickeln … weil du mich heiratest.“
    „Ich sehe da keinen Zusammenhang.“ Natürlich gab es auch keinen. Sie schwafelte nur herum! Warum

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