Watch Me - Blutige Spur (German Edition)
würde ich wieder zurückwollen. Es wäre vielleicht etwas anderes, wenn ich Ned und seiner Truppe vertrauen könnte, aber so …“
„Aber leider hat der Mörder die Elitetruppe um ein Viertel reduziert.“
„Skye!“
Sie hob eine Hand. „Ich weiß, tut mir leid. Das war respektlos. Ich wollte nur sagen, dass Whiterock im Grunde keine Polizei hat.“
„Normalerweise gibt es dort auch nicht besonders viele Verbrechen. Ich möchte, dass meine Heimatstadt wieder sicher ist. Ich will denjenigen, der mich angegriffen und der Jason und Amy umgebracht hat, hinter Gittern sehen.“
Skye schob den Riemen ihrer Handtasche ein Stück höher. „Ich kann dir nicht versprechen, dass Jonathan nicht hier auftauchen wird. Sobald er den Fall abgeschlossen hat, wird er in den Flieger springen, da bin ich mir ziemlich sicher.“
„Er ist ein verdammt guter Ermittler. Ich könnte seine Hilfe brauchen, falls er Interesse hat.“
„Wir haben alle Interesse daran. Nur keine Zeit.“
„Ich schaff es schon!“
„Ich weiß, dass du es schaffst! Und ich schätze, das wird langsam auch Zeit. Ich habe lange genug zugesehen, wie du dir all Jahre wegen Jason Vorwürfe gemacht hast, um zu wissen, wie wichtig es für dich ist. Aber, um Himmels willen, Sher …“
„Ich weiß. Sei vorsichtig.“
„Mehr als das!“
„Ich bin schließlich auch mit diesem schrägen Exhibitionisten fertig geworden, der mir letztes Jahr nachgestiegen ist.“
Skyes Augenbrauen schössen in die Höhe. „Der Kerl ist in dein Haus eingebrochen, und du hast mit einer Dose Chili auf ihn eingeschlagen, weil du deine Pistole nicht benutzen wolltest. Bist du sicher, dass du diesen Vorfall als Beweis anführen willst, um mein Vertrauen in dich zu stärken?“
„Die Chilidose hat ihn tatsächlich verletzt! Du hättest die blauen Flecken sehen sollen. Außerdem war er eher seltsam als gefährlich. Er hat nicht versucht, mich umzubringen.“
„Vergiss nicht, dass der Kerl hier es sehr ernst meint.“
Blitzartig kamen Sheridan die Augen, die sie so intensiv angestarrt hatten, als sie darum gekämpft hatte, die kräftigen Hände von ihrer Kehle zu lösen, in den Sinn, und es lief ihr eiskalt über den Rücken. „Das werde ich nicht.“
„Benutz diesmal die Waffe!“
„Okay. Aber du musst dich beeilen“, erinnerte Sheridan sie. „Sonst verpasst du noch dein Flugzeug.“
„Stimmt.“ Skye umarmte sie zum Abschied und wandte sich zum Gehen. Sie drehte sich noch einmal um. „Was mache ich hier eigentlich? Ich sollte hierbleiben. Du kannst einfach nicht abdrücken!“
Ein alter Mann, der gerade vorbeikam, blieb stehen und sah sie beide an.
„Sie redet von Bildern“, erklärte Sheridan. „Ich bin Fotografin.“
Der Mann schüttelte den Kopf und machte einen großen Bogen um die beiden Frauen.
„Du hast Kinder zu Hause, Skye!“, fuhr sie fort. „Sie brauchen dich.“
„Aber ich würde es mir nie verzeihen, wenn dir etwas zustoßen würde!“
„Wir gehen jeden Tag solche Risiken ein. Das ist unser Job. Es ist nichts Neues. Und wie du sagtest, Jonathan wird kommen, sobald er kann.“
Eine Durchsage, die die Reisenden aufforderte, ihr Gepäck die ganze Zeit bei sich zu behalten, ertönte über die Lautsprecher. Immer noch unentschlossen wartete Skye ab, bis sie vorbei war und Sheridan ihr einen kleinen Schubs gab. „Geh schon! In ein paar Wochen bin ich wieder zu Hause, wahrscheinlich ehe Jonathan seinen Fall überhaupt abgeschlossen hat.“ Sie wusste, dass das optimistisch war, aber es war alles, was sie sagen konnte, um Skye zu beschwichtigen.
„Ich hoffe wirklich, dass ich es nicht bereuen werde.“ Nach einer letzten Umarmung schob Skye ihren Gebäckwagen in den Terminal und war kurz darauf in der Menge verschwunden.
„Bitte sag mir, dass ich nicht verrückt bin!“, murmelte Sheridan, als sie zu ihrem Wagen zurückging.
Seit Sheridan angegriffen worden war, hatte Cain nicht viel Zeit bei der Arbeit verbracht. Aber er hatte keine Angst, seinen Job zu verlieren. Er hatte mehr Urlaubstage angesammelt, als er je brauchen würde. Und solange er die Campingplätze kontrollierte und seine Berichte schrieb, war alles in Ordnung. Es gab niemanden, der ihm über die Schulter schaute, dafür arbeitete er schon zu lange für die Behörde. Sein Boss wusste, dass er ihm vertrauen konnte und er sich um das Land kümmern würde, als wäre es sein eigenes.
Es fühlte sich gut an, wieder im Wald zu sein. Hier gehörte er her, hier empfand er die
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