Watch Me - Blutige Spur (German Edition)
wollen wir den Rest des Tages hier verschlafen?“
„Mmm …“ Sie kuschelte sich enger an ihn. „Warum nicht?“
„Weil ich das Abendessen verpasst habe. Und Sex macht mich hungrig.“
Sie lächelte mit geschlossenen Augen. „Dann musst du ja halb verhungert sein.“
„Bin ich auch. Und ich habe kein Interesse an den Keksen, die ich in meinem Rucksack habe. Was ist mit dir?“
„Mich macht Sex müde.“
Vorsichtig bewegte er sich und rutschte unter ihr fort. „Gut. Dann bleibst du hier und schläfst, während ich nach Hause laufe und uns etwas zu essen mache. Wenn ich dich wieder aufwecke, gibt’s ein Picknick.“
„Klingt gut“, murmelte sie.
Er ging zurück in den Keller und holte ihre Kleider. Dann zog er sich an und deckte sie mit der Wolldecke zu, die zusammengefaltet am Fußende lag. „Wo sind deine Schlüssel? Es geht schneller, wenn ich fahre.“
„Im Auto. Ich hatte nicht vor, so lange zu bleiben.“
„Bis gleich.“ Er wandte sich zur Tür, doch dann drehte er sich noch einmal um und sah sie an. Er würde sie heiraten! Vor ein paar Tagen noch – und erst recht vor ein paar Wochen – hätte die Vorstellung an eine Heirat ihn in Panik versetzt. Aber er hatte seine Entscheidung in einem Moment der Klarheit gefällt, in dem er begriffen hatte, dass er nie einer anderen Frau gegenüber so empfinden würde.
Es war egal, wie rasch er seine Entscheidung getroffen hatte. Oder ob sie schwanger war oder nicht. Das Einzige, das ihm Angst machte, war die Vorstellung, nicht mit ihr zusammen zu sein.
„Er ist weg“, sagte John zu Robert, als er den Hörer auflegte.
„Kommt er zurück?“
John glaubte es nicht. „Er sucht Karen.“
„Wo ist sie?“
„Ich weiß nicht.“ Es ergab keinen Sinn, dass sie aus Owens Truck gesprungen und in den Wald gelaufen war. Aber nichts ergab mehr irgendeinen Sinn. Nicht seit letzter Nacht. „Es ist Cain. Es muss Cain sein“, murmelte er.
Robert runzelte die Stirn und blickte auf seine aufgereihten Monitore. „Ich bin mir da nicht so sicher. Ich habe das Gewehr gefunden, Dad.“
Johns Muskeln zuckten vor Anspannung. „Wovon redest du?“
„Ich wusste nicht, dass es die Waffe war, mit der Jason umgebracht worden war. Ich sah nur dieses Gewehr in Grandpas Schuppen. Ich fand es zu schade, um es da stehen und vor sich hin rosten zu lassen, und dachte, ich könnte es hin und wieder zum Zielschießen benutzen. Also habe ich es mitgenommen und in meinen Kofferraum gelegt.“
„Und wie ist es von dort in Cains alte Blockhütte gekommen?
„Ich war genauso überrascht wie jeder andere. Es war einfach eines Tages verschwunden. Das ist ein weiterer Grund, warum ich die Überwachungsanlage installiert habe – um zu beweisen, wann ich zu Hause war und wann nicht. Ich war zu Tode erschrocken, dass jemand die Waffe benutzen und mir die Schuld geben könnte, weil meine Fingerabdrücke überall darauf waren. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass Owen sie genommen hat.“
„Du glaubst, er sei derjenige, der sie in Cains Blockhütte versteckt hat?“
„Genau. Vorher hat er sie sauber gewischt. Als diese Jungs darauf gestoßen sind, gab es keine Fingerabdrücke – außer ihren natürlich.“
„Und warum beweist das, dass Owen das Gewehr in die Blockhütte gebracht hat?“
„Cain kam vor einer Weile vorbei und fragte mich, wo ich das Gewehr hergehabt hätte. Er sagte, Owen habe ihm erzählt, dass er es in meinem Wagen gefunden und als die Waffe wiedererkannt hätte, die Bailey Watts gehört hatte. Daraufhin habe er es in der Blockhütte versteckt. Aber da hatte die Polizei das Gewehr noch gar nicht überprüft, Dad. Nur die Person, die es benutzt hatte, würde es auf der Stelle loswerden wollen – und würde mit Sicherheit wissen, dass es die Waffe war, mit der Jason umgebracht worden war.“
John wollte das nicht hören. Am liebsten wäre er hinausgegangen. Aber er konnte nicht. Zu lange schon sehnte er sich danach, die Wahrheit zu erfahren. „Nein! Das Gewehr ist verschwunden, bevor Jason mit demselben Typ Waffe erschossen wurde. Diese Stadt ist nicht so groß, als dass jeden Tag Gewehre verschwinden würden. Owen hat geraten, das ist alles.“
„Und warum hat er mir nichts davon gesagt, dass er es gefunden hat?“
„Wahrscheinlich hatte er Angst, du könntest etwas damit zu tun haben.“ John suchte verzweifelt nach einer Erklärung. „Also hat er es weggeschafft.“ Owen war nicht der Typ, der irgendjemandem etwas antun würde. Er hatte
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