Watch Me - Blutige Spur (German Edition)
vertrauen?“
Überrascht versteifte Sheridan sich. „Was hast du gerade gesagt?“
„Du hast mich genau verstanden.“
„Mit dem Thema sind wir durch. Wir reden hier von einer lebenslangen Verpflichtung, Cain! Ich würde das Baby behalten wollen.“
„Das weiß ich.“ Seine Brust hob und senkte sich. „Ich würde dich nicht mit dem Kind sitzen lassen. Das weißt du doch, oder?“
Sie schmiegte sich an seine Schulter. „Aber du hast doch schon einmal in dieser Klemme gesteckt. Das willst du doch bestimmt nicht noch einmal durchmachen.“
„Das ist nicht dasselbe.“
„Warum sollte das anders sein?“
Er berührte ihre Stirn. „Ich habe gelogen, als ich sagte, du seist mir egal.“ Er zögerte, als fielen ihm die nächsten Worte schwer, aber dadurch klangen sie nur umso aufrichtiger. „Ich liebe dich.“
Sheridan wusste nicht, wie sie reagieren sollte. Das war das Letzte, was sie zu hören erwartet hatte. „Cain …“
„Ich habe versucht, dich zu warnen.“
„Du hast gesagt, ich könnte verletzt werden.“
„Wahrscheinlich wirst du das auch. Ich gebe einen schrecklichen Ehemann ab.“
„Es ist mehr als zehn Jahre her, seit du verheiratet warst. Und du warst so jung! Wie kannst du das sagen?“
„Weil es wahr ist.“
„Zumindest bist du gut im Bett“, zog sie ihn auf. „Immerhin etwas.“
Cain grinste und nahm sie beim Wort, doch dieses Mal ließ er sich alle Zeit der Welt. „Also, was meinst du?“, flüsterte er ihr ins Ohr, während er hingebungsvoll jeden Zentimeter ihrer seidenweichen Haut liebkoste. „Willst du ein Baby mit mir?“
Vermutlich war es das Leichtsinnigste, was sie je getan hatte. Sie lebten in unterschiedlichen Teilen des Landes, weit voneinander entfernt, und sie hatte keine Ahnung, wie sie das allein praktisch regeln sollten. Würde er nach Kalifornien ziehen? Oder sie nach Tennessee? Wie würde ihre Familie reagieren? Sagte er das womöglich nur in der Hitze des Augenblicks? Würde er sie in zehn Minuten immer noch heiraten wollen?
Auf keine einzige dieser Fragen kannte sie die Antwort. Aber sie wusste, dass sie ein Kind von Cain wollte. Er war der einzige Mann, den sie je geliebt hatte. Und nach zwölf Jahren war diese Liebe nur noch stärker geworden.
„Ja“, hauchte sie und ergab sich seinen berauschenden Zärtlichkeiten. Ihr Herz hatte erkannt, dass er es ernst meinte. Er würde seine Meinung nicht ändern.
John war sich nicht ganz sicher, was genau ihn getroffen hatte. Alles, was er noch wusste, war, dass Karen in einem Moment dort gewesen und im nächsten verschwunden war. „Wo ist sie hin?“, murmelte er und merkte an Roberts enttäuschter Miene, dass er diese Frage nicht zum ersten Mal stellte.
„Du musst eine verdammte Gehirnerschütterung haben“, sagte er. „Ich habe es dir doch gesagt! Owen ist mit ihr weggefahren.“
Sie standen in Roberts Trailer, aber John konnte sich nicht daran erinnern, wie er hierhergekommen war. Er bekam den Kopf nicht klar genug, um richtig denken zu können. Von einem Punkt hinter seinen Augen strahlte ein heftiger Schmerz aus, und er musste blinzeln, um den Monitor zu sehen, auf dem Robert ihm etwas zu zeigen versuchte.
„Hier ist er.“ Robert deutete auf eine unscharfe Gestalt, die den vorderen Rasen überquerte. „Das ist Owen.“
„Ich sehe ihn. Aber wo ist sein Truck?“
„Er ist nicht mit im Bild. Ich schätze, er hat ihn auf der anderen Straßenseite abgestellt.“
„Warst du nicht da?“
„Ich habe aufgepasst, dass Karen nicht durchs Haus verschwindet, wie du es mir gesagt hast.“
„Ach so …“ John überlegte angestrengt, ob er ihn das schon einmal gefragt hatte. „Hast du gesehen, wie sie mich geschlagen hat?“
„Nein! Als ich rauskam, lagst du auf dem Boden. Sonst war niemand da.“
Vorsichtig berührte er die dicke Beule seitlich am Kopf. „Womit hat sie mich geschlagen?“
„Mit einer Schaufel, glaube ich.“ Er tippte mit einem Finger auf den Bildschirm. „Hier hebt Owen etwas auf.“ Er drückte auf Pause und betrachtete das Standbild. „Für mich sieht das wie eine Schaufel aus.“
John konnte dem nicht widersprechen. Auch für ihn sah es wie eine Schaufel aus. Aber warum sollte Karen eine Schaufel mit sich herumtragen? „Wo sind sie jetzt?“
Roberts Augenbrauen zogen sich zusammen. „Ich weiß es nicht. Owen geht nicht an sein Handy. Zu Hause ist er nicht und in seiner Praxis auch nicht.“
Robert wollte auf etwas hinaus, so viel war klar. „Und?“
„Ich
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