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Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Titel: Watch Me - Blutige Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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weder Cains Temperament noch sein Selbstvertrauen oder seine Stärke.
    „Aber danach habe ich ein Bild von Sheridan gefunden, in Owens Truck, unter dem Sitz.“
    „Das hat doch nichts zu bedeuten.“
    „Es war vor gar nicht langer Zeit aufgenommen worden, durch das Fenster im Haus ihres Onkels. Er hat sie beobachtet, und sie hat es nicht gemerkt.“
    „Na und? Sie ist eine schöne Frau, und er kannte sie von der Highschool. Manchmal kann man sich in einer Ehe etwas … eingeengt fühlen. Jeder träumt hin und wieder mal.“
    „Aber jemand hat ihr Gesicht mit einem Stift zerstochen -und dann das Bild zusammengeknüllt. So etwas macht man nur, wenn man einen Menschen hasst. Owen hat immer gesagt, er würde Sheridan mögen.“
    John fühlte sich, als würde er fallen, in kreiselnden Bewegungen in eine bodenlose Grube. „Vielleicht war es ja nicht er, der das Bild verschandelt hat.“
    „Wer sollte es sonst getan haben? Lucy fährt nie mit seinem Truck.“
    „Das hat nichts zu bedeuten.“ Er war wie betäubt.
    „Das habe ich mir auch gesagt.“ Robert seufzte hörbar. „Aber da ist noch etwas.“
    Das war’s. John spürte es kommen. „Was?“, sagte er, und seine Stimme brach, als er sich zwang, das Wort auszusprechen.
    „Der Fußabdruck, den sie gefunden haben, von dem Tennisschuh …“
    „Owen ist nicht der einzige Mann in Whiterock mit Schuhgröße vierund vierzig.“
    „Aber heute bei der Beerdigung habe ich Lucy gefragt, was sie am Nachmittag noch vorhaben. Sie sagte, Owen müsse arbeiten, aber sie würde nach Nashville zum Einkaufen fahren.“
    „Weiter“, sagte John und machte sich auf das Schlimmste gefasst.
    „Ich fragte sie, wonach sie suchte.“ Er holte tief Luft. „Und sie sagte: .Owen hat seine Tennisschuhe verloren. Er hat mich gebeten, ihm ein neues Paar zu besorgen.’“
    John spürte, wie ihm der Schweiß über den Rücken rann. „Wie kann ein erwachsener Mann seine Schuhe verlieren?“
    „Eben.“
    Nachdem die Sonne untergegangen war, liefen Cains Hunde auf dem Hof herum und warteten auf ihn. „Zu müde, um mich zu suchen, was?“
    Quixote bellte und trottete zu ihm, und Cain kraulte ihn hinter den Ohren, woraufhin auch die anderen beiden angetrabt kamen. Er verbrachte ein paar Minuten damit, ihnen die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie einforderten, dann stand er auf. „Ich schätze, ihr habt Hunger.“
    Sie wedelten mit den Schwänzen. Cain brachte sie in ihren Zwinger und fütterte sie. Er war ziemlich sicher, dass Sheridan und er in der alten Blockhütte bleiben würden, und er wollte sich lieber keine Sorgen darum machen, ob die Hunde wohl Reißaus nehmen und einem Waschbären nachjagen würden.
    „Ruht euch aus!“, sagte er zu ihnen, dann entdeckte er die Krawatte am Türknauf und trat leise lachend ins Haus.
    Das Telefon klingelte, während er kochte, aber er ignorierte es. Es gab niemanden, mit dem er hätte reden wollen. Er genoss die Vorfreude, Sheridan mit seinen Kochkünsten verwöhnen zu können. Als er fertig war und alles in Tüten verstaute, klingelte das Telefon erneut. Dieses Mal hörte es nicht auf.
    „Zum Teufel“, murmelte er, als er schließlich hinüberging und abnahm. „Hallo?“
    „Cain?“
    Es war sein Stiefvater. Cains Hand schloss sich fester um den Hörer. Was konnte John nach den Vorfällen der letzten Wochen von ihm wollen? „Ja?“
    „Wo hast du gesteckt? Ich versuche schon seit über einer Stunde, dich zu erreichen.“
    „Du hast Glück, dass ich überhaupt rangegangen bin. Was willst du?“
    „Es geht um Karen.“
    „Ich will nicht über sie reden. Was immer sie dir erzählt hat, hat sie dir erzählt.“
    „Hör mir zu!“ Der angespannte Ton in Johns Stimme ließ Cains Herz ein bisschen schneller schlagen. „Sie ist verschwunden.“
    „Hier ist sie jedenfalls nicht“, sagte er. Er war kurz davor, aufzulegen, doch Johns panische Stimme klang aufrichtig genug, um ihn zögern zu lassen.
    „Ich … ich fürchte, dass ihr etwas passiert sein könnte.“
    Cain ließ sich auf das Sofa sinken. „Wie kommst du darauf?“
    „Vor über einer Stunde ist sie zu Owen in den Truck gestiegen.“
    „Ja und?“ Cain konnte seine Verärgerung kaum verbergen. Sheridan wartete auf ihn. Er wollte bei ihr sein, anstatt sich erneut den alten Verdächtigungen auszusetzen.
    „Ich glaube, Owen hat Jason erschossen.“
    Cain rührte sich nicht. Bestimmt hatte er sich verhört.
    „Hörst du mir zu?“, fragte John.
    „Ich höre“, sagte Cain.

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