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Watermind

Watermind

Titel: Watermind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.M. Buckner
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Anwesenheit die Arbeiten nicht zusätzlich verzögerte. Am Himmel zerschnitten Hubschrauberrotoren die feuchte Luft. Die Leute von Channel 2 waren zurückgekehrt, um neue Bilder zu machen. Roman rieb seinen Nasenrücken. Er sollte eine Presseerklärung ausgeben, damit die Medien plausible Informationen hatten. Er musste unbedingt einige Leute zurückrufen, seinen Anwalt, seinen Finanzchef, die Polizei von Baton Rouge, den Bürgermeister.
    Stählerne Wolken sammelten sich im Süden, und die Feuchtigkeit hing wie eine negative Ladungswolke über der Bucht. Das Barometer stürzte immer tiefer ab, und ein paar Sekunden lang mussten die Menschen brüllen, um sich in der Windböe verständlich zu machen. Als der letzte Sack in Position gebracht wurde, hallte das plötzliche Platschen laut wie ein Donnerschlag.
    Kapitän Ebbs von der Küstenwache hatte Roman befohlen, den Aufbau der Barriere zu stoppen. »Sie haben die Erlaubnis, die Verschmutzung zu beseitigen. Aber Sie haben keine Genehmigung, diesen Kanal abzusperren.«
    Roman hatte genug davon, um Erlaubnis zu betteln. All die Schwindeleien und Überredungen hatten ihn erschöpft. Er brauchte dringend einen echten argentinischen Espresso. Er brauchte Li Qin Yues Amphetamine. Er brauchte … irgendetwas, das er tun konnte.
    Unvermittelt marschierte er zur Brücke und wies die Mannschaft über Funk an, dass sie mit dem Füllen der Säcke beginnen sollte. Der Verkehrshubschrauber brummte wie ein Trommelwirbel in geringer Höhe über dem Heck der Chasseur, und die Gewitterwolken überzogen den Himmel mit der Farbe von Zinn. Roman ging zurück zum Heck, um zu beobachten, wie Yue und Vaarveen die Kanone ausrichteten.

71
    Donnerstag, 17. März, 18.03 Uhr
    Der Aufmacher für die Sechs-Uhr-Lokalnachrichten zeigte Luftbilder vom Schiffsverkehr, der sich im Port-Allen-Kanal staute. Der Reporter bezeichnete die entwichene Chemikalie als nichttoxisches Kühlmittel. »Für Menschen harmlos«, zitierte er aus der Presseerklärung von Quimicron. Während Blitze in den Wolken am Südhimmel zuckten, sorgten Windböen dafür, dass das Hubschraubervideo ein verwackeltes Ende fand.
    Roman konnte Medienaufmerksamkeit nicht ausstehen. Wenn seine Geschäftspartner Wind davon bekamen, konnte das seinem Ansehen schaden. Aber wenigstens arbeiteten die Medien diesmal zu seinen Gunsten. Die zunehmende Besorgnis der Öffentlichkeit überzeugte das Corps endlich davon, dass man den Kanal absperren und die Verunreinigung entfernen sollte. Die Port-Allen-Schleuse sollte für eine Stunde geschlossen werden, von 20 bis 21 Uhr. Das war das Zeitfenster für Quimicron. Roman hörte, wie die NovaDam-Pumpen stotternd zum Leben erwachten. Ihnen blieben noch zwei Stunden, um acht Säcke zu füllen. Dann würden sie endlich die Falle schließen und das Kolloid einsperren.
    Er ging auf dem Backborddeck auf und ab und wäre fast über einen Haufen aus dunkler Kleidung gestolpert. »Was zum Teufel soll das?«
    »Entschuldigung.« Max erhob sich und versteckte sein Mobiltelefon in der Hand.
    »Warum arbeiten Sie nicht? Wo ist Godchaux?«
    »Rory ist mit dem Rennboot da rübergefahren.« Max zeigte auf das NovaDam-Schiff.
    »Bewegung! Helfen Sie dem Wissenschaftlerteam!«, blaffte Roman.
    »Ja, Sir.« Max trottete davon und beobachtete unterwegs das dunkle Wasser.
    CJ lag zusammengerollt am Boden im Cockpit des Viper und schlief wie eine Tote. Das Feldmessgerät war ihr aus den Fingern geglitten und lag wie ein hartes Kissen unter ihrem Hals. Es empfing weiter Signale aus dem Wasser, und die Batterie erzeugte ein eigenes elektromagnetisches Feld, das ihre Speiseröhre und ihren Kehlkopf bestrahlte. Das Boot schaukelte, und etwas Leckwasser umspülte ihre Wange. Sie schniefte und drehte sich auf die andere Seite, wachte aber nicht auf.

72
    Donnerstag, 17. März, 19.55 Uhr
    »Breaker. Hier ist Romeo Juliet. Wir haben die Schleuse geschlossen.« Rick Jarmond liebte offenbar die Funkersprache. Er liebte es, seine Initialen in das phonetische Alphabet der NATO zu übersetzen.
    »Roger.« Meir klappte sein Telefon zu, seufzte und nickte Roman zu.
    Im feuchten böigen Wind beobachtete Roman, wie die gelben Bojen in einem großen unregelmäßigen Kreis auf und ab hüpften und die aktuellste Position des Kolloids markierten. Yue überprüfte zum fünften Mal alle Berechnungen. Vaarveen machte die EMP-Kanone scharf. Max wartete an der Ankerwinde. Auf der Refuerzo ließen Creque und Spicer den Schlauch ins Wasser. Auf Yues

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