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Watermind

Watermind

Titel: Watermind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.M. Buckner
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tauschten einen kurzen Blick aus, dann eilten sie hinaus. Schnell ließ Yue den Eye im Papierkorb verschwinden. Sie hatte Hal Butlers Artikel gelesen und wollte auf jeden Fall vermeiden, dass das Corps auf diesen Schund aufmerksam wurde. Doch Rick war viel zu aufgeregt, um die Zeitung zur Kenntnis zu nehmen. Er wollte ihre Computerdaten sehen.
    Die Luft in der Kombüse roch feucht wie Atem. Yue setzte sich an den Tisch, öffnete ihren Laptop und rief einen drei Monate alten Sicherheitsbericht über Quimicrons Aktivitäten in Miami auf. Sie drehte den Monitor herum, damit Jarmond den mit technischem Vokabular vollgestopften Text lesen konnte.
    Er strich sich über den Flaum am Kinn. »Das ist es nicht. Sie wollen mich hinhalten.«
    Yue schnaufte verächtlich. »Ich bin mit diesem System nicht allzu gut vertraut. Ich will es noch einmal probieren.«
    Sie rief irgendein Word-Dokument auf – zufällig ihr Kündigungsschreiben. Interessant, dass ihr Cursor ausgerechnet auf dieser Datei gelandet war. Sie hatte das Schreiben in den vergangenen drei Jahren immer wieder umformuliert und überarbeitet.
    Ricks vorstehender Adamsapfel bewegte sich auf und ab. »Ma'am, bitte strapazieren Sie nicht meine Geduld. Ich habe eine einstweilige Verfügung in der Tasche.«
    Zum Teufel, dachte sie. Roman hatte seit Tagen nicht mit ihr gesprochen, sondern nur Befehle gebrüllt. Er behandelte sie wie eine Dienerin. Sie stellte sich vor, wie er auf der Brücke auf und ab ging und kaltblütig an seinen Lügen spann. Er erwartete von ihr, dass auch sie log. Er erwartete alles Mögliche, und das Einzige, was er zurückgab, war Geld.
    Auf der anderen Seite der schwülen Bucht ratterte ein Motor, und die NovaDam-Leute ließen einen weiteren riesigen Sack ins Wasser platschen. Rick blickte durch das Bullauge nach draußen. »Dafür haben Sie keine Genehmigung.«
    »Wirklich nicht?«
    »Zeigen Sie mir lieber die Daten, sonst mache ich Ihren Laden dicht.«
    Der laute Motor des Krans bohrte sich in Yues Knochen. Ihr Schädel lastete schwer auf dem Unterkiefer, und ihre erschöpfte Wirbelsäule drückte sich tiefer in ihr Becken. In einer fiebrigen Vision – möglicherweise durch die Amphetamine ausgelöst – sah sie, wie ihr Körper zu Staub zerfiel und vom Wind fortgeweht wurde.
    »Ich werde Ihnen alles zeigen«, sagte sie.
    Sie führte ihn zum Heck, und Rick Jarmond sprang ihr wie ein junger Welpe hinterher. Als Peter sie sah, verdunkelte er seinen Computerbildschirm. Die Sonne hatte sein Haar noch mehr ausgebleicht, und auf seiner Brille blitzten leere Lichtspiegelungen.
    »Zeig Lieutenant Jarmond, dass wir nichts zu verbergen haben«, sagte Yue.
    Peter zuckte mit den Schultern und schob ein paar Kabel zur Seite. »Klar doch, Lieutenant. Treten Sie in mein Labor.« Er drückte ein paar Tasten und rief einen Satellitenscan auf. Diese Informationen waren für das Ingenieurcorps sowieso zugänglich.
    Das Infrarotbild zeigte die kelchförmige Kanalbucht in Blau-, Gelb- und Rottönen, die verschiedene Abstufungen zwischen kalten und warmen Zonen darstellten. Wo das Kelchglas in den Stiel überging, war deutlich ein dunkelblauer, fast violetter Klecks zu erkennen.
    »Faszinierend.« Jarmond schaute blinzelnd auf den Bildschirm, dann auf die Bojen im Wasser. »Warum ist das Ding so kalt?«
    Peter grinste süffisant. »Weil es sich um eine aliphatische Kohlenwasserstoffverbindung mit Halogenen wie Chlor und Fluor handelt.«
    Jarmond zupfte an einem Augenlid, um die Kontaktlinse zurückzurücken. »Ein Freon, wie? Sie haben FCKWs freigesetzt?«
    Peter erstarrte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass der belämmerte Beamte seine chemischen Fachbegriffe verstehen würde. Fluorchlorkohlenwasserstoffe fraßen sich durch die planetare Ozonschicht, wodurch die Erde tödlicher Strahlung ausgesetzt wurde. FCKW-Emissionen wurden vom Staat mit schweren Strafen belegt. Peter bemerkte, dass Yue lächelte.
    »Quimicron arbeitet nicht mit FCKW«, erklärte er Jarmond. »Dieses Freon ist von flussaufwärts gekommen. Es ist nicht unser Dreck.«
    Jarmond betrachtete die Satellitenbilder, während er mit dem linken Auge blinzelte und versuchte, die widerspenstige Kontaktlinse unter Kontrolle zu bekommen. »Dieses Bild ist zehn Minuten alt.« Er zeigte auf die Datums- und Zeitangabe in der rechten oberen Ecke. »Wir sollten uns die aktuellste Version ansehen.«
    »Warum nicht?« Peter griff auf die militärische Internetseite zu und lud das neueste Bild

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