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Watermind

Watermind

Titel: Watermind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.M. Buckner
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den Text. Kalter Frühlingsnebel drang durch ein offenes Fenster herein und beruhigte ihn. Der Regen über ihm prasselte im Rhythmus. Es würde nicht mehr lange dauern. Die Kneipe schloss um Mitternacht, dann konnte er nach Hause gehen.

15
    Freitag, 11. März, 7.45 Uhr
    Die Sumpflöcher und Feuchtwiesen des Devil's Swamp dünsteten einen kühlen Hauch von Bodennebel aus, der durchscheinend in der Luft hing. Tröpfchen bildeten sich auf wachsartigen Blättern, und Wasser rieselte durch die schwammartige Biomasse aus Erde und verrottenden Pflanzen. Pfützen zitterten unter einem eisigen Nieselregen, und Blasen stiegen auf. In dem mondsichelförmigen Teich stieg die dichte Schlammschicht plötzlich vom Grund an die Oberfläche und drückte wärmere Schichten nach unten. Und der Sumpf seufzte in osmotischer Sättigung.
    Als CJ in ihrem Motel erwachte, wartete das meiste der extragroßen Pizza noch immer in der Kochnische auf sie. Barfuß und frierend stand sie in Unterwäsche da und verschlang ein Stück davon. Die Zweiliterflasche Coke hatte in der Zwischenzeit Raumtemperatur, doch sie trank daraus. Sie klappte auch den Laptop auf und wählte sich über den Motelzugang ins Internet ein.
    Im hellen Morgenlicht wurde ihr klar, dass es ein weiser Entschluss gewesen war, Roman Sacony nicht zu sich einzuladen. Seit dem Tod ihres Vaters war sie mehr als einmal mit einem Fremden in ihrem Bett aufgewacht. Irgendwelche flüchtigen Bekanntschaften, deren ungewaschene Körper in ihren Laken schliefen. An zu vielen Abenden hatte sie einen freundlichen Ritter umarmt, nur um am nächsten Morgen einen Troll mit schlechtem Atem und stacheligem Kinn vorzufinden.
    Dann war Max aufgetaucht. Falscher Hintergrund, falscher Job, in jeder Hinsicht falsch. Doch Max war der Ritter geblieben.
    Nebel hing vor dem Fenster und verwischte die Sicht auf den Parkplatz. Sie trommelte mit den Fingern gegen die Glasscheibe. Es dauerte eine Ewigkeit, bis sie sich eingewählt hatte. Sobald der Browser aufgegangen war, googelte sie Roman Sacony. Während die Daten eintrudelten, duschte sie, zog sich anständige Businessklamotten an und stylte ihre Haare zum ersten Mal seit Wochen. Sie würde zum Flughafen fahren, um das Wissenschaftlerteam zu treffen.
    Das faszinierende Rätsel um das Eis geisterte ihr durch den Kopf. Roman wollte wissen, was mit der Wärme geschah, und das wollte sie auch. Irgendeine beispiellose chemische Reaktion musste sie absorbiert, verwandelt oder irgendwie gespeichert haben. Erzeugte diese Reaktion vielleicht auch das elektromagnetische Feld? Möglicherweise verlief eine lecke Stromleitung durch das Wasser. Aber eigentlich sollte es keine Stromleitungen im Devil's Swamp geben.
    Sie sah ihre Google-Treffer durch, klickte auf das Time Magazine und las, dass Roman Sacony an der Universidad de Buenos Aires einen Doktor in Materialkunde gemacht hatte. Das hatte er nicht erwähnt. Der Artikel beschrieb, wie er das argentinische Familienunternehmen ausgebaut und eine Niederlassung in Miami gegründet hatte. Unter seiner Leitung war Quimicron SA zu einem mittelgroßen Konzern expandiert. Roman Sacony war mehrsprachig, Pilot, Marathonläufer, nicht verheiratet. Er war achtundvierzig, genauso alt wie ihr Vater, als er gestorben war.
    Sie klappte den Laptop zu und kaute auf einem Fingernagel. Etwas an Roman reizte sie. Er war an diesem Morgen nach Miami zurückgeflogen, und bei der Vorstellung, dass er mehrere hundert Kilometer entfernt war, empfand sie Erleichterung. Sie stöberte im Durcheinander auf ihrem Bett und fand das Handy.
    »Ceegie, was ist passiert? Sie haben mir nicht gesagt, wo sie dich hingebracht haben.«
    Sie hatte ein schlechtes Gewissen. Sie hätte früher anrufen sollen. »Mir geht's gut. Bist du wach? Ich komme rüber.« Max wohnte ein paar Kilometer entfernt auf der anderen Flussseite in Baton Rouge.
    »Ich arbeite«, sagte er. »Wir sollen den Teich einzäunen, damit niemand reinfällt.«
    »Du arbeitest im Sumpf?« Gut, dachte sie. Max hatte seinen Job noch.
    »Ja, es regnet. Ein Haufen Demonstranten hat uns heute früh am Tor erwartet. Die Leute standen im Regen, schwenkten Plakate und sind noch immer da. Sie nennen uns Vogelmörder. Ein nomm hat versucht sich reinzuschleichen.«
    »Max, macht … der Teich irgendetwas?«
    »Ist nur abgestandenes Sumpfwasser. Irgendwie mehlig. Bagger füllen den Nebenarm, der unten vom Teich abgeht. Wollen sichergehen, dass djab dile drinbleibt.«
    »Wie hast du es genannt?«
    »

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