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Watermind

Watermind

Titel: Watermind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.M. Buckner
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Djab dile . Teufelsmilch. Wir saugen sie ab und versiegeln sie in Fässern. Hast du das mit Manuel gehört?«
    »Ja.« CJ war in Gedanken. Max hatte etwas gesagt, das bei ihr einen Alarm auslöste.
    »Herrgott, lamie, jedes Mal, wenn ich mir vorstelle, was dir hätte passieren können, werd ich ganz verrückt!«
    Sein klagender Bariton bedrückte sie. »Mach dir keine Sorgen um mich. Ich habe einen neuen Job.« Sie erzählte ihm von dem Wissenschaftlerteam.
    »Sa grand . Da gehörst du hin.« Er klang ehrlich erfreut.
    Sie klemmte das Handy zwischen Schulter und Ohr, während sie mit einem Schuhputztuch über ihre hochhackigen Schuhe wischte. »Weißt du etwas über Roman Sacony?«
    »Mr. Sacony ist der Boss. Er lebt in Miami. Warum fragst du?«
    »Er war hier in Baton Rouge. Wir haben gestern Abend zusammen im Labor gearbeitet. Er ist … nun ja … nicht das, was ich erwartet hatte.« Sie rubbelte das weiche Leder, bis es glänzte. »Er ist ziemlich clever.«
    »Aha.« Max schien über diese Neuigkeit nachzudenken. Eine Weile sagte er nichts.
    Sie schlüpfte in ihre Schuhe. »Was denkst du über ihn?«
    »Ich nehme an, er ist reich«, sagte Max sanft.
    »Aber kann ich ihm vertrauen? Meint er, was er sagt?«
    »Ceegie, ich muss wieder an die Arbeit.«
    Sie verabredeten sich für später, und nachdem sie das Gespräch beendet hatte, saß sie minutenlang auf der Bettkante und war irritiert, ohne zu wissen, warum.

16
    Freitag, 11. März, 9.52 Uhr
    Die Flughafenverwaltung befand sich in einem neuen Backsteinbau in der Nähe des Südeingangs des Baton Rouge Metropolitan Airport, gleich neben den Privathangars. CJ wartete allein in der Abfertigungshalle und las einen Artikel über Hybridflugzeuge. Regen trommelte auf das Metalldach, und Wasser rann in durchsichtigen Schlangen an den Fensterscheiben herunter. Sie blickte auf die Uhr. Das Wissenschaftlerteam würde demnächst im firmeneigenen Hawker-Jet landen, und sie sollte die Leute zur Niederlassung bringen und instruieren.
    Sie hatte Roman an diesem Morgen nicht gesehen, aber sie hatte Elaine Guidry getroffen. Es mussten Arbeitspapiere ausgefüllt, Geheimhaltungserklärungen unterzeichnet und Firmenrichtlinien gelesen werden. Jetzt, wo sie eine richtige Angestellte war, wollte die Firma sie auch vertraglich an sich binden.
    Während sie am Flughafen wartete, dachte sie daran, wie Elaine ihre Hände eingecremt hatte, während sie sprachen, und wie die glibberige weiße Milch zwischen ihren dicken Fingern hervorgequollen war und ihre Armreife dabei geklimpert hatten.
    »Mr. Sacony gewährt Ihnen einen Extrabonus, Schätzchen.« Elaine lehnte sich über den Schreibtisch, und ihr blauer Pullover spannte über ihren vollen Brüsten. »Sie müssen einen guten Eindruck hinterlassen haben.«
    Ich bin immer noch zu haben, hätte CJ am liebsten gerufen.
    In der Ferne grollte Donner. Das Kunststoffsofa knarzte bei jeder Bewegung, und die Vase mit welkenden Tulpen verströmte einen modrigen Geruch. Sie blätterte im Magazin, als wollte sie die Seiten herausreißen.
    Durch das Fenster sah sie, wie sich zwei Leute geduckt im Regen mit identischen schwarzen Rollkoffern näherten. Ihre Kollegen. Das Magazin rutschte zu Boden. Sie fühlte sich fast ein wenig schwindlig. Das war ihr erster richtiger Job mit echten Wissenschaftlern bei einem bedeutenden Projekt, und sie hatte sich noch gar nicht richtig eingestanden, wie viel ihr das bedeutete. Sie wischte sich die schwitzenden Hände am Rock ab. Ja, sie trug tatsächlich einen Rock.
    Ihre zukünftigen Kollegen traten durch die Glastür, schüttelten ihre nasse Kleidung aus und blickten grimmig drein. Es handelte sich um eine große mürrische Asiatin weit über fünfzig, gertenschlank und knochig, mit einem metallgrauen Zopf, den sie auf dem Kopf zu einer Schnecke zusammengedreht hatte. Nicht einmal der starke Regen hatte es geschafft, ihre Haarnadeln zu lockern. Das musste Li Qin Yue sein, die Teamleiterin und Expertin für Petrochemie.
    Hinter ihr trottete ein schlaksiger junger blonder Mann in tropfendem schwarzem Regenmantel her und blinzelte durch dicke Brillengläser. Peter Vaarveen, Biochemiker.
    CJ berührte ihren kurzen Pferdeschwanz, holte tief Luft und ging ihnen entgegen. In bester Bostoner Manier stand sie kerzengerade da, begrüßte beide mit Namen und streckte ihnen die Hand entgegen. Im Stillen fragte sie sich, was sie zu verkörpern versuchte.
    »Ich bin CJ Reilly«, stellte sie sich vor. »Ich freue mich auf unsere

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