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Watermind

Watermind

Titel: Watermind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.M. Buckner
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sich auf den Rücken und hielt sich die Taschenlampe unters Kinn, um die Spannung mit einer kleinen Albernheit aufzulockern. Roman beugte sich über sie und lachte nicht.
    »Danach geht es in den Atlantik. Und die anderen Ozeane. Dort gibt es genug Schadstoffe, um es weiter wachsen zu lassen.« Sie redete viel zu schnell.
    Roman strich ihr über die Stirn. »Sie haben sich beschmutzt.«
    Seine Hand auf ihrem Gesicht machte sie nervös. »Als Nächstes wird es die Wolken infiltrieren und mit dem Regen in die Flüsse geschwemmt. Und wir werden es trinken. Dann werden auch wir ein Teil von ihm sein. Unsere Körper bestehen zu zwei Dritteln aus Wasser.«
    »Reilly, beruhigen Sie sich.« Er berührte ihr Haar.
    »Es wird in uns leben. Und alle Lebewesen werden durch ein globales Netz aus Wasser miteinander in Verbindung stehen.«
    Roman verzog das Gesicht auf seine typische Art, die fast ein Lächeln war. Sie drückte gegen seine Brust. Er kam ihr zu nahe. Sie hörte nicht mehr das Gluckern zwischen den Betonpfeilern des Kais unter sich. »Es könnte passieren. Denken Sie darüber nach.«
    »Das habe ich«, sagte er mit einer Stimme, die genauso aufgeregt wie das Wasser klang. Dann drückte er ihre Hände auf den Boden und küsste ihren offenen Mund.
    Als Max eine halbe Stunde später mit vier großen Bechern schwarzem Kaffee und einem Dutzend Beignets mit Puderzucker zurückkehrte, packte der Wachmann namens Timothy Bojoran die Computer mit Plastikfolie und Klebeband ein, um die Elektronik vor der Feuchtigkeit zu schützen. Tim freute sich über den angebotenen Kaffee und das Gebäck, aber er musste Max erklären, dass Mr. Sacony und Miss Reilly nach Hause gefahren waren.

45
    Dienstag, 15. März, 5.03 Uhr
    Die Iden des März brachen mit eiskalten Windböen über Louisiana herein, und niemand in der Umgebung des Devil's Swamp konnte sich erinnern, jemals so eigenartiges Wetter so spät im Frühling erlebt zu haben. Es war noch dunkel, als Elaine Guidry von einem unheimlichen Scharren an ihrem Schlafzimmerfenster wach wurde. Sie stand barfuß auf und hüllte ihren üppigen Busen in einen Frotteebademantel. Es war zu früh, um Dan Meir anzurufen. Sie warf sich das gelbblonde Haar aus den Augen und suchte nach ihrer Beretta-Pistole. Dann schaltete sie das Verandalicht ein. Feiner Hagel schlug gegen das Fensterglas, schmolz sofort und lief in klaren Streifen hinunter. Wenn sie nicht so früh aufgestanden wäre, hätte sie nichts davon bemerkt.
    Auch Merton Voinché sah den Hagel und schaltete das Radio ein, um zu hören, ob der Wetterbericht eine Erklärung hatte. Wie sich herausstellte, herrschte tatsächlich ein völliges Durcheinander am Himmel. Eine kilometerhohe Schicht aus aufgestauter Warmluft hatte ihre Feuchtigkeit abgegeben. Doch dann fiel der Regen durch eine tiefere, ungewöhnlich kalte Luftschicht, wo er gefror. Merton beobachtete, wie die Eiskörnchen auf dem Boden herumsprangen und in seinen eingetopften Hanfpflanzen schmolzen.
    Was Rayette Batiste am erschreckendsten fand, war das Muster. Als sie ihr Bett verließ, um sich die Frühnachrichten im Fernsehen anzusehen, erfuhr sie, dass der Hagel nur an einer bestimmten Stelle auftrat. Die farbige Radarkarte zeigte eine dünne gelbliche Wolke, die vom Devil's Swamp nach Osten in Richtung Scotlandville geweht wurde – genau dort, wo Rayette lebte. Der Wettermann von Channel 6 sagte, es sei nicht ungewöhnlich, dass Hagel in isolierten Regionen niederging, aber für Rayette war es ein Omen. Und als sie den Arm durch den Türspalt nach draußen streckte, um den Teufelshagel in einer Bratpfanne aufzufangen, hörte der Eisregen schlagartig auf. Und im nächsten Moment hatten sich sämtliche winzigen Perlen aufgelöst und waren im Boden versickert.
    »Gütige Mutter Gottes!« Sie entzündete eine Kerze vor einem Pappposter von Raffaels Madonna. » ZuDir rufen wir verbannte Kinder Evas; zur Dir seufzen wir trauernd und weinend in diesem Tal der Tränen.«
    Roman wachte in seinem Hilton-Zimmer mit der kleinen Reilly im Arm auf. Er brauchte einen Moment, bis er verstanden hatte. Er hatte mit einer Angestellten geschlafen. Einem Mädchen, das halb so alt war wie er! Ein ziemlich unkluger Ausrutscher! Solange das Kolloid frei herumschwamm, hätte er am Kai bleiben und Wache halten sollen. Er hätte jetzt mit Creque und Spicer dort sein sollen, um die Gefangennahme seines Feindes zu koordinieren.
    Er hob den Kopf, um einen Blick zur Uhr auf dem Nachttisch zu werfen, und

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