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Watersong - Sternenlied (German Edition)

Watersong - Sternenlied (German Edition)

Titel: Watersong - Sternenlied (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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Ahnung, wieso? «
    Die Vorstellung machte Harper so wütend, dass sie gar nicht merkte, wie ruppig sie Gemmas Wunden wusch.
    » Harper! « Mit einer Grimasse zog Gemma ihr Bein weg.
    » Tut mir leid. « Harper hörte auf, den Riss zu säubern, und klebte sehr vorsichtig ein Pflaster darauf. » Vielleicht sollten wir die drei bei der Polizei anzeigen. «
    » Und was sollen wir ihnen sagen? Dass ich versehentlich zu viel getrunken habe und mich nicht mehr daran erinnern kann, was passiert ist? « , fragte Gemma müde.
    » Na ja « , sagte Harper mit einem Schulterzucken. » Ich weiß auch nicht. Aber ich habe das Gefühl, dass ich irgendetwas tun muss. «
    » Du tust schon mehr als genug « , versicherte Gemma ihrer Schwester. » Und im Moment muss ich einfach nur schlafen. «
    » Willst du zuerst duschen? « , fragte Harper, als Gemma aufstand.
    » Wenn ich ausgeschlafen habe. «
    Gemma hielt sich am Tisch fest und stand langsam auf. Ihr Haar starrte vor Schmutz, und als Gemma an ihr vorbeiging, zog Harper ihr eine Alge aus den wirren Strähnen.
    Gemma schaffte es die Treppe hinauf, aber Harper blieb dicht hinter ihr, um zu verhindern, dass sie stürzte. Gemma zog schnell ihren Bikini aus und schlüpfte in saubere Unterwäsche und ein T-Shirt. Dann brach sie auf dem Bett zusammen.
    Als Gemma sicher unter ihrer Decke lag, ging Harper in ihr Zimmer, um zu telefonieren. Sie ließ ihre Tür offen, behielt Gemma im Auge und sprach nur leise, um sie nicht zu stören.
    Zuerst musste sie ihren Vater anrufen und ihm sagen, dass es Gemma gut ging. Er klang so erleichtert, wie Harper es gewesen war, und wurde dann genauso wütend, als sie ihm erzählte, warum Gemma die ganze Nacht weggeblieben war. Brian war so selten böse auf seine Töchter, dass Harper beinahe vergessen hatte, wie furchterregend er war, wenn er sich aufregte.
    Die anderen Anrufe dauerten nicht lange. Sie sagte Alex, dass es Gemma gut ging, und entschuldigte ihre Schwester vom Schwimmtraining. Dann rief sie in der Bücherei an und meldete sich für heute krank. Obwohl Gemma wahrscheinlich nur verkatert war, wollte Harper ihre Schwester heute nicht alleine lassen.
    Als die Anrufe erledigt waren, setzte sich Harper im Flur vor Gemmas Zimmertür auf den Boden. Von hier aus konnte sie ihre schlafende Schwester sehen. Gemma drehte ihr den Rücken zu und ihre dünne Decke hob und senkte sich im Rhythmus ihrer Atemzüge.
    Selbst wenn Gemma nicht krank gewesen wäre, hätte Harper heute nicht zur Arbeit gehen können. Sie hatte geglaubt, sie hätte ihre Schwester verloren, und wollte sich jetzt nicht mehr von ihr trennen.
    Manchmal wuchs Harper die Verantwortung für ihren Vater, den Haushalt und Gemmas Sicherheit so über den Kopf, dass sie dabei ganz vergaß, wie sehr sie ihre Schwester liebte. Ohne sie wäre Harper verloren gewesen.

ELF

    Gier
    G emma wachte am späten Nachmittag auf. Ihre Augen brannten nicht mehr und ihr Kopf war ein bisschen klarer. Sie hatte bizarre und sehr lebensechte Träume gehabt, aber sie vergaß sie direkt nach dem Aufwachen sofort wieder. Sie wusste nur noch, dass sie ekelhaft und angsteinflößend gewesen waren.
    Harper kümmerte sich rührend um sie und das machte Gemmas Schuldgefühle nur noch größer. Ihre Schwester und ihr Dad machten sich immer große Sorgen um sie und Gemma wollte auf keinen Fall ihr Vertrauen in sie zerstören. Als Strafe dafür, dass sie die ganze Nacht weggeblieben war, würde sie bis zum Ende des Sommers Hausarrest bekommen und durfte nicht mehr in der Bucht schwimmen. Und obendrein hatte sie den beiden Menschen, die sie am meisten liebte, schreckliche Angst eingejagt.
    Aber am schlimmsten war, dass sie nicht einmal wusste, warum sie das getan hatte.
    Sie erinnerte sich an nichts, was passiert war, nachdem sie aus dem Fläschchen getrunken hatte. Alles war schwarz, bis zu dem Moment, in dem Harper sie an der Küste aufgeweckt hatte. Aber auch ihre Erinnerungen an den früheren Teil des Abends waren irgendwie schwammig und seltsam trüb.
    Gemma erinnerte sich, dass sie in die Grotte gegangen war. Sie wusste, was sie getan hatte, aber es kam ihr vor, als beobachte sie jemand anderen dabei. Es war zwar ihr Körper, der diese Bewegungen ausführte, aber es war nicht sie selbst.
    Sie hatte sich nicht dafür entschieden, in die Grotte zu klettern und mit Penn und den anderen rumzuhängen. Gemma würde niemals trinken, schon gar nicht, weil Mädchen wie Lexi sie unter Druck setzten. Sie erinnerte sich daran, dass

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