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Watersong - Sternenlied (German Edition)

Watersong - Sternenlied (German Edition)

Titel: Watersong - Sternenlied (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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seine Lippen. « Unbewusst strich sie sich mit dem Finger über ihren eigenen Mund. » Und diese Lippen hatte ich mal geküsst. Und ich bekomme den Geruch der Leichen nicht mehr aus der Nase. Egal, wie lange ich dusche oder wie viel Parfüm ich aufsprühe, ich rieche dauernd diesen Geruch. « Ihre Stimme klang belegt und ihre Augen füllten sich mit Tränen. » Ständig sehe ich seine Lippen und sein Gesicht vor mir, dabei war sein Körper ganz zerfetzt. « Sie zeigte auf ihren eigenen Oberkörper. » Er war aufgeschlitzt worden, und … ich muss immer daran denken, was für eine Angst er gehabt haben muss. « Tränen rannen über ihre Wangen. » Er muss grauenhafte Angst gehabt haben, als es passierte. Sie alle. «
    Daniel erhob sich, kam zu ihr und legte ihr die Hände auf die Schultern, doch Harper schaute ihn nicht an, sondern starrte weinend auf einen Punkt am Boden.
    » Wir haben ihn an dem Tag noch gesehen « , fuhr sie fort. » Kurz bevor er verschwand, bei dem Picknick. Und ich denke immer daran, dass er vielleicht noch leben würde, wenn wir ihn eingeladen hätten, sich uns anzuschließen. Als ich ihn da getroffen habe, war mir das unangenehm, weil es zwischen ihm und mir damals so peinlich war. Dabei war er eigentlich ein netter Kerl! Wenn ich nur … «
    Sie fing an zu schluchzen und ihre Worte wurden von ihren Tränen erstickt. Daniel nahm ihr die Kaffeetasse aus den Händen und stellte sie hinter ihr ab. Dann zog er sie fast zögernd an sich.
    » Es ist nicht deine Schuld « , sagte er zu ihr, während sie an seiner Schulter schluchzte. » Du kannst nicht jeden retten, Harper. «
    » Warum nicht? « , fragte sie.
    » Weil das Leben eben so ist. «
    Harper gestattete sich, noch ein wenig länger zu weinen, dankbar und beschämt zugleich, weil Daniel sie in den Armen hielt. Als sie sich etwas beruhigt hatte, löste sie sich von ihm und wischte sich die Augen ab. Er zog die Arme zurück, blieb aber bei ihr stehen, falls sie ihn noch einmal brauchen sollte.
    » Tut mir leid « , sagte sie, während sie sich die Handfläche auf die Wangen presste, um ihre Tränen zu trocknen.
    » Das muss es nicht. Und mir tut es gar nicht leid. «
    » Na ja, du hast auch keinen Grund dafür. Du führst dich ja nicht wie eine Heulsuse auf. «
    » Du doch auch nicht. « Er strich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn. Sie ließ ihn gewähren, weigerte sich aber, ihn anzuschauen.
    » Und ich weiß, dass du recht hast. Ich meine, dass es nicht meine Schuld ist. « Sie schniefte. » Aber ich muss immer an diesen Tag und an das Picknick denken. Ich meine, nachmittags haben wir ihn noch gesehen und am Abend war er dann verschwunden. Wenn ich nur gesagt hätte: › Hey, willst du nicht mitkommen? ‹ , anstatt ihn mit diesem Mädchen ziehen zu lassen … «
    » Du darfst dich nicht so quälen. Das konntest du doch nicht wissen. «
    » Aber ich hätte es wissen müssen! « Ihre Augen wurden groß und sie sah ihn an. » Das letzte Mal, als ich Luke lebend gesehen habe, ist er mit Lexi weggegangen. «
    » Wer ist Lexi? « , fragte Daniel.
    » Eines dieser superhübschen, unheimlichen Mädchen. «
    » Er hat das Picknick mit dieser Lexi verlassen und ist dann verschwunden? « , fragte Daniel. » Hast du das der Polizei erzählt? «
    » Nein, ich meine, ja. « Sie schüttelte den Kopf. » Ich habe ihnen gesagt, was ich weiß, aber das kam mir nicht so wichtig vor. Nach dem Picknick ist er nach Hause und hat mit seinen Eltern zu Abend gegessen. Erst danach ist er weg und war dann verschwunden. Aber vorher irgendwann war er mit Lexi unterwegs, für eine Weile zumindest. «
    » Glaubst du, dass Lexi und Penn und das andere Mädchen was mit den Morden zu tun haben? Willst du darauf hinaus? «
    » Ich weiß es nicht « , sagte Harper und besann sich dann. » Ja, vermutlich schon. Ich glaube, sie hängen da mit drin. «
    » Auch auf die Gefahr hin, als Sexist dazustehen, möchte ich dazu gerne was sagen: Sie sind nur Mädchen. « Er wich einen kleinen Schritt vor Harper zurück, falls sie auf die Idee kommen könnte, ihn zu schlagen, doch das tat sie nicht. » Ich weiß, wir haben ein neues Jahrtausend und Gleichberechtigung und Mädchen können genauso gut Serienmörder sein wie Jungs. Aber diese drei Mädchen sehen nicht so aus, als hätten sie die nötige Muskelkraft in den Armen, um – du weißt schon – jemanden auszuweiden. «
    » Schon, aber … « Sie runzelte die Stirn. » Sie sind böse und sie hatten bestimmt was damit zu tun. Da

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