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Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Titel: Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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nicht versehentlich abstürzen konnte.
    Gemma ging zur Kante vor und setzte sich, ließ die Beine baumeln und stützte die Arme auf die unterste Querstange. Sie schaute auf das Meer hinaus und schwang die Füße hin und her.
    » Du scheinst dich besser zu fühlen«, sagte Thea neben ihr. Jedes der fünf Schlafzimmer, die auf das Meer hinausgingen, besaß einen eigenen Balkon, und Thea hatte das Zimmer neben Gemma.
    » Viel besser«, gab Gemma zu.
    » Das liegt am Meer, weißt du«, erklärte Thea. » Die Verwandlung heilt alle deine Schmerzen und Leiden.«
    » Ja, das habe ich mir schon gedacht.«
    » Wenn du jeden Tag schwimmen gehst, erkaufst du dir Zeit«, sagte Thea. » Es bewahrt deinen Körper vor dem Verfall. Aber irgendwann wirst du essen müssen.« Sie verstummte und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. » Wenn du das hinauszögern willst, rate ich dir, so oft wie möglich schwimmen zu gehen.«
    » Danke«, erwiderte Gemma, aufrichtig überrascht, dass Thea ihr Ratschläge gab.
    Diese erwiderte nichts darauf. Sie blieb noch einen Moment draußen stehen und ging dann zurück ins Haus.
    Gemma wusste, sie sollte Theas Rat befolgen, aber sie hatte gerade noch keine Lust dazu. Sie genoss, wie zufrieden sie sich fühlte, ruhiger als in all den Tagen, seit sie hier war. In letzter Zeit hatte sie so viele Schmerzen gehabt, dass sich allein das Fehlen von Schmerz ganz wunderbar anfühlte.
    Als sie endlich aufstehen und hinunter zum Meer gehen wollte, schlenderte Sawyer auf den Balkon. Er trug heute nur eine kurze Hose mit Kordelzug und kein Hemd, was Gemma allerdings nicht weiter störte. Ihr Herz mochte Alex gehören, aber sie war nicht blind.
    » Darf ich mich zu dir setzen?«, fragte er.
    Schulterzuckend sagte Gemma: » Das ist dein Haus. Du kannst tun, was du willst.«
    » Das ist mein Haus?« Sawyer klang überrascht, als er sich neben Gemma setzte und ebenfalls die Beine über die Balkonkante baumeln ließ.
    » Natürlich ist das dein Haus.« Gemma sah ihn verwundert an. » Das hast du mir doch neulich selbst erzählt.«
    » Stimmt, stimmt.« Er schüttelte den Kopf, als könnte er sich so von seiner Verwirrung befreien. » Natürlich. Das ist mein Haus.« Er lehnte sich an das Geländer und stützte das Kinn auf seine Arme. » Nur fühlt es sich in letzter Zeit eher so an, als wäre es Penns Haus.«
    » Ja, das verstehe ich«, sagte sie. Als er seufzte, drehte sie sich zu ihm. » Magst du sie denn überhaupt?«
    » Penn?«, fragte Sawyer und nickte dann hastig. » Ja. Natürlich mag ich sie. Ich bin verrückt nach ihr. Ich glaube nicht, dass ich ohne sie leben könnte.«
    » Warum nicht?«, fragte Gemma ganz direkt.
    » Weil…« Er runzelte die Stirn und schien Mühe zu haben, einen Grund dafür zu nennen. » Ich fühle mich so ruhelos, wenn sie nicht da ist, als würde es mir dann nie wieder gut gehen.«
    Gemma wusste, dass Sawyer Penn nicht wirklich liebte, zumindest nicht so sehr, wie es den Anschein hatte. Aber sie hätte gedacht, er würde zumindest ihre Schönheit oder ihre Stimme als Grund für seine Ergebenheit erwähnen.
    Sie fragte sich, was das wohl zu bedeuten hatte. Vielleicht mochte Sawyer Penn in Wirklichkeit gar nicht. Ohne ihr Sirenenlied würde er sie vielleicht sogar hassen. Leider würde Gemma wohl nie erfahren, wie er wirklich über sie dachte.
    » Ich weiß, dass ich sie liebe«, sagte er schließlich. » Aber wenn ich darüber nachdenke, warum das so ist, scheint alles so verschwommen zu sein. Ich kann immer nur ihr Lied hören.«
    » Du meinst, wenn du nachdenken willst, übertönt ihr Lied alles?«, fragte Gemma.
    » Ja, so ungefähr.« Er nickte. » Manchmal auch Lexis, aber meistens ist es Penns Lied. Sie singt mir häufig vor. Ich glaube, sie mag es nicht, wenn Lexi es tut.«
    » Wie kommst du darauf?«, fragte Gemma.
    » Sie sagt immer, ich soll nicht auf Lexis Lied hören«, erwiderte er. » Und das ist wirklich schwer, weil ihr Lied so wunderschön ist.«
    » Ja, das finde ich auch.«
    Lexis Lied hatte nicht mehr die gleiche starke Wirkung auf Gemma wie früher. Sie fühlte sich immer noch genötigt miteinzustimmen, aber sie verspürte nicht mehr den Drang, ihre Befehle oder die der anderen Sirenen zu befolgen. Trotzdem hatte Lexi die schönste Singstimme, die Gemma je gehört hatte.
    » Glaubst du…«, Sawyer verzog das Gesicht, als hätte er Schmerzen, » …dass Penn mich liebt?«
    Gemma war bestürzt, dass er ihr diese Frage überhaupt stellte, und wusste keine Antwort. Kurz

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