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Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Titel: Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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aber ich wüsste nicht, warum. Also… sag ihm, dass du abgehauen bist, weil du… ach, keine Ahnung«, sagte Harper achselzuckend. » Du brauchst ihm keinen Grund zu nennen. Du bist ein Teenager und die rebellieren nun mal. Das sollte eigentlich genügen.«
    » Das muss es wohl.«
    Harper verließ das Zimmer und wollte die Tür schließen, doch Gemma hielt sie auf.
    » Was ist?« Harper beugte sich durch den Türrahmen und schaute sie an.
    » Danke, dass du mich gesucht und nach Hause gebracht hast«, sagte Gemma. » Ich weiß zwar nicht, wie das alles enden wird, aber ich weiß wirklich zu schätzen, was du alles für mich tust. Dass du mich vor diesen Monstern gerettet hast. Und alles andere auch.«
    » Jederzeit.« Harper lächelte sie an, schloss dann die Tür und ließ Gemma allein.
    Sie hatte gerade geduscht, als sie das Auto ihres Vaters vorfahren hörte. Als die Eingangstür ins Schloss fiel, bürstete sie sich gerade die Haare. Dann hörte sie, wie Brian Harper mit dröhnender Stimme mitteilte, dass er wieder zu Hause war.
    Gemma wusste, dass er wütend auf sie sein würde. Er würde sie laut und lange anschreien, aber obwohl sie sich nicht gerade darauf freute, war es auf einmal auch nicht mehr so wichtig. Gemma hatte ihren Dad vermisst. Wie sehr, wurde ihr erst bewusst, als sie seine Stimme hörte.
    » Dad!«, schrie Gemma, riss die Badtür auf und stürmte nach unten.
    Brian stand in seiner ölfleckigen, nach Fisch stinkenden Arbeitskleidung im Wohnzimmer. Als er Gemma die Treppe herunterrennen sah, riss er die Augen auf und starrte sie mit offenem Mund an.
    Sie schlang die Arme um ihn und er drückte sie heftig an sich und hielt sie einen Moment lang fest. Dann schob er sie auf Armeslänge von sich weg und musterte sie eindringlich. Er berührte ihr Gesicht, auf dessen glatter Haut sich seine schwieligen Hände besonders rau anfühlten. In seinen blauen Augen standen Tränen.
    » Ich liebe dich so sehr, Gemma«, sagte er. » Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht.«
    » Es tut mir leid, Dad«, sagte Gemma und drängte ihre eigenen Tränen zurück. » Ich liebe dich auch.«
    » Wo warst du denn bloß?«
    » Das weiß ich nicht.« Gemma senkte den Blick und wich zurück. Sie wusste einfach nicht, was sie darauf antworten sollte.
    » Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?«, fragte Brian. Und dann begann er zu schreien. » Was in Gottes Namen habe ich dir Schreckliches angetan? Warum musstest du eine Woche lang wegbleiben, ohne dich zu melden? Ich habe überall nach dir gesucht! Die Polizei sucht nach dir! Kannst du dir vorstellen, was deine Schwester und ich durchgemacht haben? Und Alex?«
    » Es tut mir leid.« Gemma starrte auf den Boden. Sie konnte ihrem Vater nicht mehr ins Gesicht sehen.
    » Das reicht aber nicht, Gemma!«, brüllte Brian. » Es gibt keine Entschuldigung für das, was du getan hast. Du kannst nicht einfach so abhauen, ohne jemandem Bescheid zu geben! Das ist nicht okay und das weißt du auch.«
    » Das weiß ich, Dad, und es tut mir wirklich leid«, wiederholte Gemma.
    » Hier ist so viel passiert und außerdem läuft da draußen ein Serienmörder frei herum«, fuhr Brian fort. » Weißt du eigentlich, wie gefährlich und verantwortungslos es war, einfach abzuhauen? Du könntest verletzt sein! Oder tot! Harper und ich hatten keine Ahnung, was mit dir los ist. Hast du eine Vorstellung davon, wie viel Angst wir hatten?«
    Gemma schluckte mühsam und schüttelte den Kopf. » Nein.«
    » Und Bernies Beerdigung hast du auch verpasst«, setzte Brian hinzu, aber in etwas sanfterem Ton.
    » Was?« Ihr rutschte das Herz in die Kniekehlen und endlich sah sie ihren Vater wieder an. » Bernie ist tot?«
    Als Gemma auf Bernies Insel angekommen war und die Sirenen dabei erwischt hatte, wie sie sein Haus verwüsteten, war ihr klar gewesen, dass ihm etwas passiert sein musste. Aber sie hatte wider alle Vernunft gehofft, dass sie ihn vielleicht nur bewusstlos geschlagen hatten oder er von der Insel geflohen war. Brians Worte bestätigten ihre schlimmsten Befürchtungen. Die Sirenen hatten ihn ermordet.
    » Ja.« Brian hatte die Hände in die Hüften gestemmt, aber seine Schultern entspannten sich ein bisschen. » Seine Leiche wurde Anfang letzter Woche entdeckt. Am Freitag war die Beerdigung.«
    » Oh.« Eine Träne lief über Gemmas Wange und sie wischte sie hastig weg. » Es tut mir leid, dass ich nicht da war.«
    » Ich weiß, wie viel er dir bedeutet hat«, sagte Brian und legte ihr sanft

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