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WattenMord (German Edition)

WattenMord (German Edition)

Titel: WattenMord (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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sodass Holst nicht viel verdient haben kann.“ Er blickte kurz zu Wiebke hinüber. „Wir sind mit den Kollegen vom Streifendienst verabredet. Sie verstärken uns, falls Holst wieder Ärger macht und sich gegen die Festnahme wehrt.“
    „Festnahme?“ Wiebke runzelte die Stirn. „Das geht mir jetzt doch zu schnell. Wenn ich dich recht verstehe, dann hat Holst sich mal mit Holger Heiners geprügelt?“
    „So sieht es aus. Heiners hat damals die Anzeige erstattet, und seine Anwälte haben im Nachhinein noch ein empfindliches Schmerzensgeld rausgeschlagen, das Holst an den Rand der Pleite brachte. Seit diesem Vorfall kämpft er um jeden Auftrag. Eine Bankauskunft hat unseren Verdacht bestätigt: Er krebst so am Rand der Insolvenz herum und muss zusehen, dass er seine Leute und die Materiallieferanten bezahlen kann, sonst ist es bald zappenduster.“
    „Er muss Holger Heiners gehasst haben“, schlussfolgerte Wiebke. Der Grund für die körperliche Auseinandersetzung zwischen Heiners und Holst lag auf der Hand.
    „Ich habe eine Theorie: Piet weiß, dass Jörn Holst für das Multimar tätig war. Als Handwerker ist er mit den Gegebenheiten dort vertraut – ich behaupte sogar, dass er weiß, wie er in das Gebäude kommt.“
    „Rache“, spann Wiebke den Faden weiter. „Er bittet Heiners zu einem klärenden Gespräch ins Multimar, lockt ihn an den Rand des Großbeckens und stößt ihn ins Wasser. Dass Heiners keine Chance hat, musste Jörn Holst gewusst haben, wenn er im Multimar gearbeitet hat. Also brät er ihm eins über und verschwindet. Das Resultat kennen wir.“
    „Jetzt müssen wir ihm seine Tat nur noch beweisen“, knurrte Petersen, als er einen Kreisverkehr verließ und in eine Straße abbog, die direkt in das Gewerbegebiet im Husumer Norden führte.
    „Ich denke, für die Untersuchungshaft genügt das, oder?“
    „Aber hallo“, stimmte ihr Petersen zu. „Wir haben den Mörder von Holger Heiners, Wiebke.“
    Er lenkte den Wagen auf einen Betriebshof an der Otto-Hahn-Straße. Mehrere Flachdachgebäude, die wahrscheinlich als Lagerhallen genutzt wurden, und eine Art Container, der wohl als Verwaltungsgebäude diente, zeugten nicht gerade vom Wohlstand des Bauunternehmens. Wiebke ging voran, dicht gefolgt von Petersen. Ihre Ankunft war beobachtet worden; hinter einem der Fenster im Bürocontainer nahm Wiebke einen Schatten wahr. Die Sonne brach sich im staubblinden Glas der Scheibe, sodass sie nicht genau erkennen konnte, wer sich drinnen aufhielt. Doch gleich würde sie es wissen, dachte sie und legte eine Hand an die Dienstwaffe, als sie den Container betraten.
    „Das ist absolut lächerlich!“ Jörn Holst zupfte an seinen Hemdsärmeln herum und krempelte sie hoch. Ihm war sichtlich warm geworden. „Ich soll ein Mörder sein?“
    Petersen war in das stickige Chefbüro des Betriebs gestürmt und hatte den Geschäftsführer mit den Vorwürfen, hinter dem Mord an Holger Heiners zu stecken, konfrontiert.
    Wiebke lehnte am Fenster des Containers. Durch das Glas der Scheibe spürte sie die wärmenden Strahlen der Sonne. Die Luft in dem Bürocontainer war stickig, und Wiebke war froh, wenn sie hier wieder rauskamen. Petersen hatte sich breitbeinig vor dem Schreibtisch des Bauunternehmers aufgebaut. Die Männer maßen sich sekundenlang mit Blicken. Wiebke schätzte Jörn Holst auf Ende dreißig. Er war von stämmiger Natur, hatte blondes, dichtes Haar und trug einen sorgsam gestutzten Kinnbart. Das Oberhemd stammte wahrscheinlich nicht vom Designer, und auch Schuhe und Hose wirkten eher wie einfache Kaufhausqualität. Das Einzige, was Wiebke in die Kategorie Dekadenz einordnete, war die protzige goldene Armbanduhr an Holsts Handgelenk.
    „Ich werde meinen Anwalt anrufen und euch eine Klage wegen Verleumdung anhängen, darauf könnt ihr euch verlassen!“ Die Augen des Firmeninhabers funkelten wütend, als seine Blicke zwischen Petersen und Wiebke hin und her irrten.
    „Tun Sie, was Sie nicht lassen können.“ Wiebke ließ sich vom aufbrausenden Gehabe dieses Mannes nicht beeindrucken. Sie wusste, dass der Ton in dieser Branche mitunter ein wenig herb war, und hatte sich auf der Fahrt zum Gewerbegebiet darauf einstellen können. Sie musterte Jörn Holst und fragte sich, ob er zu einem Mord fähig war. Immerhin, so resümierte sie insgeheim, hatte er eine große Klappe. Und die vorliegende Anzeige wegen Körperverletzung deutete darauf hin, dass er aufbrausend und gewaltbereit zu sein schien.
    „Sie

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