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Way Out

Way Out

Titel: Way Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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herausgeschnitten hat.«
    Brewer erwiderte ihren Blick. »Dann ist dies nicht Ihr Mann. Ich komme direkt aus dem Leichenschauhaus. Er hat alles, nur keinen Puls.«
    »Wissen Sie das bestimmt?«
    »Solche Dinge fallen Gerichtsmedizinern in der Regel auf.«
    »Okay«, sagte Reacher. »Danke für Ihre Hilfe.«
    »Nicht so schnell«, entgegnete Brewer. »Erzählen Sie mir was.«
    »Worüber?«
    »Darüber, weshalb dieser Kerl Sie interessiert.«
    Dieser Ausdruck in seinem Gesicht.
    »Haben Sie ihn identifiziert?«, fragte Reacher.
    Brewer nickte. »Durch seine Fingerabdrücke. Sie waren ein bisschen verschwommen, aber wir haben’s hingekriegt. Er war ein Polizeispitzel. Relativ wertvoll. Einige meiner Kollegen sind jetzt relativ unglücklich.«
    »Was für eine Art Spitzel?«
    »Methamphetamin aus Long Island. Er sollte demnächst vor Gericht aussagen.«
    »Wo war er zuletzt?«
    »Man hatte ihn gerade aus Rikers entlassen. Damit seine Tarnung aufrechterhalten bleibt, ist er gemeinsam mit der ganzen Bande verhaftet worden. Nach ein paar Tagen ist er wieder freigekommen.«
    »Wann?«
    »Er war gerade erst raus. Der Gerichtsmediziner glaubt, dass er innerhalb von drei Stunden nach seiner Entlassung tot gewesen ist.«
    »Dann wissen wir nichts über ihn«, meinte Reacher. »Er hat nicht das Geringste mit unserem Fall zu tun.«
    Diesmal war es Brewer, der fragte: »Wissen Sie das bestimmt?«
    Reacher nickte. »Ehrenwort.«
    Brewer musterte ihn mit einem langen, prüfenden Blick von Cop zu Cop. Dann zuckte er mit den Schultern und sagte: »Okay.«
    »Tut mir leid, dass wir Ihnen nicht helfen können«, erklärte Reacher
    »Scheiße passiert eben.«
    »Haben Sie Pattis Foto noch?«
    »Fotos«, antwortete Brewer. »Sie hat mir zwei gegeben. Konnte sich nicht entscheiden, welches besser ist.«
    »Sie haben sie noch?«
    »In meiner Tasche.«
    »Möchten Sie sie mir dalassen?«
    Brewer lächelte von Mann zu Mann. »Sie wollen sie wohl persönlich zurückbringen?«
    »Schon möglich«, erwiderte Reacher. »Aber erst möchte ich sie mir ansehen.«
    Die Fotos steckten in einem langen weißen Briefumschlag in Standardgröße. Brewer zog ihn aus der Innentasche seines Jacketts und legte ihn auf den Tisch. Auf der Vorderseite las Reacher den Namen Taylor und die Wörter Für Bre wer – beide in sauberer Schrift mit blauer Tinte geschrieben. Dann ging Brewer. Stand einfach auf und verließ ebenso rasch, energisch und geschäftig den Coffeeshop, wie er ihn betreten hatte. Reacher sah ihm nach, bis er verschwunden war, dann drehte er den Umschlag mit der beschrifteten Seite nach unten und richtete ihn genau parallel zu den Tischkanten aus. Betrachtete ihn nachdenklich, ohne ihn jedoch zu öffnen.
    »Was haben wir also?«, fragte er.
    »Wir haben, was wir schon immer hatten«, antwortete Pauling. »Wir haben Taylor und den Kerl, der nicht reden kann.«
    Reacher schüttelte den Kopf. »Taylor ist der Kerl, der nicht reden kann.«

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    Pauling sagte: »Das ist absurd. Lane würde niemanden beschäftigen, der nicht reden kann. Wozu denn auch? Und niemand hat diese Tatsache erwähnt. Du hast mehrmals nach Taylor gefragt. Alle haben gesagt, er sei ein guter Soldat gewesen. Niemand hat gesagt, er sei ein guter Soldat, könne aber leider nicht sprechen. Dieses kleine Detail wäre erwähnt worden, glaubst du nicht auch?«
    »Vier Wörter«, sagte Reacher. »Wir brauchen nur vier Wörter zu ergänzen, dann passt plötzlich alles logisch zusammen.«
    »Welche vier Wörter?«
    »Wir haben gesagt, dass der Kerl nicht sprechen kann. In Wirklichkeit kann er es sich nicht leisten zu sprechen.«
    Pauling schwieg nachdenklich.
    Dann sagte sie: »Wegen seines Akzents.«
    Reacher nickte. »Genau. Wir haben die ganze Zeit gesagt, aus Lanes Crew fehle niemand, aber natürlich hat Taylor von Anfang an gefehlt. Und Taylor steckt hinter dieser ganzen verdammten Sache. Er hat sie geplant, er hat sie vorbereitet, er hat sie ausgeführt. Er hat die Wohnung gemietet und den Stuhl gekauft. Er hat vermutlich noch mehr getan, von dem wir bisher nichts wissen. Und wo er auch war, er konnte es sich nicht leisten, den Mund aufzumachen. Kein einziges Mal. Weil er Engländer ist. Wegen seines Akzents. Taylor ist Realist. Er hat gewusst, dass er eine Fährte hinterlassen würde. Und wäre ihm später jemand auf der Spur gewesen und hätte von einem durchschnittlich aussehenden Vierziger mit englischem Akzent gehört, wäre er augenblicklich enttarnt gewesen. Das hätte

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