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Way Out

Way Out

Titel: Way Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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London.«
    »Allein?«
    »Anscheinend. Soweit sich feststellen lässt. Er hat neben irgendeiner Engländerin gesessen. Aber das heißt nicht, dass er keinen Partner hatte, der separat eingecheckt und anderswo gesessen hat. Das wäre eine ziemlich grundlegende Vorsichtsmaßnahme gewesen. An Bord der Maschine befanden sich siebenundsechzig alleinreisende Amerikaner.«
    »Dein Typ arbeitet sehr gründlich.«
    »Ja, das stimmt. Er hat die vollständige Passagierliste bekommen. Per Fax. Und die Gepäckliste. Taylor hat drei Koffer aufgegeben.«
    »Zuzahlung für Übergewicht?«
    »Nein. Er war in der Businessklasse. Da haben sie vielleicht ein Auge zugedrückt.«
    Reacher meinte: »Ich brauche keine vierhundert Dollar für Klamotten.«
    Pauling sagte: »Doch, die brauchst du, wenn du mit mir reist.«
     
    Ich war Militärpolizist, hatte Reacher zu Hobart gesagt . Ich habe alles schon mal gemacht. Aber das stimmte nicht. Eine halbe Stunde später tat er etwas, das er noch nie in seinem Leben getan hatte. Er kaufte Kleidung in einem Kaufhaus. Er war bei Macy’s am Herald Square, stand in der Herrenabteilung an der Kasse und war mit einer grauen Hose, einem grauen Sakko, einem schwarzen T-Shirt, einem schwarzen Pullover mit V-Ausschnitt, schwarzen Socken und weißen Boxershorts beladen. Seine Auswahl hatte sich an den zur Verfügung stehenden Größen orientieren müssen. Schrittlänge, Armlänge, Brustumfang. Er befürchtete, seine braunen Schuhe könnten nicht zu der Hose passen. Pauling schlug vor, er solle sich auch neue Schuhe kaufen. Das lehnte er jedoch ab. Er könne sich keine neuen leisten, behauptete er. Also sagte sie, braune Schuhe passten sehr gut zu grauen Hosen. Nun war er endlich dran und zahlte etwas über dreihundertsechsundneunzig Dollar, einschließlich Steuern. Nachdem er in Paulings Wohnung geduscht und sich angezogen hatte, holte er seinen verknitterten Reisepass und Patti Josephs Umschlag mit Taylors Fotos aus seiner alten Hose und steckte sie in eine Tasche der neuen. Zog seine Klappzahnbürste aus der Hemdtasche und verstaute sie in einer Innentasche des neuen Sakkos. Trug dann seine alten Klamotten den Flur entlang und warf sie in den Müllschlucker. Anschließend wartete er mit Pauling unten in der Eingangshalle, bis die Limousine vorfuhr, die sie zum Flughafen bringen sollte.

56
     
    Pauling hatte die Businessklasse desselben Flugs gebucht, den Taylor achtundvierzig Stunden zuvor benutzt hatte. Vielleicht war dies sogar dieselbe Maschine, wenn man voraussetzte, dass sie jeden Tag hin und zurück flog. Aber keiner von ihnen saß tatsächlich auf Taylors Platz. Während sie Gang- und Fensterplatz hatten, zeigte die vom Heimatschutz gefaxte Passagierliste, dass Taylor in einem mittleren Viererblock links außen am Gang gesessen hatte.
    Die Sitze selbst waren eigenartig badewannenförmige Kokons, jeweils in Gegenrichtung angeordnet. Reachers Fenstersitz zeigte nach hinten, und neben ihm blickte Pauling nach vorn. Die Sitze ließen sich angeblich in vollwertige Betten verwandeln, was für sie passen mochte, während ihm ungefähr dreißig Zentimeter fehlten. Aber ihre Anordnung hatte auch Vorteile. Da sie einander gegenübersaßen, würde er sie sieben Stunden lang direkt im Blick haben, was bestimmt nicht unangenehm war.
    »Wie sieht unsere Strategie aus?«, fragte sie.
    »Wir finden Taylor, Lane erledigt ihn, und dann erledige ich Lane.«
    »Wie?«
    »Mir fällt schon etwas ein. Im Krieg ist alles Improvisation, wie Hobart sagte.«
    »Was ist mit den anderen?«
    »Das kommt auf die Umstände an. Glaube ich, dass die Crew zerfällt, wenn es Lane nicht mehr gibt, lasse ich die anderen laufen. Will sich aber einer von ihnen zum Offizier aufschwingen und den Befehl an sich reißen, erledige ich auch ihn. Und so weiter und so fort, bis die Crew wirklich zerfällt.«
    »Brutal.«
    »Im Vergleich wozu?«
    »Taylor wird nicht leicht zu finden sein«, sagte sie.
    »England ist klein«, entgegnete er.
    »Nicht so klein.«
    »Wir haben Hobart gefunden.«
    »Mit Hilfe von Dritten. Man hat uns seine Adresse gegeben.«
    »Wir kommen schon zurecht.«
    »Wie?«
    »Ich habe einen Plan.«
    »Verrate ihn mir.«
    »Kennst du irgendwelche englischen Privatdetektive? Gibt’s eine internationale Bruderschaft?«
    »Vielleicht eine Schwesternschaft. Ich habe ein paar Telefonnummern.«
    »Okay, das reicht.«
    »Was hast du vor? Willst du einen Londoner Privatdetektiv engagieren?«
    »Örtliche Kenntnisse«, antwortete

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