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Way Out

Way Out

Titel: Way Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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wenn er sich nicht an der Zapfanlage zu schaffen machte.
    Reacher schlich weiter.
    Die Eingangstür war geschlossen. Auf dem Parkplatz standen vier Autos mehr oder weniger zufällig nebeneinander. Keiner dieser Wagen sah neu aus. Keiner war ein Luxusgeländewagen, den ein Autoverleih in der Park Lane in aller Eile hätte zur Verfügung stellen können. Alle waren alt und schmutzig und klapprig. Abgefahrene Reifen. Zerbeulte Stoßstangen. Schlamm- und Mistspritzer an den Seiten. Typische Farmerautos.
    Reacher schlich weiter.
    Westlich des Eingangs lagen drei weitere Fenster, die zur Saloon Bar gehörten.
    Zwei Abende zuvor war die Saloon Bar leer gewesen.
    Heute Abend nicht.
    Diesmal war ein einzelner Tisch besetzt.
    Von drei Männern: Groom, Burke und Kowalski.
    Reacher konnte sie deutlich erkennen. Auf dem Tisch vor ihnen standen längst abgegessene Teller, ein halbes Dutzend leere und drei halb volle Gläser. Pintgläser mit Bier. Der Tisch war rechteckig. Kowalski und Burke saßen an einer Längsseite nebeneinander, Groom ihnen gegenüber. Kowalski redete, und Burke hörte ihm zu. Groom hatte seinen Stuhl auf zwei Beinen nach hinten gekippt und starrte ins Leere. In dem rußgeschwärzten offenen Kamin hinter ihm brannte ein Holzfeuer. Der Raum wirkte hell, warm und einladend.
    Reacher schlich weiter.
    Hinter der nächsten Ecke wies die westliche Giebelwand ein einziges Fenster auf, das Reacher die Saloon Bar aus anderer Perspektive zeigte. Groom, Burke und Kowalski an ihrem Tisch. Trinkend. Redend. Sich die Zeit vertreibend. Sie waren in dem Raum allein. Die Tür zum Foyer war geschlossen. Eine geschlossene Gesellschaft.
    Reacher machte vier kurze Schritte rückwärts und bewegte sich dann in einem Winkel von exakt fünfundvierzig Grad auf die vordere Hausecke zu. Von keinem Fenster aus zu sehen. Er berührte die Mauer und ging in die Hocke. Er ließ die rechte Handfläche über die Klinker gleiten, schlich nach Norden, streckte den linken Arm so weit wie nur möglich aus und legte sein Gewehr direkt unter dem Westfenster ab. Schob es ganz an die Hauswand heran, wo die Schatten tief waren. Dann trat er den Rückweg an, entfernte sich von der Hausecke und warf einen prüfenden Blick zurück. Er konnte das Gewehr nicht sehen. Kein Mensch würde es finden, außer er stolperte darüber.
    Er wich zurück, bis das aus den Fenstern fallende Licht ihn nicht mehr erreichte, und lief über den Parkplatz. Hielt auf die Eingangstür zu. Öffnete sie und betrat das Foyer. Die niedrige Balkendecke, der gemusterte Teppich, die zehntausend Messingverzierungen. Die auf Hochglanz polierte Empfangstheke.
    Das Gästebuch.
    Er trat an die Empfangstheke. Rechts in der Public Bar geselliges Schweigen. Die Farmer tranken, redeten nicht viel. Der Barkeeper, schweigend beschäftigt. Links war Kowalskis durch die geschlossene Tür gedämpfte Stimme zu hören. Was er sagte, war nicht zu verstehen. Reacher konnte keine einzelnen Wörter unterscheiden. Er hörte nur ein monotones Geleier, das gelegentlich lauter wurde. Mehrmals ein kurzes, verächtliches Bellen. Vermutlich irgendein Scheiß eines alten Soldaten.
    Reacher drehte das Gästebuch zu sich herum. Es bewegte sich leicht, Leder auf poliertem Holz. Er schlug es auf. Blätterte darin, bis er seinen eigenen Eintrag von vorgestern fand: J. & L. Bayswater, East 161st Street, Bronx, New York, USA, Rolls-Royce, R34-CHR. Dann las er weiter. Am Abend zuvor hatten drei Gäste sich eingetragen: C. Groom, A. Burke, L. Kowalski. Sie waren mit persönlichen Informationen weniger zurückhaltend als Reacher gewesen. Ihre Geschäftsadresse war korrekt als One 72nd Street, New York City, New York, USA angegeben – das Dakota Building. Bei Automarke war ein Toyota Land Cruiser eingetragen. Das angegebene Kennzeichen, eine britische siebenstellige Mischung aus Buchstaben und Ziffern, sagte Reacher nichts außer der Tatsache, dass der Toyota ein Mietwagen aus London sein musste.
    Auf dem Parkplatz stand kein Toyota.
    Und wo waren Lane, Gregory, Perez und Addison?
    Er blätterte in dem Gästebuch und stellte fest, dass das Bishop’s Arms offenbar nur über drei Gästezimmer verfügte. Nahm man an, Groom, Burke und Kowalski hätten jeder ein Zimmer bekommen, war der Pub ausgebucht. Die anderen waren wieder in ihren gemieteten Toyota gestiegen und anderswohin gefahren.
    Aber wohin?
    Nach einem kurzen Blick zur Tür der Saloon Bar ging Reacher nach rechts. In die Public Bar. Der Barkeeper sah in seine

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