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Way Out

Way Out

Titel: Way Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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und Geiselnahmen nicht gerade unbekannt sind.«
    »Tu ich das?«
    »Ausländische Konflikte«, sagte Reacher. »Irreguläre Truppen.«
    »Aber diese Sache hat sich im Inland abgespielt«, erklärte Lane. »Direkt hier in New York City. Und betroffen war meine Frau, nicht ich oder einer meiner Leute.«
    »Aber Sie haben die Kerle aufgespürt.«
    »Tatsächlich?«
    Reacher nickte. »Sie fragen mich nicht, ob ich glaube, dies könnten die Täter von damals sein. Sie spekulieren nicht darüber. Als ob Sie genau wüssten, dass sie’s nicht sein können.«
    Lane schwieg.
    »Wie haben Sie sie aufgespürt?«, fragte Reacher.
    »Jemand, der jemanden kannte, hat etwas gehört. Von Waffenhändlern, irgendwo in ihrem Netzwerk.«
    »Und?«
    »Die Rede war von vier Männern, die von einem Deal wussten, den ich abgeschlossen hatte, und daher vermuteten, ich hätte Geld.«
    »Was ist mit den vier Kerlen passiert?«
    »Was hätten Sie getan?«
    »Ich hätte dafür gesorgt, dass sie so was nicht wieder tun können.«
    Lane nickte. »Sagen wir einfach, dass ich ausschließen kann, dass dies die Täter von damals sind.«
    »Haben Sie irgendwelche neuen Gerüchte gehört?«, fragte Reacher.
    »Nein.«
    »Ein Konkurrent aus der Branche?«
    »Ich habe in dieser Branche keine Konkurrenten. Ich habe Untergebene und Juniorpartner. Und selbst wenn ich Konkurrenten hätte, würden sie nichts dergleichen versuchen. Das wäre Selbstmord. Sie würden wissen, dass unsere Wege sich früher oder später kreuzten. Würden Sie’s riskieren, eine Bande bewaffneter Männer, auf die sie in irgendeiner gottverlassenen Gegend unterhalb des Radars stoßen könnten, gegen sich aufzubringen?«
    Reacher sagte nichts.
    »Rufen sie wieder an?«, fragte Lane.
    »Ich denke schon.«
    »Wie viel werden sie verlangen?«
    »Zehn«, antwortete Reacher. »Das ist der nächste Schritt. Eine, fünf, zehn, zwanzig.«
    Lane seufzte sorgenvoll.
    »Das sind zwei Koffer«, sagte er. »Zehn Millionen Dollar passen nicht in einen.«
    Das war seine einzige erkennbare Reaktion. Reacher dachte: Eine plus fünf sind schon weg, plus eine, die er mir versprochen hat, plus zehn weitere. Das sind siebzehn Millionen Dollar. Dieser Kerl steht vor Ausgaben von siebzehn Millionen Dollar und hat noch nicht mal geblinzelt.
    »Wann rufen sie an?«, fragte Lane.
    »Fahrzeit plus Debattierzeit«, entgegnete Reacher. »Später Nachmittag, früher Abend. Nicht vorher.«
    Lane wippte weiter mit winzigen Bewegungen auf seinem Drehstuhl vor und zurück. Dann wurde dezent angeklopft, und Gregory streckte seinen Kopf zur Tür herein.
    »Ich habe, was wir brauchen«, sagte er zu Reacher, nicht zu Lane. »Das Gebäude in der Spring Street? Der Eigentümer ist ein bankrotter Bauträger. Jemand aus der Kanzlei des Insolvenzverwalters trifft sich in einer Stunde mit uns. Ich habe gesagt, wir wollten das Haus vielleicht kaufen.«
    »Gut gemacht«, meinte Reacher.
    »Dann sollten Sie vielleicht zurücknehmen, was Sie über einen Spiegel an einem Stock gesagt haben.«
    »Vielleicht sollte ich das. Vielleicht tue ich’s eines Tages.«
    »Okay, dann los.«
     
    Am Randstein der 72nd Street wartete ein weiterer neuer 7er BMW auf sie. Diese Limousine war schwarz. Diesmal blieb der Fahrer am Steuer, und Gregory und Reacher stiegen hinten ein. Die Frau, die das Gebäude überwachte, sah sie wegfahren und notierte sich die Zeit.

10
     
    Der Mann aus der Kanzlei des Insolvenzverwalters des bankrotten Bauträgers war ein dürrer Anwaltsgehilfe Anfang dreißig. Die vielen Schlüssel, die er bei sich trug, beulten die Taschen seines Jacketts aus. Seine Firma war offenbar auf notleidende Immobilien spezialisiert. Gregory gab ihm eine OSC-Geschäftskarte und stellte Reacher als einen Bauunternehmer vor, auf dessen Meinung er großen Wert lege.
    »Ist das Haus bewohnbar?«, fragte Gregory. »In diesem Augenblick?«
    »Machen Sie sich Sorgen wegen Hausbesetzern?«, fragte der dürre Kerl seinerseits.
    »Oder Mietern«, sagte Gregory. »Oder sonst jemandem.«
    »Es ist niemand drin«, sagte der Mann. »Das kann ich Ihnen versichern. Kein Wasser, kein Strom, kein Gas, der Kanalanschluss versiegelt. Und wenn ich an das richtige Gebäude denke, weist es eine weitere Besonderheit auf, die das höchst unwahrscheinlich macht.«
    Er jonglierte mit seinen Schlüsseln und sperrte das Tor auf, das die Gasse zur Thompson Street hin abriegelte. Dann gingen die drei Männer nach Osten – hinter dem Pralinengeschäft vorbei zu der

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