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Way Out

Way Out

Titel: Way Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Afrika.«
    »Es hieß früher Obervolta. Eine ehemalige französische Kolonie. Ungefähr so groß wie Colorado, dreizehn Millionen Einwohner und ein Bruttosozialprodukt, das etwa einem Viertel von Bill Gates’ Vermögen entspricht.«
    »Aber genügend Kleingeld, um Lanes Crew anzuheuern.«
    »Nicht meinem Informanten nach«, sagte Pauling. »Das ist das Eigenartige daran. Knight und Hobart sind dort gefangen genommen worden, aber es gibt keine Unterlagen darüber, dass die dortige Regierung Lane unter Vertrag genommen hat.«
    »Erwartet Ihr Mann denn, dass es darüber Unterlagen geben müsste?«
    »Er sagt, dass es immer irgendwo Unterlagen gibt.«
    »Wir brauchen einen Namen«, erklärte Reacher. »Das ist alles. Wir brauchen keinen Abriss der Weltgeschichte.«
    »Er arbeitet daran.«
    »Aber nicht schnell genug. Und wir können nicht warten. Wir müssen selbst etwas unternehmen.«
    »Zum Beispiel?«
    »Unser Typ hat sich Leroy Clarkson genannt. Vielleicht war das ein privater Scherz – oder vielleicht hat sein Unterbewusstsein ihm den Namen suggeriert, weil er dort drüben wohnt.«
    »In der Nähe der Clarkson oder Leroy Street?«
    »Vielleicht auch in der Hudson oder Greenwich Street.«
    »Dort ist jetzt alles luxussaniert. Ein Mann, der nach fünf Jahren aus einem afrikanischen Gefängnis zurückkommt, könnte sich dort drüben keinen Einbauschrank leisten.«
    »Aber ein Mann, der vor der fünfjährigen Zwangspause gutes Geld verdient hat, könnte dort drüben bereits eine Wohnung besitzen.«
    Pauling nickte. »Wir sollten in mein Büro gehen und mit dem Telefonbuch anfangen.«
    Im Telefonbuch für Manhattan standen ein paar Hobarts und eine halbe Seite Knights, aber keiner von ihnen wohnte in dem Teil von West Village, der die Verwendung des Pseudonyms Leroy Clarkson nahegelegt hätte. Einer der Knights hätte sich vielleicht als Horatio Gansevoort ausgeben und einer der Hobarts als Christopher Perry auftreten können, aber außer diesen beiden wohnten alle dort, wo die Straßen nummeriert waren oder so weit östlich lagen, dass ihre unbewusste Wahl auf Henry Madison oder Allen Eldridge hätte fallen müssen. Oder auf Stanton Rivington.
    »Zu sehr wie Tagesfernsehen«, meinte Pauling.
    Pauling besaß noch weitere Datenbanken von der Art, wie sie eine gewissenhafte Privatdetektivin mit Internetzugang und alten Freunden bei Polizei und FBI zusammenstellen konnte. Aber nirgends tauchten Knights oder Hobarts auf.
    »Er war fünf Jahre weg«, sagte Pauling. »Praktisch bedeutet das, dass er aus dem Blick geraten ist, nicht? Abgemeldetes Telefon, unbezahlte Strom- und Wasserrechnungen, solche Dinge?«
    »Wahrscheinlich«, erwiderte Reacher. »Muss aber nicht sein. Diese Kerle sind’s gewöhnt, manchmal Hals über Kopf abreisen zu müssen. Immer schon. Meistens richten sie bei ihrer Bank Daueraufträge ein.«
    »Sein Bankkonto muss inzwischen abgeräumt sein.«
    »Kommt darauf an, wie viel drauf war. Hat er damals ungefähr verdient, was die anderen heute bekommen, kann er davon eine Menge Stromrechnungen bezahlen – vor allem wenn er nicht mal zu Hause ist, um Licht zu machen.«
    »Vor fünf Jahren war Lanes Unternehmen noch wesentlich kleiner. Das waren sie alle, bevor der Terrorismus ihnen grandiose Verdienstmöglichkeiten eröffnet hat. Unabhängig davon, ob Annes Entführung echt oder ein Schwindel war, hat das Lösegeld nicht zehneinhalb Millionen, sondern nur hunderttausend Dollar betragen. Die Gehälter dürften entsprechend gewesen sein. Reich ist dieser Kerl bestimmt nie gewesen.«
    Reacher nickte. »Vermutlich lebte er in einer Mietwohnung und der Vermieter hat seinen Krempel schon vor Jahren auf die Straße geworfen.«
    »Was machen wir also jetzt?«
    »Ich schätze, wir warten«, antwortete Reacher. »Auf Ihren bürokratischen Kumpel. Außer wir werden zuvor alt und segnen das Zeitliche.«
    Aber schon bald darauf kam der nächste Anruf. Diesmal lag das Handy deutlich sichtbar auf ihrem Schreibtisch, und sein Vibrieren erzeugte ein leises mechanisches Summen. Pauling meldete sich und hörte wieder nur kurz zu. Dann klappte sie ihr Mobiltelefon langsam zu und legte es auf den Schreibtisch.
    »Viel älter sind wir nicht«, meinte sie.
    »Was hat er für uns?«, wollte Reacher wissen.
    »Hobart«, antwortete sie. »Es war Hobart, der lebend zurückgekommen ist.«

34
     
    Reacher fragte: »Vorname?«
    Pauling sagte: »Clay. Clay James Hobart.«
    Reacher fragte: »Adresse?«
    Pauling sagte: »Wir warten auf

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