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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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ein hübsches Gesicht, rosige Wangen und leuchtende Augen zu haben. Jedes dieser Geschöpfe verlangte verzweifelt danach, stämmige Beine mit Muskeln zu haben, kräftige dicke Arme, eine plumpe Taille.
    »Bin das ich?«, heulten sie, wenn sie ihre Gesichter im Spiegel erblickten. »Oh – bin das ich?«
    Die Wiesel hatten Mitleid mit den Vogelscheuchen und hätten sich sogar die Zeit genommen, mit ihnen zu reden. Sie hätten den Strohmännern gern erklärt, dass die äußere Erscheinung auf dieser Welt nicht von Bedeutung war, dass es nur auf die inneren Werte ankam. Doch natürlich waren die Vogelscheuchen so sehr verloren in ihrer eigenen Sehnsucht nach äußerer Schönheit, so wild darauf versessen, als anziehend zu gelten, dass sie irgendwelchen dahergelaufenen Wieseln, die ihnen gute Ratschläge zu geben versuchten, keinerlei Beachtung schenken würden.
    »Ihr seid nun mal so, wie ihr seid«, rief Sylber ihnen zu. »Ihr braucht euch deswegen nicht zu schämen. Vogelscheuchen sollen gar nicht genau wie Menschen aussehen; sie sollen wie Vogelscheuchen aussehen. Hört doch auf mit dem Bemühen, etwas anderes sein zu wollen, sondern seid stolz darauf, wie ihr geschaffen seid. Meiner Meinung nach steht ihr weit über dem falschen Prior, der uns diese Spiegel gegeben hat; er ist wohl das eitelste Geschöpf auf der Welt.«
    »Aber wir sind hohle, nutzlose Dinge«, schrie König Lumpazi. »Wir sind hässliche, leere Geschöpfe.«
    »Nur wenn ihr euch selbst dafür haltet«, erwiderte Sylber. »Das spielt sich alles nur in eurem Denken ab.«
    In ihrer unglücklichen Gemütsverfassung schenkten die zerlumpten Kerle diesen Worten keine Aufmerksamkeit, sondern liefen auseinander und schrien mit hohlen Stimmen, dass die Wiesel allesamt »Krähen und Möwen« seien.
    Diese als Beleidigung gemeinte Bemerkung bedeutete für Sylber und seine Gesetzlosen natürlich nichts, denn sie waren der Auffassung, dass jedes Lebewesen auf Erden von seiner Veranlagung her gut war, es sei denn, es erwies sich aufgrund eines bösen Verhaltens oder einer bösen Tat als anders. Krähen und Möwen waren weder besser noch schlechter als sonst irgendein Geschöpf. Selbst bei den Hermelinen gab es welche, die nicht mit der Behandlung, die den Wieseln widerfuhr, einverstanden waren.
    Vogelscheuchen jedoch lagen seit Anbeginn ihrer Existenz mit bestimmten Vögeln in Fehde, da diese sich weigerten, Vogelscheuchen zu achten, sondern ihnen vielmehr mit Verachtung und Abscheu begegneten. Falls jemals Vogeldreck auf dem Mantel einer Vogelscheuche zu finden war, dann konnte man sicher sein, dass er von einer frechen Möwe oder Krähe stammte. Es war daher kein Wunder, dass jedes Mitglied der Krähenfamilie, selbst braune und blaue Eichelhäher, und jeder in der Möwengemeinschaft von den Vogelscheuchen mit Feindseligkeit bedacht wurde. Tatsache war, dass Vogelscheuchen – trotz ihres Namens – manche Vögel nicht verscheuchten, sondern lediglich die zahmen Finken und Tauben in die Flucht schlugen.
    Nachdem sie das Land der Vogelscheuchen endlich hinter sich gelassen hatten, war nichts mehr zwischen ihnen und der Donnereiche als eine weite Ödnis.
    Sie brauchten einen halben Tag, um diese Entfernung zurückzulegen, bis sie sich endlich in Sichtweite ihres Ziels befanden.
    »Da ist es«, hauchte Kunicht atemlos. »Ich kann es gar nicht glauben. Wir haben es geschafft.«
    Die Donnereiche stand inmitten ihrer eigenen Wüste, das letzte Überbleibsel eines einst großartigen Waldes. Vom schwarzen und goldenen Himmel fielen Lichtstrahlen herab, um die Hülle der alten Eiche in einen himmlischen Glanz zu tauchen. Sie war schon lange kein lebender Baum mehr, mit kräftigen Ästen, wie Menschenarme emporgereckt, deren Enden die Luft wie Finger umklammerten. Durch seinen dicken hohlen Stamm verlief ein gewaltiger Riss, geschwärzt von Feuer, als der große Baum von einem Blitz gespalten worden war. Zehn ausgewachsene Männer hätten leicht in die dunkle gähnende Wunde gepasst.
    Dieser Baum, einst das Herz des Waldes, war von einem wütenden elektrischen Schlag zerrissen worden.
    »Die Donnereiche«, flüsterte Grind. »Ich hätte nie gedacht, dass ich sie sehen würde – echt nicht. Jetzt bin ich hier, am Höhepunkt der Welt, und da ist die Donnereiche.«
    »Kommt jetzt«, drängte Kunicht aufgeregt, »wir wollen den Hinweis suchen.«
    Als sie sich jedoch der geschwärzten Hülle der einst mächtigen Eiche näherten, rührte sich etwas in deren

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