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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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beschäftigt, ist dieses eigentümliche Gefühl, dass sie über viele Dinge mehr weiß als wir.« Er runzelte die Stirn und suchte nach den passenden Worten, um genauer darzulegen, worauf er hinauswollte. »Ich meine, von Dingen, von denen der Rest der Milchstraße zu angemessener Zeit erfahren wird, aber noch nichts weiß«, sagte er. »Dinge … Nachrichten, Ereignisse, von denen auf New Tuscany niemand auch nur gehört hat, berücksichtigt Anisimovna bereits in ihrer Planung.«
    Dusserre sah ihn einige Sekunden lang an und schnaubte.
    »Ich räume ein, dass die Frau teuflisch schlau ist, Max. Außerdem möchte ich darauf hinweisen, dass sie regelmäßig Nachrichten mit privaten Kurierbooten von Mesa und weiß Gott woher noch erhält, während wir, um zu erfahren, was im Rest der Milchstraße los ist, auf die Medienagenturen angewiesen sind, die uns nicht gerade vorrangig beliefern. Also ja, sie weiß wahrscheinlich einiges, von dem wir noch nichts gehört haben. Aber reden wir uns nicht ein, dass sie so eine Art Hexe ist, ja? Schlimm genug, dass uns keine andere Wahl bleibt, als mit ihr zu tanzen und sie dabei führen zu lassen, aber wir müssen uns nicht auch noch weismachen, dass sie irgendwie magisch aussucht, welches Stück die Kapelle spielt!«
    Vezien verzog das Gesicht, aber er ließ den Punkt auf sich beruhen. Mit seiner Frage hatte er den Sicherheitsminister zumindest teilweise aufziehen wollen. Trotzdem … So sehr er es auch versuchte, er wurde das Gefühl nicht los – diese … Ahnung … dass Aldona Anisimovna jedem im New-Tuscany-System zumindest zwei Schritte voraus war, und dieses Gefühl gefiel ihm überhaupt nicht.
    »Wie auch immer«, wischte er seine eigene Frage beiseite, »wirklich wichtig ist im Moment wohl eher, ob wir die Mittel an Ort und Stelle haben, um tatsächlich auszuführen, was sie will, und zwar so schnell, wie sie es erledigt haben möchte.«
    »Das und die Frage, ob das, was sie in ihrem überarbeiteten Zeitplan von uns wünscht, auch unseren eigenen Zielen förderlich ist«, erwiderte Dusserre. »Und obwohl ich absolut bereit bin zuzugeben, dass Sie recht haben und uns keine große Wahl bleibt, als mit dieser Strategie fortzufahren, bereitet mir der neue Stichtag doch ziemliches Kopfzerbrechen, Max.«
    Der Sicherheitsminister klang kühl, nüchtern und – am beunruhigendsten von allem – aufrichtig, fand Vezien. Und wie üblich führte er etwas an, das durchaus stichhaltig war.
    »Wir sollten damit erst in ein paar Monaten anfangen«, fuhr Dusserre fort, »und ich wünschte wirklich, ich hätte Anisimovna nicht versichert, wir wären in der Lage, unsere Vorbereitungen schon so früh abzuschließen, verdammt noch mal.«
    »Am Ende hätte es keinen sonderlich großen Unterschied ausgemacht«, sagte Vezien so tröstlich, wie er konnte. »Die Nachrichtenlaufzeit nach Pequod ist einfach zu kurz. Selbst wenn wir noch gar nichts vorbereitet gehabt hätten, hätte es nur ein, zwei Wochen gedauert, um alles von Grund auf einzurichten. Und offen gesagt machen ein bis zwei Wochen keinen sehr großen Unterschied.«
    »Ich weiß«, brummte Dusserre, blähte die Wangen und seufzte. »Ich weiß«, wiederholte er deutlicher. »Ich nehme an, ich suche nur noch immer nach Dingen, über die ich stolpern könnte, weil ich genügend Angst habe, um mir in die eigenen Schuhe zu pinkeln.«
    Vezien stellte fest, dass er sich gegen seinen Willen zumindest kurz für seinen Sicherheitsminister erwärmte, als Dusserre zugab, die gleichen Ängste zu leiden wie er.
    »Ich weiß, dass die solarischen Schlachtkreuzer schon hier sein sollten, ehe wir diese Phase des Unternehmens begannen«, sagte er fast besänftigend. »Aber wir haben aus anderen Quellen die Bestätigung, dass Byng im Madras-Sektor ist. Anisimovna lügt nicht, was das angeht. Und so sehr ich es auch versucht habe, ich kann mir kein Szenario vorstellen, in dem es Manpower irgendwie helfen könnte, dass man Anisimovna hierherschickt und uns in eine Falle lockt, nur damit ihre Leute in den Medien der Sollys wieder Eier ins Gesicht geworfen bekommen. Vielleicht gibt es ja einen Grund, aber ich kann mir nicht denken, worin er bestehen sollte! Und angenommen, sie möchte, dass wir Erfolg haben, so wüsste ich nicht, wieso sie uns belügen sollte, was Manpowers und Mesas Fähigkeit angeht, dafür zu sorgen, dass Byng rechtzeitig hier ist. Deshalb werden wir sie einfach beim Wort nehmen und uns entsprechend verhalten.«
    »Großartig.« Dusserre

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