Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
sog tief Luft ein. »Nun, wenn das so ist, dann müssen wir wirklich einmal mit Nicholas und mit Guédon reden. Ich weiß, meine Leute haben den Großteil der Organisation und Operationsplanung erledigt, und das Handelsschiff auszusuchen war nicht so schwierig, wie ich befürchtet hatte. Wir haben alles an Ort und Stelle, aber wir haben außerhalb des Heimatsystems nicht die Mittel, um so etwas auch am anderen Ende vorzubereiten. Dazu mussten wir auf die Navy zurückgreifen, und in dieser Hinsicht müssen wir uns völlig auf die Leute von der Flotte verlassen. Sie mussten alles einrichten, und auch wenn es losgeht, sind wir auf die Flotte angewiesen.«
    Vezien nickte. Er hatte recht, und es wäre auch nicht schwer, Admiral Josette Guédon zu kontaktieren, die Chefin des Admiralstabs der New Tuscan Navy. Den Kriegsminister zu fassen zu bekommen wäre schon anspruchsvoller, da Nicholas Pelisard sich ausgerechnet diesen unpassenden Zeitpunkt für einen Familienbesuch im Selkirk-System ausgesucht hatte. Er sollte frühestens in einer Woche zurück sein, und sein Stellvertreter war in die Operation nicht eingewiesen. Dazu hatte es bislang keinen Grund gegeben – sie waren davon ausgegangen, genügend Zeit zu haben, um die Operation auszuführen, so wie Pelisard genug Zeit für seine Reise gehabt haben sollte. Außerdem war sein Stellvertreter für die Koordination gleich welcher verdeckter Operation nicht gerade eine … glänzende Wahl.
    »Ich möchte Chalion nicht einweihen – nicht ohne vorher mit Nicholas gesprochen zu haben«, sagte der Premierminister. »Mein Vertrauen in seine Fähigkeit, ein Geheimnis für sich zu behalten, ist nicht groß genug, als dass mir wohl bei dem Gedanken wäre, dass er Bescheid weiß. Aber Guédon ist schon instruiert, was geschehen soll, richtig?«
    »Das habe ich selbst mit ihr diskutiert«, stimmte Dusserre zu. »Die Einzelheiten und das Ausrüsten des Schiffes habe ich Nicholas überlassen. Schließlich hat er die richtigen Verbindungen für solche Dinge. Ich weiß aber, dass er persönlich mit ihr darüber gesprochen hat, also ist sie im Bilde. Wie ich sie kenne, wird sie niemandem außerhalb ihrer Dienststelle so weit vertrauen, als dass sie die Sache jemand anderem überließe.«
    »Also gut, dann kümmere ich mich darum, sie über die Änderungen zu informieren«, beschloss Vezien. »Einer der Vorteile, Premierminister zu sein, ist es schließlich, dass ich mit jedem, mit dem ich reden muss, sprechen kann, wann immer ich will, und da Nicholas sich außerhalb des Sonnensystems aufhält, wird keiner besonders erstaunt sein, wenn ich persönlich mit der Chefin des Admiralstabs konferiere.«
    »Das wirft aber das Thema Chalion wieder auf, nicht wahr?«, fragte Dusserre. Vezien blickte ihn an, und der Sicherheitsminister verzog das Gesicht. »Ich mag Chalion nicht besonders, Max, das räume ich ein. Sie müssen aber zugeben, dass er mir schon mehr als einen guten Grund geliefert hat, ihn nicht zu mögen. Wenn Chalion herausfindet, dass Sie mit Guédon gesprochen haben, ohne ihn einzubeziehen, obwohl er wenigstens zeitweilig, während Nicholas’ Abwesenheit, ganz oben auf seinem Misthaufen kräht, dann wird seine Eitelkeit ihm keine andere Wahl lassen, als herauszufinden zu versuchen, was Sie ihm verheimlicht haben. Und leider ist er kein völliger Idiot. Es besteht eine verdammt gute Chance, dass er genug ausgräbt, um zu einem echten Problem zu werden, sobald er anfängt zu plaudern. Und wenn er etwas herausfindet, dann redet er. Wahrscheinlich mit einem Reporter, von dem er denkt, dass er ihn gut aussehen lässt, auch wenn das eine Herausforderung ist, die weiß Gott nur wenige Sterbliche annehmen würden!«
    Leider ist es nur allzu wahrscheinlich, dass es genau so kommt, dachte Vezien. Armand Chalion war eigentlich ein in vielerlei Hinsicht recht kluges Kerlchen. Seine Aufgaben versah er sehr gut, und das war ein Grund (wenn auch nicht der wichtigste), weshalb er stellvertretender Kriegsminister war. Er hatte jedoch gleichzeitig eine zänkische, übel rachsüchtige Natur und den unüberwindbaren Drang, sich in der Bewunderung anderer zu sonnen. Für ihn war es wichtig, als wichtig betrachtet zu werden, und er neigte dazu, auf alle wichtigen Angelegenheiten, mit denen er zu tun hatte, Anspielungen zu machen – die er liebevoll als »geheimnisvolle« Winke bezeichnete. Diese »Winke« sorgten immer für Gesprächsstoff auf den Partys, die er mit seiner Gegenwart zu schmücken

Weitere Kostenlose Bücher