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Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kriegsgott
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dann griff Tomanâk über seine Schulter, zog seine ei
gene Waffe und hielt sie dem Ritter-Probanden mit dem Griff voran
hin.
»Wirst du das Schwertgelübde als mein Paladin ablegen, Vaijon?«
fragte er, und Vaijon holte tief Luft. Sein Blick klebte förmlich an
dem schlichten, mit Draht umwickelten Griff, und wollte den Kopf
schütteln. Nicht ablehnend, sondern in dem deutlichen Wissen dar
um, dass er einer solchen Ehre unwürdig war. Doch eine Hand auf
seiner Schulter hielt ihn auf, und als er sich umdrehte, sah er, wie
Bahzell ihn anlächelte.
»Dieser Ehre fühlt sich kein Mann würdig, Junge«, sagte er leise.
»Das stimmt«, bestätigte Tomanâk, »und je würdiger ein Mann
dieser Ehre ist, desto weniger empfindet er es so. Du jedoch bist ihr
würdig, Vaijon. Willst du mir dienen?«
»Ich will«, flüsterte Vaijon, und legte die Hand auf den Griff der
Waffe seines Gottes.
Blaues Licht zuckte um seine Finger, lief über seinen Arm und
knisterte um seinen Kopf wie eine Feuerkrone. Dieselbe blaue Au
reole tanzte über Bahzell und Kaeritha, und verband die beiden und
den zukünftigen Paladin durch ein Netz der Macht mit ihrer Gott
heit. Tomanâks tiefe Stimme hallte laut durch das andächtige
Schweigen in Prinz Bahnaks Großer Halle.
»Schwörst du, Vaijon von Almerhas, mir Gefolgschaft?«
»Das schwöre ich.« Vaijons Stimme klang wie ein Widerhall der
Stimme des Kriegsgottes. Kein Zweifel und kein Zaudern lag in sei
nen Worten.
»Wirst du meinen Kodex achten und ehren? Wirst du treue Diens
te den Mächten des Lichtes leisten, den Befehlen deines eigenen
Herzens und Verstandes folgen, wenn sie verlangen, dass du gegen
die Mächte der Dunkelheit kämpfst, selbst bis zum Tode?«
»Das werde ich.«
»Schwörst du bei meinem Schwert und dem deinen, Mitgefühl für
jene zu haben, die in Not sind, Gerechtigkeit denen gegenüber aus
zuüben, welche du befehligst, und Loyalität denen gegenüber zu
wahren, welchen du dienst, sowie jene zu strafen, die wissentlich
der Dunkelheit dienen?«
»Das schwöre ich.«
»Dann erkenne ich deinen Schwur an, Vaijon von Almerhas, und
bitte dich, dein Schwert zu ergreifen. Verwende es gut in dem
Kampf, zu dem du gerufen wurdest.«
Einen Augenblick lang herrschte eine Pause, wie eine Unterbre
chung im Herzschlag der Ewigkeit, woran Bahzell sich noch sehr
gut erinnerte, damals in der windigen Nacht im Schiffholz, wo er
selbst dieses Gelübde abgelegt hatte. Dann zog Tomanâk sein
Schwert zurück, und Vaijon blinzelte, als wäre er aus einer Trance
erwacht. Er holte tief Luft und lächelte seinen Gott an. Kaeritha trat
neben ihn und reichte ihm das Schwert, das Tomanâk ihr gegeben
hatte. Er nahm es – und als er es berührte, nahm Bahzell denselben
Funken in ihm wahr, den er bei seiner ersten Begegnung auch in
Kaeritha gespürt hatte, ein Flackern von Tomanâks Präsenz, die wie
eine geheime Glut im Herzen des jungen Mannes glühte. Er umarm
te den jüngsten Paladin des Kriegsgottes und Tomanâk lächelte sie
an.
»Wirklich bemerkenswert«, sagte er. Diese Worte zogen die Blicke
seiner Paladine auf ihn und er schüttelte den Kopf. »Es geschieht
nicht oft, dass einer meiner Paladine die Gelegenheit bekommt, in
Anwesenheit auch nur eines anderen Paladins das Schwertgelübde
auf mich abzulegen, und jetzt stehen gleich drei von euch vor mir.
Wenn auch«, fuhr er fort, »das wohl sturste und dickköpfigste Trio
Sterblicher, das mir in mehr als einem Jahrtausend untergekommen
ist. Wenn du glaubst, dass du eine harte Zeit mit Vaijon durchge
macht hast, Bahzell, solltest du irgendwann einmal Dame Chaerwyn
aufsuchen und dir von ihr schildern lassen, was sie mit Kaeritha
ausstehen musste.«
»So schlimm war ich gar nicht, Herr!« protestierte Kaeritha. »O …
Oder?«
»Du warst noch viel schlimmer«, versicherte ihr Tomanâk. »Sehr
viel schlimmer. Aber die Besten sind das gewöhnlich immer.«
»Ach wirklich?« erkundigte sich Bahzell selbstzufrieden.
»Natürlich sind sie das, Bahzell«, antwortete Tomanâk. »Deshalb
fühle ich mich auch sehr zuversichtlich, dass ich unter deinem stu
ren Volk in Zukunft noch einen ganzen Haufen von den Besten fin
den werde.«
Mit diesen Worten verschwand er.
27
    Brandark Brandarkson lehnte sich mit seinem Bierhumpen in der
Hand auf der verwitterten Holzbank zurück und genoss den ersten
echten Sonnenschein seit fast einer Woche. Die kalten Regenschauer
des nordischen Frühlings waren ihm zwar nicht fremd, was jedoch
nicht hieß, dass er sich ihrer

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