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Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kriegsgott
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Andererseits war ihnen bewusst, dass ihm
eben diese ungewöhnlichen Methoden in den vergangenen Kriegen
glänzende Siege eingebracht hatten. Selbst wenn die Traditionalisten
unter ihnen ernste Zweifel an seiner Praxis hegten, wagte keiner, sie
offen zu äußern.
    Bahnak lächelte spöttisch, als er sich an die Zeit erinnerte, in der er
sich seine immensen Lungen fast aus dem Leib hatte brüllen müs
sen, um nur seinen eigenen Clan dazu zu bringen, auf seine »radika
len« Ideen zu hören. Er wusste noch sehr gut, wie sein Vater den Of
fizieren das erste Mal die Idee unterbreitet hatte, Landkarten als
technische Waffen in einem Krieg einzusetzen und erinnerte sich an
das höhnische Gejohle der Konservativen. Seine eigenen Neuerun
gen, was Taktik und Befehlsstrukturen betraf, reichten noch viel,
viel weiter, allein schon in den Bereichen, die für alle deutlich zu er
kennen waren. Eigentlich hatte er immer geglaubt, dass Karaths Ein
satz von Landkarten sowie sein Beharren auf genauen Schlachtplä
nen, und zwar vor der Schlacht, der entscheidende Wendepunkt ge
wesen war. Obwohl die meisten seiner Krieger das wohl kaum be
greifen würden.
    Er suchte auf der Karte die Stadt Durghazh im Norden von Hur
grum. Tormachs Nachricht bestätigte unter anderem, dass der letzte
geheime Waffentransport aus Daranfel dort eingetroffen war. Bahn
ak wunderte sich erneut, wie es Kilthandahknarthas gelungen war,
Haraldahn IV. von Daranfel zu bestechen, seine Lieferungen durch
zulassen. Es musste schon schwer genug gewesen sein, die Karren
kolonne überhaupt bis dorthin zu bringen, angesichts der im Früh
ling vollkommen schlammigen Straßen in den Frontkönigreichen.
Genau genommen gab es eigentlich gar keine richtigen Straßen in
dem Gebiet zwischen Daranfel und Durghazh, so dass Tormach ge
zwungen gewesen war, die Wagenladungen auf Maultiere zu vertei
len, um diese albtraumartige Reise anzutreten. Und wie die meisten
Nachbarländer der Hradani hatte auch das Königreich Daranfel sie
nicht gerade ins Herz geschlossen. Der Gedanke, dass irgendwelche
Waren, geschweige denn ausgerechnet Waffen, über ihr Territorium
zu Bahnak geschafft wurden, hätte eigentlich den gesamten Hof von
Daranfel auf die Zinne treiben müssen.
    Allerdings nur, falls König Haraldahn überhaupt etwas davon
wusste. Der Monarch von Daranfel verabscheute die Hradani und
misstraute ihnen – und das, gab Bahnak zu, bedauerlicherweise
auch nicht gänzlich grundlos. Allen Berichten zufolge hasste er je
doch die Pferdediebe nicht ganz so glühend wie die Blutklingen, ob
wohl er keine allzu signifikanten Unterschiede zwischen ihnen
machte. Nur wenige Händler würden es riskieren, den Monarchen
eines – wenn auch kleinen – Landes zu verärgern. Andererseits war
Kilthan von den Silbernen Kavernen nicht irgendein Händler. Zwei
fellos wäre es sicher viel einfacher, wenn er einfach »vergessen« hat
te, diese Lieferung Haraldahn gegenüber zu erwähnen. Möglicher
weise hatte Haraldahn ja auch gar nichts wissen wollen!
    Wie genau Kilthan es geschafft hatte, die Lieferung zuzustellen,
bedeutete im Augenblick jedoch nichts im Vergleich zu der Tatsa
che, dass es ihm gelungen war. Die Waffenschmiede der Silbernen
Kavernen hatten Bahnak mit so viel Rüstungen, Hellebarden,
Schwertern und Äxten beliefert, dass er seine gesamten Clankrieger
neu ausrüsten konnte, immerhin mehr als zehntausend PferdediebHradani. Sobald sie mit ihren von Zwergenhandwerkern geschmie
deten Brustpanzern und Kettenhemden ausgerüstet waren, konnten
sie die Schuppen- und Kettenrüstungen unter ihren Verbündeten
verteilen. Zweifellos würden die anderen Kontingente lautstark me
ckern und von »abgelegtem Ramsch« reden, den man ihnen über
ließ. Aber es würde nur gedämpfte Proteste geben, denn allen war
klar, dass die Krieger des Eisenaxt-Clans die Hauptlast der Kämpfe
trügen. Zudem war dieser »abgelegte Ramsch« allem, womit die an
deren Clans ihre Krieger ausrüsten konnten, immer noch weit über
legen.
    Wir sind bereit! Bahnak dachte an den Rest von Tormachs Nach
richt. Der Kurier eines der Spione von Marglyth in Navahk war halb
tot vor Erschöpfung bis nach Durghazh gekommen. Er hatte die
Kunde überbracht, dass Churnazh Halâshu und zwei seiner engsten
Berater exekutiert hatte. Diese Nachricht hätte zwar eigentlich
Marglyth direkt überbracht werden sollen, doch Churnazh hatte be
schlossen, das Grenzgebiet zwischen Navahk und Hurgrum mit Pa
trouillen zu übersäen. Laut Tormachs Bericht

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