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Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kriegsgott
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schweren Bolzen der Arbaleste waren kurz und
plump – verglichen mit den Pfeilen, die auf die Schanze hinabregne
ten – und fegten in einer flachen, schnurgraden Linie heran. Die Ent
fernung zu ihren Zielen betrug kaum mehr als fünfzig Meter. Sie
durchdrangen die Kürasse mit beinahe verächtlicher Leichtigkeit
und auch die leichten Schilde der Sothôii konnten sie nicht aufhal
ten. Todesschreie brandeten in dem Meer der Schlachtrufe auf und
Männer gingen scharenweise zu Boden. Einige stürzten einfach über
andere, die vor ihnen gefallen waren, doch auf eine derart kurze
Entfernung durchschlug ein Arbalestbolzen leicht zwei oder sogar
drei Männer. Die Verheerung, die sie anrichteten, war entsetzlich.
    Dann trat die erste Abteilung der Hradani-Schützen zurück und
machte einer zweiten Reihe Platz. Einundvierzig weitere Arbaleste
fassten ihre Ziele, und Mathian nahm das Entsetzen in seiner Stim
me wahr, als er den Schlachtruf von Kleinharrow brüllte. Er konnte
nirgendwohin ausweichen. Der Strom seiner Leute trug ihn weiter,
und er fühlte, wie ihm seine Hoden fast in den Körper krochen, als
er unfreiwillig weiterstürmte.
Whaamm!
    Mittlerweile lagen mindestens zweihundert seiner Männer am Bo
den, tot, schwer verletzt oder einfach nur über einen gefallenen
Krieger vor ihnen gestürzt. Und ihre Formation, die schon am An
fang im Vergleich zu den engen Abständen, die sie beritten gehalten
hätten, sehr locker gewesen war, brach vollkommen auseinander.
Sie waren keine Armee mehr, sondern glichen eher einem Mob, und
ihre eigenen Bogenschützen mussten das Feuer einstellen, als sie
sich dem Feind näherten. Dennoch stürmten sie weiter, mehr als
zweitausend von ihnen. Und das Hindernis vor ihnen war ja nichts
weiter als ein Berg Kieselsteine, den irgendwelche Wilde quer über
die Rinne aufgehäuft hatten.
    Die zweite Gruppe Armbrustschützen trat zurück und Bahzell warf
einem seine Arbalest zu. Er riss sein Schwert aus der Scheide, als die
erste Gruppe von Armbrustschützen, die ihre Arbaleste ebenfalls
gegen Schwerter und Äxte getauscht hatten, auf die Schussstufen
sprangen, die ihre Gefährten freigemacht hatten. Die ersten Sothôii
waren höchstens dreißig Schritte entfernt, und Bahzell fühlte, wie
ihn die Erregung der Blutrunst wie eine Geliebte umarmte und wie
ein Blitzstrahl seine Nervenbahnen entlangzuckte.
»TOMANÂK! TOMANÂK!«
     
Er brüllte seinen Schlachtruf, den mehr als hundertzwanzig Keh
len wie Donnerhall wiederholten.
    Mathian wurde kreideweiß, als er das wilde, knurrende Rollen des
Schlachtrufs der Hradani hörte. Tomanâk. Sie riefen tatsächlich To
manâk! Konnte es wahr sein, dass sie wirklich …
    Nein! Es war obszön, das zu denken, und er schob den Gedanken
beiseite, als seine Männer wie eine Meereswoge gegen die Mauer
der Schanze brandeten.
    Ein Sothôii stürmte vor und sprang aus dem Lauf daran hoch. Die
primitive Schanze bestand wirklich nur aus einem Haufen Felsbro
cken, und ihre Außenwand war nicht einmal sonderlich steil. Man
konnte sie leicht erklimmen … nur leider hatte man keinen ausba
lancierten Stand, wenn man oben ankam. Bahzell Bahnaksons Au
gen glänzten wie gefrorener brauner Feuerstein, als er sein gewalti
ges Schwert zischen ließ.
    Trotz der Verwirrung, trotz des Lärms, trotz seines Entsetzens, sei
ner Erregung und der Notwendigkeit, darauf zu achten, wo er hin
trat, erkannte Haladhan den gigantischen Hradani von der Parla
mentärsgruppe wieder. Er sah den gewaltigen Schatten vor sich auf
ragen, eine Silhouette gegen die untergehende Sonne, die der eines
Titanen glich. Eine ein Meter fünfzig lange Klinge zischte in einem
silbern blitzenden Bogen. Und der erste Sothôii, der seinen Fuß auf
die Mauer setzte, flog in einer Explosion aus Blut und Eingeweiden
zurück, als sein Körper von dem Hieb in der Mitte glatt durchtrennt
wurde.
    Das war unmöglich! So etwas gab es doch nicht! Aber er hatte es
mit eigenen Augen gesehen, und im nächsten Moment stolperte Ha
ladhan selbst die Mauer hinauf, während rings um ihn Männer vor
Wut schrien und vor Schmerz kreischten. Nur noch das grauenhaft
dumpfe Klatschen von Stahl in Fleisch drang in seine Ohren.
    Die ersten Sothôii stürmten wie eine vom Sturm gepeitschte Woge
gegen die Felsmauer. Doch das Hurgrumer Kapitel vom Orden des
Tomanâk begegnete ihr mit einem tödlichen Wellenbrecher, einem
undurchdringlichen
Damm
aus blankem
Stahl. Die
Angreifer
kreischten und fielen oder wanden sich in Todesqualen, während
ihre

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